- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 04.06.2002, 11:16
Meldungen am Morgen
~ Der Einkaufsmanagerindex für Euroland stieg im Mai weiter an (51,5; April: 50,7). Damit lag er zum
dritten Mal in Folge über dem Schwellenwert von 50, der wirtschaftliche Expansion anzeigt. Die
Einschätzung hat sich insbesondere bei den Auftragseingängen, bei der Beschäftigung und den
Lagerbeständen verbessert. Allerdings legten auch die Input-Preise weiter zu; sie lagen zum zweiten Mal in
Folge deutlich über 50, was auf anziehende Inflationserwartungen schließen läßt.
~ Die Entwicklung der Produzentenpreise war in Euroland im April mit +0,3% gg. Vm. bzw. -0,7% gg. Vj.
günstiger als erwartet (März: +0,4% gg. Vm. bzw. -0,8% gg. Vj.). Damit macht sich auf den vorgelagerten
Stufen bisher weiterhin kein starker Inflationsdruck bemerkbar.
~ In Deutschland wird die IG Bau am 15. Juni eine Urabstimmung durchführen. Seit über 50 Jahren könnte
zum ersten Mal im Bausektor gestreikt werden. Die Gewerkschaft hat für ihre 950.000 Mitglieder eine
Lohnerhöhung um 4,5% gefordert; die Arbeitgeber haben 3% ab September und eine Einmalzahlung in
Höhe von EUR 100 für August geboten.
~ Nach Einschätzung von EZB-Chefvolkswirt Issing müssen sich die Zentralbanken
der Eurozone bemühen, dass der Euro auch im Alltag als stabile Währung wahrgenommen
wird. Einen konkreten Kommentar zum Anstieg des Euro-Kurses gegen
den Dollar wollte Issing nicht geben. Grundsätzlich sei er aber der Überzeugung,
dass das Ziel der Preisstabilität leichter zu erreichen sei, wenn der Euro als
Anlagewährung präferiert und damit steigen würde.
~ EU-Währungskommissar Solbes betont, dass ein stärkerer Euro kaum schwerwiegende
Folgen für die Konjunkturerholung der Eurozone haben würde. Schließlich
sei man immer von einer Befestigung ausgegangen.
~ Der Handelsblatt-Frühindikator ist im Juni auf 1,7 % nach 1,3 % im Mai
gestiegen.
~ In der Schweiz ging der Index der Einkaufsmanager im Mai leicht um 0,2 Punkte auf 50,9 zurück. In den
sieben Monaten zuvor war er stetig angestiegen. Er liegt jedoch weiterhin über 50 und deutet damit auf
eine Expansion hin.
~ Frankreichs neuer Finanzminister Mer sagt seinen EU-Partnern eine rigide Ausgabenpolitik
zu, will sich auf konkrete wirtschaftspolitische Zielvorgaben aber erst
nach einem Kassensturz und den Wahlen im Juni einlassen. EU-Währungskommissar
Solbes erklärte im Anschluss an das Ecofin-Treffen, die EU-Kommission
wolle an dem Ziel ausgeglichener nationaler Haushalte bis 2004
festhalten.
~ Auch in Japan wurden gestern Stimmungsindikatoren für den April veröffentlicht. Der Index der
Zukunftserwartungen fiel auf 72,2 nach 81,8 im März. Dennoch liegt der Indikator weiter über der
Expansion anzeigenden Marke von 50. Der Index zur Beurteilung der derzeitigen Lage stieg dagegen auf
77,8 von 65.
~ Die japanische Geldmenge ist im Mai um 4,0 % auf Monatsbasis gesunken, auf
Jahresbasis um 29,7 % gestiegen. Dies ist der neunte Monat in Folge mit zweistelliger
Jahresrate, auch wenn sich die Geschwindigkeit des Wachstums verlangsamt.
~ Die Halifax-Immobilienpreise sind im Mai mit der bislang höchsten Monatsrate
um 4,2 % gewachsen. Auf Jahresbasis beträgt das Plus 18,5 %, was der Geschwindigkeit
entspricht, die zuletzt Ende der 80er Jahre kurz vor Platzen der britischen
Immobilienblase festzustellen war.
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