Re: Gründe für das Undenkbare - Baldur, wie immer - das übliche - Du weißt schon

verfasst von nereus, 07.05.2002, 22:39

Hallo Baldur!

Du kennst Dich doch aus mit Waffen.
Was sagst Du denn dazu?.. gefunden in einem anderem Forum

.. uns wurde immer wieder berichtet, robert habe nur aus der pistole geschossen. bei 40 schuss hätte er dreimal, bei 70 sogar fünfmal nachladen müssen. es wurde nur ein magazin bei ihm gefunden, dass er also folglich mühsam von hand, kugel für kugel, 5 mal nachladen mußte. das unter enormem stress. ein geübter schütze braucht für das nachladen eines pistolenmagazins zwei minuten. das wären zehn minuten gewesen, d. h. fünf mal zwei minuten, in denen er nicht schießen konnte. genug zeit und gelegenheit, ihn zu überwältigen.

Das mit dem Überwältigen vergessen wir jetzt mal. Hätte, könnte, Todesangst usw.
Insgesamt hat man wohl jetzt 71 Patronenhülsen gefunden die der Attentäter abgefeuert haben soll.
Vorher waren es ja nur 40.

Stimmt das mit dem Nachladen? Wie viele Patronen gehen denn in solch ein Magazin, 10 oder 12?

So und jetzt habe ich auch mal ein halbes Stündchen die Zeitungen durchforstet.

Kurz vor 11 betritt R.S. das Schulhaus, fragt den Hausmeister nach der Direktorin und verschwindet dann auf der Toilette um sich umzuziehen.
Ziemlich genau um 11 Uhr tritt ein schwarz gekleideter Mann aus der Toilette und erschießt eine Lehrerin (Zeugin eine Schülerin aus SPIEGEL Nr.18, Seite 80)
Das könnte jedoch auch die Sekretärin gewesen sein die tot an ihrem Schreibtisch aufgefunden wurde. (SPIEGEL Nr. 19, Seite 136).
Zwei Minuten zum Umziehen und Aufmunitionieren ist zwar sehr schnell aber vielleicht möglich.
Das Magazin kann ja bereits gefüllt gewesen sein.

Ein Hannes N. berichtet eine Woche zuvor dem SPIEGEL:" sah, dass er (Steinhäuser) die Tür zum Klassenraum 303 öffnete. Und hineinschoß, einfach so, von der Tür in Richtung Lehrerpult. Und dann sah Hannes N. wie Robert S. zur Treppe ging und in Richtung Lehrerzimmer verschwand."

Zimmer 303 dürfte im dritten Stock liegen, wenn sich Zimmer 110/111 (Leichenfundort R.S) im ersten Stock befindet.
Nun ist aber das Lehrerzimmer im Erdgeschoß.
Wie man im dritten Stock vermuten kann das jemand treppabwärts über 3 Etagen zum Lehrerzimmer will wird wohl das Geheimnis des Zeugen bzw. des SPIEGELS bleiben. Oder sollte es in jeder Etage ein Lehrerzimmer geben? Dann hätte er jedoch nicht zur Treppe gemußt.

In der aktuellen SPIEGEL-Ausgabe wird der Mordfeldzug auch sofort im Sekretariat bzw. im Rektorenzimmer begonnen.

Was nun lieber SPIEGEL? Hat der Zeuge gelogen oder ist Robert S. noch einmal nach unten gerannt um die Direktorin (diese hatte immerhin den Schulverweis ausgesprochen) zu finden?

Nun, der SPIEGEL schreibt: Steinhäuser rennt nun wieder nach unten zum Hinterausgang. Hier trifft er offenbar zum ersten Mal den Geschichtslehrer Rainer Heise, läuft an ihm vorbei und erschießt vermutlich zu diesem Zeitpunkt auf dem Parkplatz die Kunstlehrerin Birgit Dettke. Zurück im Gebäude, ermordet er im Bereich des Seiteneingangs den Polizisten Andreas Gorski.

Offenbar sparte er dann das Lehrerzimmer wohl aus.

In der WELT am SONNTAG vom 28.04. steht auf Seite 2: In der Herrentoilette im Parterre zieht er seine Kampfkleidung an. Im Klassenraum neben der Toilette begeht er seinen ersten Mord.
Am gegenüberliegenden Ende des Flures stürmt er in ein weiteres Klassenzimmer und schießt wild um sich. Jetzt stürmt der Killer quer durch die Halle ins Sekretariat.

Leider ist jedoch neben der Toilette kein Klassenraum in dem irgendjemand ermordet wurde. Denn im Erdgeschoß werden"nur" die Sekretärin, die stellv. Schulleiterin und der eintreffende Polizist ermordet. So kann man es zumindest im aktuellen SPIEGEL nachlesen.

Laut eben erwähnter WamS soll er im Lehrerzimmer welches sich auch im Erdgeschoß befindet mehrere Lehrer gleichzeitig umgebracht haben.
Dieses Lehrerzimmer taucht nun wiederum im aktuellen SPIEGEL überhaupt nicht mehr auf.

Das ist doch geradezu haarsträubend.

Interessant ist auch die Betrachtung von Lehrer Heise durch die Medien.
Habe es einmal heute in der WELT gelesen und dann auf RTL nochmals gesehen.

Das Mißtrauen der Bevölkerung bezieht sich angeblich auf seine Theatralik, seine Emotionslosigkeit oder gar seine Gestik.

Tja, liebe Medien, hier liegt ihr schon wieder komplett daneben.
Um so einen nebensächlichen"Scheiß" ging es eigentlich nie - das habt ihr euch nur wieder mal ausgedacht, wie offensichtlich so vieles zu dieser Tragödie.

Das Mißtrauen bezog sich schlicht und einfach auf die vielen Widersprüchlichkeiten seiner Interviews. Darum geht es und nicht um seine Person an sich.
Aber das ist eben der wunde Punkt und dieser darf offensichtlich nicht in Gefahr geraten.

Zuerst muß ein nachweislich gesehener Täter verschwinden, dann kommt der einzige Zeuge mit mehreren Versionen und die Presse (siehe oben) rekonstruiert die Abläufe wie es gerade paßt.

Kannst Du mir bitte erklären was hier eigentlich los ist?

mfG
nereus




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