- FTD zum Gold: Big players haben Einstieg verpasst und reden den Kurs runter ;-) - Wal Buchenberg, 30.05.2002, 14:58
- Re: FTD zum Gold: Big players haben Einstieg verpasst und reden den Kurs runter ;-) - monopoly, 30.05.2002, 15:16
- Not, Nothing, Notstand:::::::::::::An der Wall-Street - Emerald, 30.05.2002, 15:26
- Re: FTD zum Gold: Big players haben Einstieg verpasst und reden den Kurs runter ;-) - monopoly, 30.05.2002, 15:16
FTD zum Gold: Big players haben Einstieg verpasst und reden den Kurs runter ;-)
Aus der FTD vom 31.5.2002
Gold-Rally trotz Atempause ungebrochen
Von Tim Bartz, Frankfurt
Die Goldnotierungen sind am Donnerstag leicht gesunken, nachdem sie am Mittwoch auf den höchsten Stand seit Oktober 1997 geklettert waren. Trotz der Verschnaufphase rechnen zahlreiche Marktteilnehmer aber mit einer Fortsetzung der Rally.
Der anhaltend schwache Dollar, die Spannungen im Nahen Osten und die Kaschmir-Krise zwischen Indien und Pakistan machen Gold zur attraktiven Anlage für risikoscheue Investoren, die das Metall in Krisenzeiten traditionell als"sicheren Hafen" nutzen. Seit Jahresbeginn sind die Spot-Gold-Notierungen um 17 Prozent gestiegen.
Im Londoner Morgen-Fixing notierte Spot-Gold am Donnerstag mit 324,65 $ je Feinunze. Sollte Gold in naher Zukunft die technische Widerstandsmarke bei 328 $ nehmen, halten Analysten einen Anstieg bis auf 334 $ für möglich. Am Mittwoch hatte das gelbe Metall im Nachmittags-Fixing mit 327,05 $ das höchste Kassamarkt-Niveau seit Oktober 1997 erreicht. Anschließend waren die Goldnotierungen an der New Yorker Mercantile Exchange (Nymex) sogar bis auf 327,65 $ gestiegen.
J.P. Morgan hebt Prognosen
Mit J.P. Morgan hat sich inzwischen ein weiteres prominentes Haus in die Phalanx der Gold-Optimisten eingereiht. Die US-Investmentbank hob ihre Prognosen für den durchschnittlichen Spot-Gold-Preis für 2002 und 2003 deutlich an. So rechnet J.P. Morgan nun für das laufende Jahr mit einem Mittelwert von 305 $ nach zuvor 290 $. Eine Reuters-Umfrage unter zwölf Gold-Analysten ergab einen Preis von 306 $. Im Januar dieses Jahres hatten die Branchenkenner wie auch J.P. Morgan noch mit 290 $ gerechnet. Bislang beläuft sich der Durchschnittspreis Spot-Gold in diesem Jahr auf 297 $ nach 271 $ im vergangenen Jahr. Für 2003 erwarten die Experten sogar einen Durchschnittspreis von 325 $ nach 310 $.
"Wir rechnen eher mit einem Anstieg der Notierungen als einem Rückgang, da sich das Goldangebot auf Grund der Ausschöpfung der Minen verknappen wird", verwies J.P. Morgan-Analyst John Bridges auf weitere Ursachen für die Gold-Rally neben der Dollar-Schwäche und den politischen Spannungen. Zudem würden die führenden Minengesellschaften nicht mehr in dem Maße wie früher Verkäufe im voraus tätigen und dadurch das derzeitige Angebot künstlich verknappen.
Indien weltweit größter Goldabnehmer
Als weiterer Grund für den Anstieg der Goldpreise gilt die unverändert starke Nachfrage der indischen Schmuckindustrie. Vor allem unter den Hindus haben Hochzeitsgeschenke in Form von Goldschmuck eine große Bedeutung. Indien war im vergangenen Jahr der weitaus größte Goldabnehmer weltweit - mit rund 855 Tonnen fiel die Nachfrage mehr als doppelt so hoch aus wie die der USA als globaler Nummer zwei.
Auch auf Unternehmensseite hat der Höhenflug der Goldnotierungen Begehrlichkeiten geweckt. Das auf 1,2 Mrd. $ bezifferte Übernahmeangebot der kanadischen Placer Dome für den Konkurrenten AurionGold wies dessen Vorstandschef Terry Burgess als zu niedrig zurück. Die Aktionäre sollten die Offerte nicht annehmen, da das AurionGold-Management"alternative Optionen" prüfe, riet der Chef des größten australischen Goldproduzenten. Die in Sydney gehandelten AurionGold-Aktien hatten in den vergangenen Wochen dank des Angebotes von Placer Dome um mehr als 50 Prozent zugelegt.
Goldman Sachs skeptisch
Die Dauer-Rally lockt inwischen aber auch Skeptiker aus der Reserve. So räumt Goldman Sachs dem gelben Metall nur noch wenig Preisspielraum nach oben ein. Analyst Daniel McConvey senkte sogar seine Empfehlungen für die Aktien der renommierten Minengesellschaften AngloGold aus Südafrika, Barrick aus Kanada und der australischen Newcrest. AngloGold und Barrick bewertet McConvey nur noch mit"Market Performer" nach zuvor"Market Outperformer", das Newcrest-Rating senkte der Analyst auf"Market Outperformer" von"Trading Buy".
"Die Anleger sollte anfangen, Gewinne mitzunehmen", sagte McConvey. Immerhin hat der S&P-Gold-Index seit Jahresbeginn um 44 Prozent zugelegt. So ganz überzeugt von seiner negativen Einstellung scheint McConvey allerdings nicht zu sein: Trotz der herabgestuften Empfehlungen hob er die langfristigen Kursziele für die drei Aktien teils deutlich an.
"Gold ist zwar ein sicheres Investment in Krisenzeiten wie diesen", sagt Jean-Marie Eveillard, Fondsmanager bei First Eagle SoGen, der Nachrichtenagentur Bloomberg."Aber das Metall selber ist attraktiver als die Gold-Aktien, die mittlerweile extrem teuer sind." Eveillards Kollege Gene Pisasale von Wilmington Trust warnt sogar vor einem regelrechten Absturz der Gold-Aktien."Das nächste Mal, wenn wir von einem Waffenstillstand im Nahen Osten hören oder sich (US-Außenminister Colin) Powell auf den Weg nach Pakistan macht, könnten die Kurse um 20 Prozent einbrechen."
© 2002 Financial Times Deutschland
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