- Verfremdung der Deutschen Sprache - Prospector, 30.08.2000, 20:54
- Re: Verfremdung der Deutschen Sprache - pecunia, 30.08.2000, 21:34
- Re: Verfremdung der Deutschen Sprache - Baldur der Ketzer, 30.08.2000, 21:34
- Re. Prospector. - Freiheit, Freiheit über alles! - EURO-Rebell, 30.08.2000, 21:43
- Ich finde Dich auf Anhieb sympatisch! Gruß:-) ot - Toro, 30.08.2000, 23:52
- Re: Re. Prospector. - Freiheit, Freiheit über alles! - Hardy, 31.08.2000, 12:47
- Re: Re. Prospector. - Freiheit, Freiheit über alles! - Albrecht, 31.08.2000, 13:17
- Ich bin auch überrascht. Es sind wirklich viele! (owT) - Sascha, 31.08.2000, 13:23
- Re. Prospector.- An Hardy - kleiner Einspruch. Sowie Buchempfehlung Stefan Zweig - EURO-Rebell, 31.08.2000, 17:31
- Re: Re. Prospector. - Freiheit, Freiheit über alles! - Albrecht, 31.08.2000, 13:17
- Re: Verfremdung der Deutschen Sprache - Taktiker, 30.08.2000, 22:28
- Re: Verfremdung der Deutschen Sprache - BossCube, 30.08.2000, 22:34
- Einsrpuch! mkT - Toro, 30.08.2000, 23:46
- Apropos, 20% der russichen Sprache besteht aus deutschen und französichen Worten - Toro, 30.08.2000, 23:48
Re. Prospector.- An Hardy - kleiner Einspruch. Sowie Buchempfehlung Stefan Zweig
>>>Wie schon gesagt, die Franzosen sind feste daran ihre Sprache rein zu halten, und nicht nur das, sondern ihre gallische Kultur. Viel Erfolg haben sie nicht.
>>Ihre Sprache? - Frankreich hat mehrere starke Minderheiten (Basken, Bretonen, Katalanen, Korsen, Elsässer usw.) deren Sprachen vom französischen Zentralismus unterdrückt werden.
>Es geht nicht nur um Kultur, sondern um Macht&Geld. Noch vor ein paar Jahren wurden EG-Beamte im Auslandsdienst dazu vergattert, nur auf Französisch zu verhandeln & ja nicht auf Deutsch. Denn als letztes Erbe der k.u.k.Monarchie ist Deutsch in Osteuropa immer noch eine"lingua franca" & genau das ist den Frankonarchen in Brüssel ein Dorn im Auge!
>Zu Korsika: Herrn Chevenements Rücktrittsgründe sagen alles.
>Ich sage: Hoch das Hexagon (Breizh, Euskadi, Occitania, Corsica, Prouvenco, Elsaß)
>>>Um zu zeigen wie weit man das treiben kann soll man sich die kanadische Provinz Quebec ansehen. In Canada muss alles was der Oeffentlichkeit angeboten wird in Englisch und Franzoesisch geschrieben sein, alo Firmenschilder, Etiketten, Warenangebote, etc. Nicht nur muss es in den zwei Sprachen erscheinen, die Schrift muss auch die gleiche Groesse haben. Um zu sehen dass das auch der Fall ist, gehen besonders dazu eingestellte Staatsdiener mit der Messlatte heum und wenn sie was finden welches nicht im gleichen Massstab ist, gibt es Strafe.
>>>Es lebe die Buerokratie!!!
>>>Nun habe ich eine Frage?
>>>Das Ziel in Europa ist doch die Vereinigung.
>>Vereinigung? Ist dies denn gleich mit Einheitsbrei gleichzusetzen?
>>Es gibt nur 2 Möglichkeiten:
>>Entweder ein Europa der Regionen, der freien Völker Europas mit Respekt vor ihrer Kultur und Geschichte und entsprechender Förderung oder
>>ein Europa in einem Zwangskorsett unter zentralistischer Führung, mit Einheitssprache, mit Gleichmacherei und Mittelmäßigkeit. Also eigentlich ein Europa der Intoleranz und Dummheit. - So wird ein geeintes Europa keineswegs lange Bestand haben und schon gar nicht aus dem Schatten Amerikas heraustreten können.
