- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 05.06.2002, 09:52
Meldungen am Morgen
~ EU-Währungskommissar Solbes ruft mit Blick auf Frankreich zur Einhaltung der
Haushaltsziele der Euro-Staaten auf. Solbes betont, das Einhalten der Ziele sei
entscheidend für die Glaubwürdigkeit der Stabilitätspolitik. Frankreichs Finanzminister
Mer hatte zuvor für Aufsehen gesorgt, indem er das Jahr 2004 als nicht
entscheidend für das Erreichen von Stabilität bezeichnet hatte.
~ Die Stärke des Euro könnte der Europäischen Zentralbank (EZB) nach Darstellung
von Bundesfinanzminister Hans Eichel beim Beibehalten eines niedrigen
Zinsniveaus helfen. Ein Mix, bei dem der Euro-Außenwert höher ist, aber der Zins
niedriger ist, sei günstiger als umgekehrt. Des Weiteren erwartet der Finanzminister
durch den starken Euro keine kurzfristigen Exportprobleme, weil sich die
Unternehmen abgesichert hätten.
~ Der Stimmungsindikator der EU-Kommission für den Euroraum stieg im Mai mit 0,4 Punkten doppelt
so stark an wie erwartet (auf 99,8). Bei den Subindizes entsprach der Anstieg des Industrievertrauens den
Erwartungen; das Verbraucherklima dagegen hellte sich stärker auf als erwartet.
~ In Frankreich verbesserte sich das Verbrauchervertrauen im Mai zum ersten Mal in diesem Jahr. Der
Index stieg von -18 auf -12 und übertraf damit die Erwartungen. Zum Anstieg trug auch der erste
Rückgang der Arbeitslosenzahlen seit einem Jahr bei.
~ In Großbritannien sank der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im April von 53,4 auf
52,9. Diese Entwicklung war insbesondere auf den Rückgang der Auftragseingänge zurückzuführen. Der
Index lag jedoch im vierten Monat in Folge über der wichtigen Schwelle von 50 Punkten, deren
Überschreiten auf einen Konjunkturaufschwung schließen läßt. Im Gegensatz zu Euroland blieben die
Inflationserwartungen weiterhin sehr gedämpft.
~ Die Bank von Kanada hat den Tagesgeldsatz und die Bank Rate um je 25 Bp. auf 2,50% bzw. 2,75%
angehoben. Sie begründete diese Entscheidung mit der Konjunkturbelebung und deutete weitere
Zinsschritte an. Die Maßnahmen der Zentralbank waren erwartet worden, zumal das BIP in Q1 real um 6%
(sb. Jahresrate) gewachsen war und die Kerninflation im April die Marke von 2% übertraf.
~ Erwartungsgemäß hat die australische Notenbank die Leitzinsen um weitere 25 Bp. auf 4,75%
angehoben. Vor dem Hintergrund einer kräftigen Binnenkonjunktur, das Wirtschaftswachstum betrug in
Q1 4,2% und relativ hohen Inflationsraten (aktuell 2,9%, womit das obere Ende des Zielbandes, welches
von 2-3% reicht, erreicht ist) dürften die Leitzinsen bis Ende des Jahres auf 5,25% steigen.
~ Japan hat erneut am Devisenmarkt interveniert, um den Anstieg des Yen zu dämpfen. Die japanische
Notenbank kaufte US-Dollar gegen Yen, so dass letzterer wieder um rd. 0,60 Yen auf 124 JPY/USD fiel. Der
gleichlaufende Indikator zur Konjunkturentwicklung erreichte im April ein Niveau von 77,8 (vorläufige
Zahlen; März: 65,0). Damit lag der Index im zweiten Monat in Folge über dem Schwellenwert von 50, was
darauf hindeutet, dass die japanische Konjunktur die Talsohle durchschritten hat. Dagegen fielen die
Investitionsausgaben in Q1 mit 5,2% stärker als erwartet.
~ Kuroda, Mitglied im japanischen Finanzministerium, hat die Bereitschaft der
japanischen Notenbank zu weiteren Interventionen am Devisenmarkt bekräftigt.
~ Und die Deutsche Bank schreibt:
"Generell: Die Fundamentaldaten sind derzeit keine Belastung für die Aktienmärkte. Sowohl im EU-12 Raum als
auch in den USA sind die Einkaufsmanagerindikatoren im Mai abermals gestiegen und lassen wenig Zweifel an
einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung aufkommen. Die Leitzinsanhebungen in Kanada und Australien
aufgrund einer jeweils sehr robusten Binnenkonjunktur unterstützen unsere Einschätzung ebenfalls."
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