- US-Seeleute fungierten als Versuchskaninchen für Nervengase... - Tofir, 24.05.2002, 17:51
- Re: US-Seeleute fungierten als Versuchskaninchen für Nervengase... - SchlauFuchs, 25.05.2002, 10:02
US-Seeleute fungierten als Versuchskaninchen für Nervengase...
SPIEGEL ONLINE - 24. Mai 2002, 13:51
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,197555,00.html
Nervengas-Tests
US-Seeleute fungierten als Versuchskaninchen
Das Pentagon hat erstmals zugegeben, in der Zeit des Kalten Krieges Sarin- und VX-Nervengas auf US-Schiffe und -Seeleute gesprüht zu haben. Die Versuche sollten neue Erkenntnisse über die Wirkweise der Gifte bringen.
Washington - Die Operation lief unter dem Namen"Shad". Das Kürzel steht für"Shipboard Hazard and Defense" (Gefahr und Verteidigung an Bord). Dies berichten übereinstimmend die"New York Times" und CNN. Rund 3000 Angehörige des US-Militärs sollen in den sechziger Jahren an den Versuchen beteiligt gewesen sein.
Nun veröffentlichte Pentagon-Dokumente belegen, dass im Pazifik mindestens sechs Tests durchgeführt wurden. Dabei wurden giftige Chemikalien wie Nervengas über verschiedene Schiffe samt Besatzung gesprüht. Die Versuche sollten dazu dienen, herauszufinden, wie schnell das Gift entdeckt werden würde und wie schnell es zerfällt. Auch wurde Schutzausrüstung getestet und Wege zu Dekontamination entwickelt.
Die Versuche, bei denen die Seeleute nicht ausreichend über mögliche Risiken informiert waren, könnten das Pentagon teuer zu stehen kommen. Hunderte Seeleute, die dem Gift ausgesetzt waren, könnten Schadenersatzansprüche geltend machen oder einen besonderen Gesundheitsschutz beantragen. Die Abteilung für Angelegenheiten von Veteranen hat bereits zu einigen Betroffenen Kontakt aufgenommen, heißt es in den Berichten.
Bei den Tests wurden verschiedene Gift ausprobiert. Mindestens dreimal wurden die Nervengifte Sarin oder VX gesprüht, mindestens einmal das biologische Gift Staphylococcal Enterotoxin B (SEB).
Michael Kilpatrick, ein Gesundheitsexperte aus dem US-Verteidigungsministerium, wird in der"New York Times" zitiert, es sei unklar, ob die Seeleute den Bakterien und chemischen Mitteln absichtlich ohne Gasmasken und Schutzanzügen ausgesetzt worden seien. Es sei auch noch nicht geklärt, ob ihr Einverständnis dafür eingeholt wurde, dass sie sich als Versuchskaninchen für möglicherweise tödliche Substanzen zur Verfügung gestellt hätten.
Das Pentagon hatte im August 2000 damit begonnen, Informationen über die Tests aus den sechziger Jahren aus den Archiven zu graben, nachdem sich Veteranen gemeldet hatten, sie hätten gesundheitliche Schäden davongetragen, weil sie gefährlichen Substanzen ausgesetzt gewesen seien.
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...sauber!!! - wer die Zukunft erkennen will, sollte in die Vergangenheit blicken.
tofir
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