- Drei gestrige Meldungen, über die ich nachdenke. - SchlauFuchs, 17.05.2002, 07:58
- Re: Drei gestrige Meldungen, über die ich nachdenke. - JüKü, 17.05.2002, 09:11
- Wie wurde das denn gerechnet??? *Staun* - Günter, 17.05.2002, 10:17
- Re: Wie wurde das denn gerechnet??? *Staun* - JüKü, 17.05.2002, 10:24
- Re: Wie wurde das denn gerechnet??? *Staun* - Herbi, dem Bremser, 17.05.2002, 18:27
- Wie wurde das denn gerechnet??? *Staun* - Günter, 17.05.2002, 10:17
- Re: Drei gestrige Meldungen, über die ich nachdenke. - JüKü, 17.05.2002, 09:11
Drei gestrige Meldungen, über die ich nachdenke.
WorldCom schöpft Kreditrahmen voll aus
Der angeschlagene US-Telecom-Riese WorldCom bricht seine letzte Reserve an. Überraschend nimmt er seine bislang noch ungenutzte Kreditlinie von 2,65 Milliarden US-Dollar (rund 2,9 Milliarden Euro) in Anspruch. Diesen Kredit wolle das Unternehmen zurückzahlen, sobald die laufenden Verhandlungen über neue Kredite in Gesamthöhe von 5 Milliarden US-Dollar abgeschlossen seien. Der neue WorldCom-Chef John Sidgemore sagte, dass er mit einem Abschluss der Verhandlungen bis Ende Juli rechne. Der Rückgriff auf den 2,65-Milliarden-Dollar-Kredit weckt allerdings Zweifel, ob die Banken das neue Geld tatsächlich bewilligen werden. Sidgemore hielt dagegen, dass WorldCom weder kurz- noch mittelfristig vor Liquiditätsproblemen stehe.
Probleme hat das Unternehmen aber in verschiedenen Bereichen. Zum wiederholten Mal musste der Konzern die Umsatzerwartungen senken, Gewinne blieben aus, und zu allem Überfluss hat auch die US-Börsenaufsicht SEC Ermittlungen gegen WorldCom eingeleitet. Hintergrund der Untersuchung sind Sicherheiten, die der Vorstand dem mittlerweile zurückgetretenen CEO Bernie Ebbers für Privatkredite gewährt hatte.
In einer weiteren Erklärung teilte der Datennetzbetreiber und zweitgrößte Anbieter für Ferngespräche in den USA mit, dass er den bisherigen Wirtschaftsprüfer Arthur Andersen durch KPMG ersetzen werde. (tol/c't)
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United Internet gibt Wirtschaftsprüfern den Laufpass
Der Internet-Dienstleister United Internet will seinem Wirtschaftsprüfer KPMG den Laufpass geben. Einen entsprechenden Antrag legte das Unternehmen aus Montabaur der Hauptversammlung in Frankfurt vor. Damit zog der Vorstand die Konsequenz aus der öffentlichen Ankündigung der KPMG nach dem ComRoad-Skandal, pauschal alle Bilanzen von Neuen Markt-Unternehmen noch einmal zu überprüfen."Die KPMG wollte da ihre Fehler auf unserem Rücken wieder gutmachen", sagte Vorstandssprecher Ralph Dommermuth. Das Mandat hatte ursprünglich verlängert werden sollen.
Daneben stellte Dommermuth seinen Aktionären die neue Strategie des Unternehmens vor. United Internet will sich künftig darauf konzentrieren, Kunden den Internet-Zugang und Extra-Dienste zu anzubieten. Von der ursprünglichen Geschäftsidee, sich an jungen Internet-Firmen zu beteiligen, rückte das Unternehmen bereits Ende 2001 ab. Es trennte sich von defizitären Beteiligungen oder stellte deren Finanzierung ein.
Nach einem erfolgreichen ersten Quartal erhöhte Dommermuth nun auch die Prognosen. Der Vorsteuergewinn soll 2002 auf 26 Millionen Euro steigen -- das sind vier Millionen Euro mehr als geplant. Der Umsatz soll 301,6 Millionen Euro erreichen. Bislang hat United Internet 1,8 Millionen Kunden, die für Mehrwert-Dienste auch bezahlen. Noch in diesem Sommer soll deren Zahl auf mehr als zwei Millionen steigen.
2001 hatte das Unternehmen 230,7 Millionen Euro erlöst und den Verlust auf 42,6 Millionen Euro reduziert. Zu den Konzerntöchtern zählt unter anderem der E-Mail-Spezialist GMX sowie der Internet- Anbieter 1&1. (dpa) / (tol/c't)
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Marconi mit Milliarden-Verlust
Die düsteren Ahnungen von Marconi haben sich bewahrheitet: Der angeschlagene Telecom-Ausrüster verzeichnet einen der größten Verluste der britischen Wirtschaftsgeschichte. Das Traditionsunternehmen wies für das am 31. März abgelaufene Geschäftsjahr 2001/02 einen Verlust von 5,7 Milliarden Pfund (9,1 Milliarden Euro) aus. Der Umsatz fiel von 6,9 auf 4,6 Milliarden Pfund. Die Marconi-Aktie brach nach Vorlage der Geschäftszahlen am Donnerstag an der Londoner Börse binnen Minuten um 16 Prozent auf 7,63 Pence ein. Sie steht nun bei 7,65 Pence. Im vergangenen Jahr hatte die Aktie bereits 98 Prozent ihres Werts eingebüßt.
Kein Wunder also, dass Marconi-Chef Mike Parton von"enttäuschenden Ergebnissen" spricht. Tröstlich erscheint ihm, dass insbesondere in den vergangenen sieben Monaten Kosten und Schulden reduziert werden konnten und sich sein Unternehmen nun auf das Kerngeschäft konzentrieren könne. Eine Erholung seiner Märkte erwartet Marconi nicht vor März 2003.
Weitere Unsicherheit entstand allerdings dadurch, dass Marconi die ursprünglich für diesen Donnerstag erwartete Veröffentlichung eines Sanierungsplans verschob. Die Firma will sich stattdessen erst einmal darauf konzentrieren, neue Kredite zu bekommen.
Das 1897 vom italienischen Funkpionier Guglielmo Marconi gegründete Unternehmen war bis vor einigen Jahren vor allem in der Rüstungsindustrie tätig. Doch als 1997 Lord George Simpson die Leitung übernahm, verkaufte er den gesamten Verteidigungsbereich für 7,7 Milliarden Pfund und erwarb mit diesem Geld eine Reihe von Telecom-Firmen für zum Teil sehr hohe Preise. Mit Beginn der Telekommunikationskrise im Jahr 2000 gingen die Aufträge für Marconi stark zurück. Gleichzeitig verminderte sich der Börsenwert der dazugekauften Unternehmen drastisch. (anw/c't)
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Und was schließe ich daraus? Die Korrektur der Telko/Internet-Bubble mag zwar schon 90% oder so betragen, aber da werden von heute aus wohl nochmal 90% draus werden.
ciao!
SF
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