>>Das Hl.Röm.Reich Deutscher Nation bzw. die Donaumonarchie war jahrhundertelang
>>ein kleineres geeintes Europa mit verschiedensten Völkern und Sprachen.
>>Völker und Sprachen waren gleichberechtigt. Toleranz war viel größer als heutzutage. Jedes Volk, jede Volksgruppe und deren Sprache wurde respektiert, desgleichen die Religion. Alle konnten ihre Eigenheiten bewahren.
>Galt nicht für die Juden. Im mittelalterlichen Röm.Reich gab es Pogrome. Die k.u.k. Monarchie war etwas subtiler, der Antisemitismus dort aber alltäglich.
Verzeihung zum Antisemitismus ein kleiner Einwand:
Ich denke, daß der Antisemitismus in der Donaumonarchie nicht besonders stark ausgeprägt war. - Außer vielleicht in der Hauptstadt Wien unterm Bürgermeister Lueger. - Sein Ausspruch: Wear a Jud is dös bestimm i."
Weil dieser Bürgermeister Antisemit war, verweigerte ihm Kaiser Franz Joseph auch dreimal die Angelobung als Bürgermeister.
Die sterbende Donaumonarchie war berühmt für ihre Toleranz. In Galizien konnten die orthodoxen Juden ihre Kinder bereits mit 7! Jahren verheiraten und es war keine Seltenheit, daß diese Kinder mit 11 Jahren bereits Eltern waren.
Während des 1. Weltkrieges gab es rein mosaische Regimenter die für die Donaumonarchie kämpften. Die Juden hatten hohe und höchste Ämter inne und übten verschiedenste Berufe aus. Als Beispiele: Die Bankiers Rothschild, Ärzte, wie Siegmund Freud, Wissenschaftler, Künstler ja und auch Professoren, z.B. jene die
dem Maler Adolf Hilter, die Aufnahme an der Kunstakademie verweigerten, mangels Talent.
Ich empfehle jedem das Buch von STEFAN ZWEIG:"Die Welt von gestern" zu lesen.
Stefan Zweig (1881 - 1942) geboren in Wien,"Die Welt von gestern" (1942) sein autobioghraphischer Roman. Zitat:"WEnn wir Gejagten und Vertriebenen in diesen Zeiten, die jeder Kunst und jeder Sammlung feind sind, eine Kunst noch neu zu lernen hätten, so wäre es die des Abschiednehmens von allem, was einst unser Stolz und unsere Liebe gewesen."
Wer das Buch liest, der wird das alte Ã-sterreich sehr gut verstehen und auch die neuere Geschichte dieses Europas.
Herzliche Grüße
EURO-Rebell
Das schlimmste: keiner schämte sich dessen. Dasselbe galt für die Zigeuner (ich gebrauche nach wie vor dieses Wort & lasse es mir von keinem selbsternannten Moralapostel der Politcal Corsettnes verbieten, solange diese Pharisäer nicht in der Lage sind, mir den Unterschied zwischen Sinti & Roma zu erklären. Bei uns bezeichnen sich die Zigeuner übrigens als"die Leit" - sie machen es nicht anders als die Inuit & die Englishspeakers, die für Mann und Mensch dasselbe Wort benutzen).
>
>>Und heute sollen alle zwangsbeglückt uniform sein?
>> Es gibt aber mehrere Sprachen. Unter welcher Sprache soll denn ein vereinigtes Europa funktionieren? Sicherlich, um Effizienz zu foerdern, muss man sich doch auf eine oder zumindest nicht mehr als zwei Sprachen einigen.
>>EURO-Rebell, der höchstens mit einem äußerst toleranten föderalen Europa einverstanden sein kann. - Niemals aber mit einem europäischen Zentralstaat, der von ein paar verrückten Möchtegernstalinisten aus Paris regiert wird.
>d'accord.
>Hardy
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: