- Klage über «blubbernden» Antiamerikanismus - YIHI, 19.05.2002, 01:39
- geschichtsvergessen, undankbar und dumm - Praxedis, 19.05.2002, 08:28
- Re: Klage über «blubbernden» Antiamerikanismus - Emerald, 19.05.2002, 13:59
- @Emerald: Zu frueh und falsch getraeumt. Das hatten wir alles schon. - Josef, 19.05.2002, 14:42
- Josef - ich glaube manchmal - Turon, 20.05.2002, 14:21
- @Emerald: Zu frueh und falsch getraeumt. Das hatten wir alles schon. - Josef, 19.05.2002, 14:42
Josef - ich glaube manchmal
daß manche die gegenwärtige Situation überfordert. Du bist eine Person
die gegenwärtige Situation gar nicht so recht einordnen kann.
Sehe es einfach mal so: USA befindet sich seit dem Beginn des kalten Krieges
durchaus längst am Rande der Ruin. Sie haben es jedoch geschickt verstanden,
die amerikanischen Märkte dynamisch zu gestalten, und deswegen denkt eine ganze Reihe von Investoren nicht mehr an Risiken sondern an Chancen. Genauer
gesagt handelt es sich nicht nur um Investoren, es handelt sich auch um
Politiker, Fondmanager und Banker - die nicht in der Lage sind unter den
massiven Täuschungszuständen die nackte Wahrheit zu überblicken.
Noch etwas: Amerika war bisher ein Profiteur der Tatsache, daß in Europa und
in Japan bereits Krisen vorherrschend sind, genau die Krisen meine ich,
die die Wall Street zu einem sicheren Hafen für Geld erschienen ließ.
Aber: es beginnt an etscheidender Stelle zu kriseln. USA verliert weltweit
an Glaubwürdigkeit in folgenden Rollen:
- Friedensschaffung;
- Finanzsystem;
- ge"amerikanischste" Bilanzen (es sollte hier getürkte stehen);
- gegenüber der Akkumulation des Geldes an der Wall Street, ist die
US Wirtschaft real gesehen viel zu klein und zu schwach;
- politisch läßt sich einiges zwar durch Druck bereinigen, aber
es wird der Tag kommen, in dem sich zum Beispiel arabische Scheichs,
die ihre Gelder an der Wallstreet anlegen, mit einem Schlag
aus dem Markt verabschieden;
Das wird eine Kettenreaktion auslösen, denn was Du schon zum Beispiel gar nicht verstanden hast: durch den Aktienboom ließen sich Rücklagen
erstellen, die gegenwärtige verschuldungssituation der Europäer und Japaner,
noch einigermaßen als"stabil" erscheinen lassen.
[u]Das Problem jedoch ist: gehen diese Anlagen im Wert um 25% nach unten,
was durch Panikverkäufe möglich ist - wird jeder verkaufen müssen.
Und gegenwärtig sieht es so aus: stürzen die Märkte ab, ist es aus;
Stürzt der Dollar ab - ist es aus. Steigt Gold zu schnell - während
Bonds und Aktien und Devisen jeweils nachgeben, ist es auch aus.
Die Lage für Amerikaner ist also nur die eine: sie müssen mit aller Macht nach vorne marschieren, Phantasien nähren, Bilanzen fälschen.
Das alles machen Sie ja bereits - nur es hilft scheinbar nicht. Das einzige also was bleibt - ist primitivste militärische Auseinandersetzung mit irgendeinem unwichtigen Spinner, um Zugang zu absolut billigen Rohstoffen
zu gewährleisten.
Geschichte beherrschst Du scheinbar auch nicht gerade perfekt, denn Du sagst
es dauert Jahrhunderte bis solche Imperien zu Grunde gehen.
[b]Das muß Dich aber im Prinzip gar nicht interessieren, interessieren sollte Dich schon Dein"Arsch". Denn genau an dem vollzieht sich der Zusammenbruch dieses Imperium. Nur genau das willst Du gar nicht wahr haben. Deswegen fragte ich neulich ob Du nicht zufällig ein Staatsbeamter bist. Da merkt man es natürlich nicht - die Polizei in Polen bei Zusammenbruch hatte extra Geschäfte gehabt, in Krisenzeiten, wo es alles gab. Natürlich auch billiger.
Pauschal ist die Situation nie zu nehmen.
Merke Dir das mal.
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