- MARC FABER - April dritter und letzter Teil - Toby0909, 20.05.2002, 20:54
- Re: MARC FABER - April dritter und letzter Teil / Herzlichen Dank, Toby!!! (owT) - JÜKÜ, 20.05.2002, 20:58
- Re: MARC FABER - herzlichen Dank für die Mühe... (owT) - Firmian, 20.05.2002, 23:25
- Re: MARC FABER - Ebenfalls vielen herzlichen Dank (owT) - Pancho, 21.05.2002, 00:28
MARC FABER - April dritter und letzter Teil
Geschrieben von Dr. Jon Thorn, Managing irector, India Capital Fund PCC:
2001 war kein gutes Jahr für die meisten Aktienmärkte, aber es war das schlimmste von allen für Investoren in Indien. In keinem anderen Markt gab es eine komplette Kapitulation der Investoren, das heisst, daß die Investoren kein frisches Geld in die Aktien steckten und diejenigen, die ihr Geld rausholen konnten, machten das auch. Die Marktliquidität fiel um 80 %. Der größte indische Fund musste die Anteilsrücknahme aussetzen.
Fast 100 % der inländischen Investmentmittelzuflüssse gingen in Rentenfonds. Dieses Jahr sind Marktperformance und Ausblick viel besser, + 5,5 % im 1. Quartal.
Der Grund ist, daß nach vielen falschen Starts und Enttäuschungen die Privatisierungen begonnen haben. Privatisierung war global und historisch immer ein wirtschaftlicher Hauptkalaysator und dieser hat jetzt in Indien begonnen den Markt umzudrehen.
Und das musste auch so sein. Auch wenn der Markt von Kapitulationsniveaus angestiegen ist, ist der Markt heute billiger als er in den letzten 10 Jahren war. Die Aktienmarktkapitalisierung im Verhältnis zum GDP zeigt weiterhin einen sehr unterbewerteten Markt im Vergleich zu anderen asiatischen Märkten. (Eine Tabelle zeigt diese im Vergleich: Indien 21%, Korea 47 %, China 45 %, Thailinad 30 %, Phillipinen 30 %).
Das ist eine relativ übertriebene Unterbewertung, bedenkt man, daß das indische GDP-Wachstum von 1990 - 2002 das zweit stärkste auf der Welt war - nach China. Auch ist ein größerer Anteil des GDP am Aktienmarkt notiert - repräsentiert an der Marktkapitalisierung - als in anderen asiatischen Märkten, ex Koera und Japan.
(....)
Die generellen Effekte von Privatisierung sind: größere Effizienz, Reduktion der Schulden + niedrigeres Fiskaldefizit = niedrigere Langfristzinsen; produktivere Verwendung von Investmentkapital; größere Konsumentenfreiheit und Konsumentenwerte; nachhaltige Steigerungen von Produktivität und GDP.
Gemischte oder negative Effekte von Privatisierungen gab es fast nur in Emerging Markets. Der Grund scheint - wie in Russland - der zu sein, daß geringe oder gar keine Marktregulierung - weder vorher noch nachher - vorhanden war und dass nur wenig oder gar kein Wettbewerb auftrat, als Monopole einfach nur von staatlichem Besitz in privaten Besitz transferiert wurden.
Im großen Kontrast dazu wäre Indien wohl der ideale Kandidat um von umfangreicher Privatisierung zu profitieren, weil es entwickelte Kapitalmärkte besitzt (eingeschlossen der ältesten Börse Asiens), genauso wie Regulateure mit Erfahrung und einen Kader hochqualifizierter Geschäftsleute.
(...)
Bis 1991 war Indien´s Wirtschaft sozialistisch geführt. Dann starteten Veränderungen und Reformen. Es gibt 236 große, nicht-finanzielle Unternehmen im öffentlichen Sektor (sog. PSU´s), die zum Großteil der Regierung gehören. Zusammen mit den Finanzunternehmen und ca. 800 kleineren Unternehmen, beträgt der Anteil der PSU´s am GDP rund 25 %.
Insgesamt sind die PSU´s Wert-, bzw. GDP-Zerstörer, nicht Erschaffer.Die Brutto-Profitabilität ist beständig unter 5,5%, was niedriger ist als die Kosten für das eingesetzte Kapital und niedriger als die Kosten für Schuldaufnahme durch die Regierung. (... kurzes Beispiel)...wenn die PSU es schaffen ihr Erträge von 5,1 % auf 13,7 % zu steigern, was ein plausibles Level für den Privatsektor wäre, wäre der Effekt auf das GDP bei rund 2 %.
(...weitere Beispiele)
Die Gewschwindigkeit, Professionalität, Transparenz, das Fehlen politischer Opposition bei den jüngsten Verkäufen - ist alles neu und induziert einen grundsätzlichen Wandel. Wir meinen, hier liegt ein signifikanter, struktureller Wechsel eines Ausmasses, welches wir gerade eben erst klar sehen können, vor.
Weitere Deregulierungen folgten: Fast alle quantitativen Beschränkungen im Export wurden zurückgenommen - was ein Teil des Regierungsplans ist, der die Exporte bis 2007 verdoppeln soll (...)
Bis 2007 sollen 13.000 Meilen der nationalen Autobahnen verbessert und ausgebaut werden - einschliesslich der 7.000 Meilen langen „Golden Quadrilateral“ die die vier Hauptmetropolen des Landes in 2003/4 verbindet. Ein anderes Straßenbauprogramm, welches alle Dörfer mit einer Bevölkerung von mehr als 1000 Menschen verbindet wird bis Ende 2003 beendet sein. Portable, stationäre oder auch internationale Telefonie werden oder wurden liberalisiert, während auch der Versicherungs- und Bankensektor geöffnet wurde. Die Fondsindustrie verzeichnet inzwischen auch ausländisches Kaufinteresse.
(es folgt ein große Tabelle über die aktuelle Situation und die Erwartungen für einzelne Märkte - hier nur ein kleiner Auszug zur aktuellen Situation:)
Tabelle - Land, 03PE(x)
China, 9,0; HongKong 14,5; Indien 12,2; Indonesien 7,2; Korea 10,6; Malaysia 17,1; Phillipinen 15,2; Singapore 17,3; Taiwan 14,8; Thailand 10,4; Asia ex Japan 11,4
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