- Selbstinterpretation - für Diplomand - R.Deutsch, 31.08.2000, 18:17
- Re: Selbstinterpretation - für Diplomand - pecunia, 31.08.2000, 18:41
- Auch hier gilt: Bitte unterscheiden zwischen Geld und Tauschwaren!!! (owt) - Diplomand, 01.09.2000, 09:30
- Geld ist kein Tauschmittel - Diplomand, 01.09.2000, 09:28
- Re: Geld ist kein Tauschmittel - völlig richtig! - dottore, 01.09.2000, 09:57
- Noch ne Antwort - Diplomand, 01.09.2000, 11:00
- Re: Geld ist kein Tauschmittel - völlig richtig! - dottore, 01.09.2000, 09:57
- Re: Selbstinterpretation - für Diplomand - pecunia, 31.08.2000, 18:41
Re: Geld ist kein Tauschmittel - völlig richtig!
Mische mich kurz mal wieder ein:
>
>Lieber Herr Deutsch,
>wie Sie sehen, bin ich auch nicht der Schnellste und auch nicht immer präsent. So haben wir wenigstens eine Gemeinsamkeit.
>Ihre Unterscheidung von Waren- und Kreditgeld kann man sicher machen, doch ich denke, sie führt in die Irre. Grundlage dieses Irrtums ist, dass Sie Geld als Tauschmittel bezeichnen, was es jedoch weder ist noch jemals gewesen ist, wie unter anderem Heinsohn und Steiger überzeugend nachgewiesen haben. (Auftritt dottore)
Wobei es dabei nur um die Entstehung (!) von Geld geht (kommt immer doppelt gebucht in Umlauf). Kann, wenn im Umlauf, natürlich x-Mal zum"Tauschen" verwendet werden, verschwindet aber nur, wenn die seiner Emission zu Grunde liegende Schuld wieder erlischt.
>Doch um einmal die praktischen Auswirkungen Ihrer Theorie zu diskutieren: Vor mir liegt ein 100 DM Schein, unterschrieben noch von Hansemann Tietmeyer. Er hat die Nummer KD1092114Y6. Anfrage: Muss ich mir seinetwegen Sorgen machen? Gehört er zur Kategorie des Warengeldes oder zu der des Kreditgeldes? Oder habe ich vielleicht sowieso niemals eine Chance, ihn gegen irgendetwas bei der Notenbank einzulösen?
Der Schein ist ein Schuldschein, deshalb sieht er auch so aus (2 Unterschriften, Ort, Datum usw.). Er ist aber nicht einlösbar (Gesetz). Denn was würde ich bei Einlösbarkeit kriegen?
Das dem Schein (seiner Emission) zugrunde liegende Staatspapier. Aber das Problem entsteht hier: Die Buba nimmt Staatspapiere rein, behält die Coupons (daher der Notenbank-"Gewinn") und gibt die Mäntel gestückelt als Bargeld weiter. Würden wir die Banknote einlösen, müsste wir also ein entsprechend hohes Staatspapier plus Coupon zurück bekommen...
Ich frage mich schon seit langem, warum den Trick nicht jedermann macht. Du nimmst Staatspapiere und gibst sie als"sicheres" Umlaufmittel wieder raus (es darf nur nicht"Geld" heißen, verboten). Die Coupons machst du bei der Bundesschuldenverwaltung zu Geld und die Leute können dann mit dem"sicheren" (da staatskreditgedeckten) Umlaufmittel rum fuhrwerken, nach Herzenslust. Der Zins für die ausgegebenen"Noten" ergibt sich automatisch aus dem Zins des Staatspapiers (abgezinst usw.).
Kurzum: Warum bezahlen wir mit Banknoten und nicht gleich mit Staatspapieren?
>Mit vielen Grüßen
>Der Diplomand
Grüße zurück!
d.
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