- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 03.06.2002, 10:25
Meldungen am Morgen
~ Der Chef-Volkswirt der Bundesbank, Remsperger, warnt dass ein stärker werdender
Euro schon bald eine Gefahr für den Aufschwung werden könne. Die konjunkturelle
Erholung sei kein Selbstläufer. Auch Vertreter des Kieler Instituts für Weltwirtschaft
warnen vor den merklichen Folgen für den Exportsektor, falls der Euro in kürzester
Zeit um mehr als zehn Prozent aufwertet, wie jüngst geschehen.
~ Nach dem Scheitern der Schlichtung steht die deutsche Bauwirtschaft mit 950.000
Beschäftigten zum ersten Mal seit 53 Jahren vor einem bundesweiten Streik.
~ In Dänemark haben die Euro-Befürworter ihre Mehrheit ausbauen können. Nach der
jüngsten Gallup-Umfrage sind inzwischen 60 % für einen EWU-Beitritt, nur 34 %
lehnen diesen ab. Damit liegt der Vorsprung der Befürworter auf Rekordhoch.
~ In Frankreich ging die Arbeitslosigkeit im April um 0,5% gg. Vm. (sb.) zurück; die Quote verharrte bei
9,1%. Die Produzentenpreisinflation lag im April bei 0,4% gg. Vm. bzw. -0,7% gg. Vj. (unverändert ggü. März).
~ In der Schweiz hat sich die Inflation im Mai von 1,1% gg. Vj. auf 0,6% verlangsamt. Dies gewährt der
Zentralbank weiteren Spielraum zur Fortsetzung ihrer Niedrigzinspolitik, mit der sie Druck auf die nationale
Währung ausüben kann. Die Schweizerische Nationalbank hielt den Reposatz nach zwei Senkungen um je
zwei Basispunkte am letzten Mittwoch und Donnerstag bei 0,99%.
~ Das japanische Finanzministerium hat am Freitag erneut am Devisenmarkt interveniert. Der Dollar war
zum Zeitpunkt der Intervention auf rund JPY 123,10 gefallen, war danach jedoch kurzfristig wieder auf über
JPY 124 geklettert. Spekulationen zufolge sollen alleine die japanischen Interventionen am Freitag ein
Volumen von 13-15 Mrd. USD gehabt haben.
~ Erwartungsgemäß hat Moody's das Rating für Yen-denominierte, japanische
Staatsanleihen auf A2 von Aa3 gesenkt; die Einstufung der langfristigen Fremdwährungsschulden wurde
jedoch bei Aa1 belassen.
~ Kuroda (MoF) betont, dass die Währungspolitik Japans und der USA unverändert
sei. Man beobachte den Markt sehr genau. (Neu ist an seiner Äußerung der Verweis
auf die US-Haltung, die bislang bei den Verbalinterventionen nicht erwähnt wurde).
~ Das kanadische BIP wuchs in Q1 mit 6,0% (sb. Jahresrate) schneller als erwartet. Damit wurde das
stärkste Wachstum seit Q4 1999 verzeichnet. Auch für Q4 wurde das BIP-Wachstum auf 2,9% nach oben
korrigiert.
~ Die spekulativen IMM-Positionen am Terminmarkt waren auch in der vergangenen
Woche mehrheitlich auf Long-Positionen gegen den US-Dollar ausgerichtet. Die
größten USD-Engagements liefen gegenüber Euro, Kanadischen Dollar, Yen sowie
Austral-Dollar (in dieser Reihenfolge).
~ Kanadas Premierminister Chretien hat Finanzminister Martin entlassen und als
Grund"ernsthafte innenpolitische Meinungsverschiedenheiten" angeführt. Der Kanadische
Dollar reagierte darauf mit einem klaren Kurseinbruch.
~ Die Terror-Organisation El Kaida warnt vor weiteren Anschlägen, deren Ausmaß
durchaus mit dem der vergangenen Anschläge vergleichbar sei.
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