- Meldungen am Morgen - JĂĆKĂĆ, 14.05.2002, 10:15
Meldungen am Morgen
~ Im Tarifstreit um die Löhne und GehÀlter der rund 950.000
BeschÀftigten in der deutschen Baubranche beginnen heute
(Dienstag) in Berlin die Schlichtungsverhandlungen. Dabei wollen
die Tarifpartner nach eigenen Angaben den zum Schlichter
ernannten CDU-Politiker Heiner GeiĂler zunĂ€chst ĂŒber ihre
Standpunkte informieren. Mit einem Ergebnis wird noch nicht
gerechnet.
~ Neben dem Baukonzern Bilfinger Berger hat einem Bericht
der"Financial Times Deutschland" (Dienstagausgabe) zufolge auch
die britische Wagniskapitalgesellschaft 3i Interesse an der
GebÀudedienstleistungstochter des insolventen
Holzmann-Konzerns.
~ Die RTL Group erwÀgt den Einstieg beim europÀischen
Einkaufssender Home Shopping Europe, berichtete das
"Handelsblatt" in seiner Dienstagausgabe.
~ Die deutschen EinzelhandelsumsÀtze sind im MÀrz um 0,1% gg. Vm. gestiegen. Damit lagen sie im
ersten Quartal 3% unter dem Vorquartalsniveau. Dies deutet auf einen schwachen Privatkonsum in Q1/02,
und weiterhin auf ein exportgetriebenes Wirtschaftswachstum in den nÀchsten Monaten hin.
~ Der Anstieg der deutschen Verbraucherpreise um 0,1% gg. Vm. und 1,6% gg. Vj. im April ist endgĂŒltig
bestĂ€tigt worden. NĂ€chste Woche schon dĂŒrfte die erste SchĂ€tzung zur Entwicklung der Verbraucherpreise
fĂŒr Mai bekannt gegeben werden.
~ Laut Verband der Automobilindustrie stiegen die Pkw-Zulassungen in Deutschland im April um 3% gg.
Vj. an. Exporte und Produktion erhöhten sich jeweils um 4% gg. Vj..
~ In GroĂbritannien sind die Erzeugerpreise mit 0,5% gg. Vm. und 0,2% gg. Vj. höher ausgefallen als
erwartet. Dies ist der erste Anstieg seit 10 Monaten, und ist im wesentlichen das Resultat von den
höheren Ă-lpreisen und der EinfĂŒhrung einer Umweltsteuer. Die Bank of England dĂŒrfte aber erst auf
eindeutige Wachstumssignale warten, bevor sie die Leitzinsen anhebt.
~ In Japan sind die MaschinenauftrĂ€ge mit einem RĂŒckgang von 6,2% gg. Vm. schlechter ausgefallen als
erwartet. Da die AuftragseingÀnge im Februar krÀftig gestiegen waren, war eine Verbesserung der
MaschinenauftrÀge zu erwarten. Aber Unternehmen versuchen anscheinend, bisher freie KapazitÀten zu
nutzen, um die Investitionen auf einem niedrigen Niveau zu halten. Daher dĂŒrften sich die Investitionen
nicht vor Ende des Jahres beleben, aber auch in 2003 dĂŒrften sie wahrscheinlich weiter schwach bleiben.
~ Das australische GeschÀftsvertrauen stieg im April nach einer Umfrage von der australischen Notenbank
auf dem höchsten Stand seit 8 Jahren. Da das Wirtschaftswachstum robust bleibt, und gleichzeitig der
Preisdruck fortbestehen wird (die LohnstĂŒckkosten sind so schnell wie seit Anfang 2000 nicht mehr
gestiegen), könnte die Notenbank die Leitzinsen in den nÀchsten Wochen weiter anheben.
~ Die spanischen EinzelhandelsumsÀtze sind im MÀrz um 4,4% gg. Vj. gestiegen. Im Februar lagen sie
noch 5,9% höher als im Vorjahr.
~ Die europÀischen Regierungen scheinen sich langsam von den ehrgeizigen Zielen, bis 2004 ausgeglichene
Haushalte vorzulegen, zu distanzieren. Der französische StaatsprÀsident Chirac hat sich bereits von
entsprechenden PlÀnen verabschiedet. Am Donnerstag wird in Deutschland die neue SteuerschÀtzung
bekannt gegeben. Vor dem Hintergrund des schwachen Wirtschaftswachstums könnte es auch fĂŒr die
Bundesregierung schwer werden, die angestrebten Einsparungen in diesem Jahr zu erreichen.
