- Gold - SPX - NDX - Jacques, 08.05.2002, 07:08
- Re: Gold - Und nun?.. JLL und Jacques - nereus, 08.05.2002, 09:00
- Re: Gold - Und nun?.. JLL und Jacques - Euklid, 08.05.2002, 09:16
- Und Silber? - Plutarch, 08.05.2002, 10:10
- Reaktion ist gesund - Don, 08.05.2002, 11:06
- Re: Reaktion ist gesund ** Wahrsagen und Elli-Waven differieren (meist) - Herbi, dem Bremser, 08.05.2002, 13:41
- Reaktion ist gesund - Don, 08.05.2002, 11:06
- Und Silber? - Plutarch, 08.05.2002, 10:10
- Re: Shit happens - JLL, 08.05.2002, 10:19
- Re: Gold - Und nun?.. JLL und Jacques - Euklid, 08.05.2002, 09:16
- Re: Gold - Und nun?.. JLL und Jacques - nereus, 08.05.2002, 09:00
Re: Shit happens
Mich würde erst mal die Analyse von Jacques interessieren, bevor ich mir darüber ein Urteil bilden kann. Die kommt ja morgen.:-)
Unabhängig davon denke ich, dass Trends in aller Regel sowohl in ihrem zeitlichen als auch prozentualen Ausmaß von der Mehrheit der Marktteilnehmer vollkommen unterschätzt werden. So ist die sehr beliebte Argumentation, bestimmte Märkte seien überver- oder übergekauft in jungen Trendmärkten ein probates Mittel zur raschen Verarmung.
Ich kann mich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass die mancherorts propagierten"unter 200 USD" für Gold und"unter 3,20 USD" für Silber reines Wunschdenken sind. Wunschdenken von Leuten, die zwar den Trend erkannt haben, aber nicht im gewünschten Ausmaß daran beteiligt sind. Sie hoffen (schlimmes Wort!) darauf, für Kleingeld in den Markt reinzukommen. Das tun aber recht viele. Im übrigen ist die Mehrheit derjenigen, die immer auf niedrigere Kurse zum Einstieg wartet, dann wenn sie wirklich einmal eintreten sollten, mental nicht in der Lage zu kaufen. Deshalb jammern sie ja immer über die verpassten Chancen.
Das nun ab und zu die eine oder andere Nase auf n-tv auch mal über Gold spricht ist doch nun wirklich kein Gepushe. Abgesehen davon, dass es in der Regel die von mir weiter unten dargestellte"Ja, ABER..."-Argumentationen sind, wäre es zunächst einmal eine Rückkehr zur Normalität, wenn hin und wieder auch über Gold berichtet wird. Die relative Stärke dieses Sektors macht es ja nahezu unmöglich ihn weiter zu ignorieren. Von einem Hype, wie wir ihn vom Neuen Markt her kennen, sind wir meilenweit entfernt. Ich schließe Rückschläge und ausgedehntere Konsolidierungen für die Metalle keineswegs aus. Aber der Trend wird dadurch m.E. vorläufig nicht in Gefahr gebracht und das heißt für mich auch keine neuen Tiefstkurse. Ich bin der festen Überzeugung, dass dieses Jahrzehnt im Zeichen der Rohstoffe (Krieg, Inflation?) stehen wird, ferner dass die Werte der letzten Blase nicht auch die Werte der kommenden Blase sein werden und schließlich, dass man in echten Trendmärkten das meiste Geld mit dem Hintern verdient.
Wenn ich mir dann zudem Jacques' Aussage ansehe, dasss der Großteil auf dem falschen Fuß erwischt werden wird, dann möchte ich dem ausdrücklich zustimmen. Das ist das Prinzip der Börse. Die Mehrheit zahlt die Gewinne für die Minderheit. Man sollte sich dann aber auch einmal eine Minute Zeit nehmen, um sich zu fragen, in welchen Werten die Mehrheit überinvestiert ist und in welchen Werten sie unterinvestiert ist. Ist tatsächlich nur noch eine Minderheit in preiswerten und vollkommen vernachlässigten Dow-Jones-, Nasdaq-, DAX- und NEMAX-Werten investiert, während die Mehrheit randvoll mit überteuerten Minenaktien ist? Nein, die"Cheerleader" (übrigens ein sehr schöner und treffender Ausdruck von Claus Vogt) der Finanz-Industrie haben in den letzten Jahren alles unternommen um das Publikum in seiner Breite in der ersten Gruppe von Märkten zu halten. Ich schätze den Minenanteil in durchschnittlichen Portfolios auf nach wie vor weniger als 5 %. Die Zahl der Minen-Fonds zu den sonstigen Aktienfonds dürfte im untersten Prozent-, wenn nicht Promille-Bereich liegen.
Um es kurz zu machen:
Eine säkulare Topp-Bildung ist in den Metallen für mich noch lange nicht absehbar, vielmehr denke ich, erleben wir hier gerade erst die Geburt eines neuen Trends. Dagegen erscheint mir insbesondere der Dow Jones aufgrund von Überinvestierung, Überbewertung und Vertrauensverlust deutlich rückschlagsgefährdet. Beide Trends werden unter (heftigen) Schwankungen verlaufen, die man für Dispositionen nutzen kann (Also im Gold 'Buy on Dips' und im Dow 'Sell on Tops').
Schönen Tag Euch allen!
JLL
P.S.: Das sind nur meine persönlichen Gedanken und keine Anlageberatung. Also bitte keine Schadensersatzansprüche, wenn Gold bei 100 USD und der Dow bei 15.000 steht. ;-)
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