- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 17.05.2002, 09:48
Meldungen am Morgen
~ Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber hat sich einer
Zeitung zufolge für eine Änderung des europäischen
Wettbewerbsrechts ausgesprochen. Nationale Regierungerungen
sollten in wirtschaftlichen Krisenzeiten Freiraum dafür
erhalten, angeschlagene Unternehmen zu subventionieren und sie
so vor dem Aus zu retten, sagte Stoiber der"Financial Times
Deutschland" (FTD) [na bravo...]
~ Die EZB ist nach Aussage ihres Präsidenten Duisenberg nicht mit der aktuellen
Preisentwicklung zufrieden. Die jüngsten Trends bei Löhnen und Inflationsprognosen
würden das Risiko eines sich verschärfenden Aufwärtstrends der Preise zwar
nicht bestätigen, diese aber auch nicht entschärfen. Es sei daher wichtig, wachsam
hinsichtlich der Schlüsselfaktoren zu bleiben, die die künftige Inflation bestimmen.
~ EZB-Vize Noyer wollte sich nicht zum Tarifabschluss in der deutschen Metallindustrie
äußern. Er betonte aber, dass die Notenbank dagegen kämpfen würde, wenn
Lohnerhöhungen zu einem Anstieg des Preisniveau führen würden.
~ Einem Bericht des Handelsblatts zufolge wird es Deutschland aufgrund hoher Steuerausfälle
nicht gelingen, bis 2004 ein ausgeglichenes Budget zu erreichen, wie dies
im Stabilitäts- und Wachstumspakt vereinbart worden war.
~ Moskow (nichtstimmberechtigtes FOMC-Mitglied): Die geringe Inflation erlaubt es
der Fed, auf die Konjunkturerholung in Ruhe warten zu können.
~ Einer Umfrage zufolge beträgt die Hedge-Quote japanischer Exporteure für Mai-Juni
erst 70%, für Juli-September 20%, für die Zeit ab Oktober nur noch 10%.
~ Wadwhani (Bank von England): Die Zinspolitik der Bank von England könnte in den
vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt zu restriktiv gewesen sein und dadurch zu
einem Wachstumsverlust beigetragen haben. (Wadwhani scheidet Ende des Monats
aus dem geldpolitischen Komitee aus.)
~ Ein hochrangiges Mitglied des britischen Parlaments deutet an, dass das britische
EU-Referendum bereits in diesem Herbst erfolgen könnte.
~ Notenbankpräsident Roth betont, dass die SNB die Währung als wichtigen Bestandteil
ihrer Politik betrachtet. Die Notenbank werde ihren Zins-Spielraum ausschöpfen,
falls der Franken weiter steigen sollte. Da eine stärkere Währung die importierte
Inflation bremse, könne man auch niedrigere Zinsen rechtfertigen. Sobald
die Konjunktur sich erhole, sei ein Niedrigzinsniveau aber nicht mehr vertretbar.
~ Der zweitgrößte PC-Hersteller Dell Computer Corp hat
im ersten Quartal 2002/2003 den Umsatz gesteigert und trotz
eines leichten Gewinnrückgangs mehr verdient als von Analysten
erwartet. Im zweiten Quartal erwartet Dell nach eigenen Angaben
höheren Gewinn und Umsatz als im ersten Quartal und einen
weiteren Anstieg des Marktanteils. Dell teilte mit, im ersten
Quartal sei das über der Analysten-Erwartung liegende Ergebnis
vor allem durch die Steigerung des Marktanteils erreicht worden.
Im zweiten Quartal solle der Marktanteil weiter erhöht werden,
obwohl das Unternehmen mit einer Schrumpfung des gesamten
PC-Marktes um fünf Prozent rechne.