~ Santomero (stimmberechtigtes FOMC-Mitglied) rechnet im zweiten Quartal mit
einem schwĂ€cheren US-Wachstum als im ersten. Allerdings sei die Grundlage fĂŒr
eine Konjunkturerholung auf breiter Ebene geschaffen. Die Erholung werde
vermutlich aber verhaltener ausfallen als nach frĂŒheren Rezessionen. Die Inflation
sei den jĂŒngsten Daten zufolge gut unter Kontrolle, so Santomero weiter.
~ Nach einer Umfrage der National Association for Business Economics (NABE) haben
die US-Volkswirte ihre Wachstumsprognose fĂŒr das laufende Jahr deutlich
angehoben. Die 30 befragten Volkswirte erwarten im Durchschnitt eine Jahresrate
von +2,8%. Im Februar war nur mit +1,5% gerechnet worden. FĂŒr 2003 wird dann
ein Zuwachs von 3,7% erwartet.
Die USA prĂŒfen derzeit Verdachtsmomente, wonach am 4.Juli ein Terroranschlag
gegen einen Atomreaktor geplant sein soll.
~ Kuroda (MoF) betont erneut, dass Wechselkurse sich stabil entwickeln und ihre
Fundamentaldaten widerspiegeln sollten.
~ Die Ratingagentur Moodyâs wird die BonitĂ€tsneueinschĂ€tzung Japans erst am 31.
Mai vorlegen. Unterdessen hat Finanzminister Shiokawa kritisiert, dass man die
RatingeinschĂ€tzung der Agenturen zwar ernst nehmen mĂŒsse, diese aber nicht
immer korrekt seien.
~ Japanische Anleger haben im April auslÀndische Bonds im Netto-Wert von 15,4
Mrd. USD gekauft, nachdem im MĂ€rz noch 23,2 Mrd. USD verkauft worden waren.
~ Der BRC Einzelhandelsindex ist im April nur noch mit einer Jahresrate von 2,4%
gewachsen (nach +7,4% im MĂ€rz), was dem langsamste Zuwachs seit November
2000 entspricht. Die Zahlen sind allerdings durch die Osterfeiertage verzerrt.
~ Der Ă-lpreis ist am Montag in den USA auf den höchsten Stand seit September 2001
gestiegen.
Und hier noch die Nachlieferung von gestern:
~ Der Ăberschuss in der deutschen Handelsbilanz ist im MĂ€rz auf EUR 12,4 Mrd. von einem bereits hohen
ĂberschuĂ von EUR 10,2 Mrd. im Vormonat gestiegen. Der Grund fĂŒr diesen Anstieg liegt in einem starken
RĂŒckgang der Importe, der nach den schlechten Produktionszahlen Anfang der letzten Woche zu erwarten
war. Das Ergebnis bestĂ€tigt unsere Erwartung, daĂ das Wachstum in Q1/02 nur vom AuĂenhandel
getrieben sein dĂŒrfte.
~ In GroĂbritannien hat sich das Handelsbilanzdefizit von GBP 2,6 Mrd. im Februar auf GBP 3,0 Mrd. im
MĂ€rz vergröĂert. Warenimporte sind weiter gestiegen, wĂ€hrend die Warenexporte stark gefallen sind. Dies
deutet â wie in den letzten 7 Quartalen â auf einen negativen Beitrag des AuĂenhandels auf das BIP in
Q1/02.
~ Die norwegischen Verbraucherpreise (CPIATE) sind im April mit 0,1% gg. Vm. und 2,4% gg. Vj. niedriger
ausgefallen als angenommen, und damit unter das Inflationsziel der Norges Bank von 2,5% gefallen.
Dennoch dĂŒrfte man durch diese positive Entwicklung keine RĂŒckschlĂŒsse auf die jetzige Zinspolitik der
Norges Bank ziehen, weil sie vor einer eventuellen ZinsÀnderung noch auf die Ergebnisse der
LohnabschlĂŒsse warten dĂŒrfte.
~ In DĂ€nemark sind die Verbraucherpreise im April relativ stark um 0,4% gg. Vm. und 2,3% gg. Vj.
gestiegen. Der Grund fĂŒr diesen Anstieg liegt, so wie in der gesamten Eurozone, in den höheren
Energiepreisen.
