- Meldungen am Morgen - JĂĆKĂĆ, 03.05.2002, 12:38
Meldungen am Morgen
~ Wie erwartet lieà die EZB die Leitzinsen unverÀndert bei 3,25%. EZB-PrÀsident Duisenberg sagte in der
Pressekonferenz, dass im EZB-Rat Zweifel dahingehend geĂ€uĂert wurden, ob die durchschnittliche Inflation
in Euroland in diesem Jahr unter 2% liegen werde; es bestĂŒnden eher AufwĂ€rts- als AbwĂ€rtsrisiken fĂŒr die
PreisstabilitÀt. Die EZB hat also ihren Ton leicht verschÀrft.
~ Der Reuters Einkaufsmanagerindex fĂŒr Euroland ist im April leicht von 50,0 auf 50,7 gestiegen. Dadurch
wird deutlich, dass sich die GeschÀftstÀtigkeit im Verarbeitenden Gewerbe zum ersten Mal seit 13
Monaten ausgeweitet hat. Lediglich in Deutschland und Ă-sterreich bleibt das Verarbeitende Gewerbe
unterhalb der Expansion signalisierenden Marke von 50 Punkten; nach dem PMI zu urteilen verbessert sich
aber die Lage in beiden LĂ€ndern. Die Produktion in Euroland scheint sich dank des Lageraufbaus und einer
festeren AuĂennachfrage auf Erholungskurs zu befinden.
~ Das französische Verbrauchervertrauen ist im April von â15,0 auf â18,0 gesunken. Die immer noch
schlechten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt (die Arbeitslosigkeit ist im MĂ€rz auf 9,1% gestiegen), die
steigende Inflation, aber auch das Klima nach der ersten Runde der PrĂ€sidentschaftswahlen dĂŒrften das
Verbrauchervertrauen gedÀmpft haben.
~ Im April sind die italienischen Verbraucherpreise um 0,3% gg. Vm. (+2,4% gg. Vj.) gestiegen, und somit
ein wenig niedriger ausgefallen als von den 12-StĂ€dten Verbraucherpreisen angedeutet. Dank gĂŒnstiger
Basiseffekte dĂŒrfte sich die Inflation bis Jahresende verlangsamen und das Niveau von 2% erreichen.
~ In GroĂbritannien stieg der Einkaufsmanagerindex fĂŒr den Bausektor im April erneut an (von 56,3 auf
56,6). Nach Angaben des Chartered Institute of Purchasing and Supply (CIPS) ist die erhöhte AktivitÀt im
April darauf zurĂŒckzufĂŒhren, dass die Nachfrage durch niedrige Zinsen stimuliert wurde.
~ Die IG Metall hat 50.000 Arbeiter in 21 Unternehmen fĂŒr den 6. Mai zum Streik aufgerufen. Der eintĂ€gige
Streik wĂŒrde insgesamt 80 Firmen in Mitleidenschaft ziehen.
~ In den USA gingen die AntrĂ€ge auf ArbeitslosenunterstĂŒtzung erneut um 10.000 auf 418.000 zurĂŒck.
Die Angaben können aber aufgrund einer GesetzesÀnderung verzerrt sein, wobei der Grad der Verzerrung
nicht genau bestimmbar ist.
~ Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Leitzinsen um einen halben Punkt auf 0,75% bis
1,75% gesenkt. Obwohl SNBs Chef Roth sich in letzter Zeit gegen eine weitere Leitzinssenkung
ausgesprochen hatte, hat die SNB wohl doch auf die rasche Aufwertung des CHF zu den wichtigsten
WĂ€hrungen reagieren mĂŒssen. Allerdings zeigte der CHF nur eine zwischenzeitliche Reaktion und blieb
ansonsten von dieser Entscheidung relativ unbeeindruckt.
~ Auf die Frage nach der Politik des Starken Dollars wiederholt
Finanzminister OâNeill seine gestrige ĂuĂerung,
dass die Fundamentaldaten der SchlĂŒssel fĂŒr die Finanzmarktentwicklung
sind. Die Diskussion um den Dollar bezeichnet
er als âirritierende Nebensacheâ. OâNeill verteidigt
die US-Strafzölle auf Stahlimporte und fordert
gleichzeitig Japan auf, seine Regulierungen zu beseitigen,
die den freien Handel mit Japan behindern.
~ EZB- Volkswirt Gaspar warnt die europÀischen Regierungen,
die Inflationsproblematik nicht zu vernachlÀssigen.
Man mĂŒsse alles daran setzen, dass sich vorĂŒbergehende
Preisschocks nicht in der langfristigen Inflationserwartung
niederschlagen.
~ Der Handelsblatt-FrĂŒhindikator hat seinen Erholungskurs
im Mai nicht fortgesetzt. Mit 1,4% blieb er auf dem Stand
des Aprils, wĂ€hrend er zuvor fĂŒnf Monate lang gestiegen
war.
~ Der Tonfall der japanischen Interventionswarnungen verschÀrft
sich. Offizielle des Finanzministeriums sollen gewarnt
haben, die Yen-StĂ€rke sei nicht hilfreich fĂŒr die japanische
Wirtschaft, die gerade einen Boden ausbildet.
Die Regierung wĂŒrde es vorziehen, nicht intervenieren zu
mĂŒssen. Sie werde aber nicht davor zurĂŒckschrecken,
wenn es nötig wĂŒrde.
~ Das britische Unternehmen AngloAmerican will 1,3 Mrd.
USD in bar fĂŒr die Ăbernahme einer chilenischen Tochter
von Exxon Mobil zahlen.
~ Die australischen EinzelhandelsumsÀtze sind im MÀrz um
0,8% (m/m) und damit deutlich stÀrker als erwartet gestiegen.
Der Australdollar reagierte mit leicht anziehender
Notierung.
~ Der öffentliche Schuldenstand Neuseelands fiel im MÀrz
mit 16,9% des BIP besser als erwartet aus.
~ Der Ă-lpreis ist am Donnerstag um mehr als einen Dollar je
Barrel gefallen. Dies wird als Reaktion auf die Beendigung
der Blockade des Hauptquartiers von PalÀstinenserchef
Arafat interpretiert, was als wichtiger Schritt fĂŒr eine
Entspannung im Nahen Osten gilt.
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