- Umfrage bei Fonds-Managern von Merrill Lynch. - El Sheik, 15.05.2002, 10:45
- Re: Umfrage bei Fonds-Managern von Merrill Lynch. - tas, 15.05.2002, 14:53
Umfrage bei Fonds-Managern von Merrill Lynch.
Fondsmanager optimistischer, aber skeptisch fĂĽr die USA
Quelle: Faznet.de
14. Mai 2002 Institutionelle Anleger werden mit Blick auf die Aktienmärkte zunehmend hoffnungsvoller und gehen von einer Stabilisierung der fundamentalen Lage an den Finanzmärkten aus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Merrill Lynch unter Fondsmanagern.
Global betrachtet ist der so genannte Stock Market Conditions Index, er fasst die Einschätzung über die nähere Zukunft der Finanzmärkte in einer Zahl zusammen, von 7,2 im April auf 9,2 im Mai gestiegen. Die Investoren sind etwas weniger besorgt über steigende Zinsen und etwas zufriedener mit der Bewertung der Aktien als zuvor. Allerdings bleibt die Stimmung immer noch auf dem tiefsten Stand seit Jahresbeginn.
Fondsmanager sehen nicht klar, setzen jedoch auf Aktien
„Die Entscheidung darüber, ob und wie sich die Märkte weiter erholen werden, ist nach Ansicht der Fondsmanager noch offen“, sagt Merrill Lynchs Chefstratege David Bowers als Autor der Studie. „Eine Aussage darüber, ob das Schlimmste schon vorbei sei, ist zu früh“, ergänzt er. Nichts desto trotz setzen 38 Prozent der Profis auf Aktien. Wenn auch nicht mehr ganz so stark, wie vor zwei Monaten. Sie erwarten eher bescheidene Gewinnsteigerungen, aber auch nur leicht steigende Zinsen. 44 Prozent der Manager setzen bei den Gewinnerwartungen auf höhere Umsätze, 46 Prozent auf niedrigere Kosten. Gerade einmal fünf Prozent erwarten höhere Gewinne auf Grund steigender Preise.
Bei der so genannten Asset Allocation bauen sie in erster Linie auf die Emerging Markets. 39 Prozent der befragten Manager halten dort die Gewinnaussichten für die besten. Danach folgen in der Gunst die europäischen Märkte. Skeptisch betrachten sie dagegen die Gewinnentwicklung bei amerikanischen Unternehmen. 293 Fondsmanager, die ein Vermögen von 727 Milliarden Dollar verwalten, geben sich desillusioniert und hinterfragen die Gewinnqualität und indirekt die Bewertung der Unternehmen. Auch der Dollar ist nicht mehr der große Währungsfavorit. „Alles - nur nicht Amerika“, fasste David Bowers die Stimmung unter den Anlegern zusammen. Für 63 Prozent der Anleger sind die US-Werte relativ betrachtet die teuersten. Nur noch die Finanzmärkte in Japan werden negativer beurteilt.
Telekommunikation ist „out“
Branchenmäßig wurde praktisch alles gekauft, außer Telekom-, Technologie- und Versorgerwerten. 47 Prozent der befragten Anleger halten sich von Telekomwerten fern, 34 Prozent von Versorgern und 29 Prozent von Technologieaktien. Gerade im Technologiebereich kam es zu einem starken negativen Umschwung. Übergewichtungen waren dagegen generell bei Industrieunternehmen, Grundstoffen, zyklischen Dienstleistern und Finanzwerten zu beobachten.
Gerade die Finanztitel scheinen im vergangenen Monat mehr Freunde gefunden zu haben. Das dürfte etwas erstaunlich sein, angesichts der Schwierigkeiten, in denen die hochverschuldeten Telekommunikationsunternehmen stecken. Generell werden zyklische und Technologiewerte leicht bevorzugt, während der Konsum, der Gesundheitsbereich und die Versorger tendenziell untergewichtet sind. Allerdings erscheint die „zyklische Phase“ nicht mehr so ausgeprägt zu sein, wie noch vor einem Monat.
Auffallende Favorisierung der Emerging Markets
Für Anleger, die solche Studien als Kontraindikator nehmen, wird das Bild etwas diffuser und die Beurteilung schwieriger. Was allerdings noch auffallen dürfte, ist die immer noch hohe „Dollarverliebtheit“, das starke Übergewicht auf den Emerging Markets - speziell zulasten Japans - und die negative Einstellung gegenüber den Telekommunikationsunternehmen.
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