~ Das japanische Geldmengenwachstum hat sich im April zum dritten Mal in Folge abgeschwÀcht
(Geldmengenwachstum M2+CD: +3,6% gg. Vj.). Der Grund fĂŒr diese Entwicklung ist die immer noch sehr
schwache Kreditnachfrage. Allerdings scheinen der japanischen Notenbank aufgrund der Null-Zinspolitik die
HĂ€nde gebunden zu sein, diese Entwicklung rasch abzustellen.
~ Die japanische Regierung hat ein Gesetz verabschiedet, welches zu einer geringeren Steuerbelastung fĂŒr
die Unternehmen fĂŒhren sollte.
~ Die US-Erzeugerpreise sind unerwartet um 0,2% gg. Vm. zurĂŒckgegangen. Die Energiepreise waren
entgegen den Erwartungen nur leicht gestiegen, wÀhrend die Nahrungsmittelpreise stark gefallen waren.
Infolgedessen besteht fĂŒr die Fed vorerst weiterhin kein Handlungsbedarf.
~ Die australische Notenbank rechnet damit, dass das australische Wirtschaftswachstum in den
kommenden Monaten weiter zulegen und damit auch der Preisdruck zunehmen wird. Mit dieser
Kommentierung scheint die Notenbank zu signalisieren, dass dem Zinsschritt von Mittwoch im
Jahresverlauf noch weitere folgen werden.
~ Notenbankchef Greenspan warnt vor der Verwundbarkeit der US-Wirtschaft durch
einen Ă-lpreisschock im Zuge der Nahost-Krise. Der Preisanstieg mĂŒsste allerdings
ziemlich stark ausfallen, um ernsthaften Schaden zu verursachen.
~ EZB-VizeprÀsident Noyer rechnet bis zum Jahresende mit einem Wachstum in der
Eurozone von rund 2,5%. Die zur VerfĂŒgung stehenden Daten schienen zu
bestÀtigen, dass die Konjunktur Ende vergangenen Jahres den Tiefpunkt erreicht
und sich seitdem langsam erholt hÀtte. Zum Tarifkonflikt in Deutschland sagte
Noyer, die Fortsetzung der LohnmĂ€Ăigung sei unerlĂ€sslich und eine wesentliche
Voraussetzung fĂŒr mittelfristige PreisstabilitĂ€t.
~ BundesbankprĂ€sident Welteke weist erneut auf die Inflationsgefahren fĂŒr die
Eurozone hin. Vor allem Löhne und Ă-lpreis wĂŒrden daher genau beobachtet.
~ Die französische Interims-Regierung rÀumt ein, eventuell vom EU-StabilitÀtspakt
und der Verpflichtung eines bis 2004 ausgeglichen Budgets abrĂŒcken zu wollen.
~ Finanzminister Shiokawa warnt davor, die MĂ€rkte kĂŒnstlich zu manipulieren. Die
richtigen Kurse sollten alleine vom Markt bestimmt werden. Er könne nicht
beurteilen, ob das aktuelle Niveau richtig oder falsch sei. (Diese ĂuĂerung wurde
weitgehend als Absage an Interventionen auf dem aktuellen Niveau verstanden)
~ Nach einem Zeitungsbericht hat das Volumen der faulen Kredite in Japan im
zweiten Fiskalhalbjahr bis MĂ€rz deutlich zugenommen. Die zwölf gröĂten Banken
hĂ€tten ĂŒber fĂŒnf Billionen Yen (42,2 Mrd. EUR) mehr faule Kredite auszuweisen, so
dass das Gesamtvolumen auf ĂŒber 25 Billionen Yen angestiegen sei. Ein Grund fĂŒr
den Anstieg seien die strengeren Bestimmungen der Finanzaufsichtsbehörde FSA.
~ Spekulationen der britischen Presse zufolge hat die britische Regierung angeblich
den FĂŒnf-Punkte Test fĂŒr den EWU-Beitritt vorĂŒbergehend ausgesetzt. Anlass seien
die Wahlerfolge der rechtsradikalen Parteien in Europa.
~ Das australische NAB-GeschÀftsklima ist im April um drei Punkte auf +8 und damit das höchste
Niveau seit 1994 gestiegen. Dieser Indexstand impliziert ein Wachstum von 4,5%.
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