~ Umfangreiche Dollar-Verkäufe von Exporteuren haben die
US-Währung Händlern zufolge zum Wochenausklang im fernöstlichen
Devisenhandel unter Druck gesetzt. Aus Sorge vor unangenehmen
Überraschungen bei den am Nachmittag anstehenden
US-Konjunkturdaten hätten viele Marktteilnehmer Dollar verkauft,
sagten Händler. Die US-Währung büßte am Freitag zum Vorabend in
New York rund einen halben Yen ein auf 127,59/61 Yen. Der
Euro notierte am Freitag gegen 07.25 Uhr MESZ zum Dollar
ebenfalls etwas fester bei Kursen um 0,9133/34 Dollar nach
0,9112 Dollar im späten New Yorker Handel. Zum Yen gab die
Gemeinschaftswährung geringfügig nach auf 116,51/59
Yen.
~ Gestützt von Kursgewinnen bei Telekom- und Banken-Titeln
haben die Tokioter Aktienmärkte am Freitag fester tendiert.
Händler sprachen von wachsenden Hoffnungen im Markt auf eine
Erholung der japanischen Wirtschaft. Positive Ergebniszahlen aus
der nordamerikanischen Chip-Industrie und vom US-Computerkonzern
Dell hätten überdies japanische Technologiewerte wie Tokyo
Electron gezogen, sagten Börsianer. Der richtungweisende
225 Werte umfassende Nikkei-Index legte 0,93 Prozent auf 11.847,32 Zähler zu.
~ Die US-Aktien haben trotz der Berichte über laufende
Untersuchungen der US-Behörden bei einigen US-Pharmakonzernen am
Donnerstag im Plus geschlossen. Angesichts der veröffentlichten
US-Konjunkturdaten falle es den Anlegern aber offenbar schwer,
weiter an eine zügige Erholung der US-Wirtschaft zu glauben,
sagten Händler.
Der Dow-Jones-Index legte zum Schluss 0,44 Prozent auf
10.289,21 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq-Index
drehte kurz vor Börsenschluss erneut ins Plus und schloss 0,28
Prozent höher auf 1730,44 Zählern.
An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen
Staatsanleihen um 14/32 auf 97-2/32. Sie rentierten mit 5,184
Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 15/32 auf 95-14/32 und
hatten eine Rendite von 5,699 Prozent.
~ Pakistani stocks shed three
percent in late trade on Friday as worried investors sold blue
chips, fearing a negative response from India over this week's
deadly attack on a Indian army camp in Kashmir, dealers said.
The benchmark Karachi Stock Exchange's key 100-share index
was down 56.63 points, or 3.12 percent, at 1,761.13 points
by 0641 GMT.
The KSE, one of Asia's smallest stock markets with a
capitalisation of $6.9 billion, has gained more than 38 percent
since January 1.
Und noch eine Geschichte aus Japan:
Enraged, a middle-aged businessman suddenly swings his arm, startling fellow commuters on a crowded Tokyo train.
"Shut up!," he screams.
Although the red-faced man managed to deflect his anger onto a nearby pole, his explosive rage towards two harmlessly chatting young women is no longer a rarity in a country often envied for its peaceful, law abiding public.
"Why do I have to be quiet?" one of the women retorted,"I'm a person too. Why should I listen to you?"
That is the very question confronting many middle-aged Japanese men who gave up their youth in loyal service to their companies and Japan's"economic miracle", only to be denied the comfortable pay and retirement they hoped to reap in later years.
Instead, they have been humiliated by a loss of respect and rising job insecurity.
After the inevitable few beers after work and before they reach home, where their families have often learned to live without husbands and fathers, the"oyaji" --"old man" in Japanese -- are venting their stress on Japan's trains.
"It's because the economy is getting worse," said Michio Yamaguchi, a conductor for the East Japan Railway Co.
"The incidents have been increasing each year."
After nearly half a century of breakneck growth, the world's second richest country has been stuck in the economic doldrums for more than a decade, with unemployment stuck near record highs and companies rethinking their trademark guarantees of lifetime employment.
"The trouble comes mainly from upper-management types, people at companies with responsibility," JR's Yamaguchi said.
"Like the economy's ups and downs, it seems to happen in waves."
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