- BIZ begräbt Aufschwungs-Illusionen - marsch, 05.06.2002, 18:53
BIZ begräbt Aufschwungs-Illusionen
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BIZ begräbt Aufschwungs-Illusionen
Am 27.5. veröffentlichte die Baseler Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) ihren neuesten Vierteljahresbericht zur Lage an den internationalen Finanzmärkten. Die begleitende Presseerklärung trug die Überschrift: „Schwindendes Vertrauen in starken Aufschwung.“ In ihrer typischen trockenen Sprache erklärt die BIZ: „In den ersten Monaten des Jahres 2002 zerstreute sich die zunächst überschäumende Stimmung, die an den Finanzmärkten im vierten Quartal aufgebaut worden war. Von Jahresbeginn bis zur ersten Maiwoche fielen die Aktienkurse wie die langfristigen Zinsen in den USA, da sich das Vertrauen in einen starken Wirtschaftsaufschwung verflüchtigte.“ Da nichts auf eine Wende bei den Unternehmensgewinnen deute, so der BIZ-Bericht, wurden die Hoffnungen der Investoren an den Aktienmärkten „zunichte gemacht“. Die „depressive“ Entwicklung an den Börsen wurde noch verstärkt durch „anhaltende Skepsis über die Bilanz- und Veröffentlichungspraxis der Unternehmen“ sowie durch neue Aufdeckungen betrügerischen Verhaltens von Analysten und einer „plötzlichen Aversion gegenüber Unternehmen, die sich stark von kurzfristigen Schulden abhängig machten“.
Offenbar erkennen ebenso wie die BIZ auch viele Investoren in aller Welt, daß ihr Wunschtraum vom „Aufschwung“ der US-Wirtschaft auf PROPAGANDA UND BETRUG gründete. Am 30.5. erreichte der Dollar gegenüber dem Euro den tiefsten Stand seit 16 Monaten, gegenüber dem Yen seit sechs Monaten und gegenüber dem Schweizer Franken seit 29 Monaten. Seit Anfang Februar fiel der Dollar gegenüber dem Schweizer Franken um 8,4%, seit Juli 2001 sogar 13,5%. Es laufen bereits Gerüchte um, die Schweiz könnte wie zuletzt in den 70er Jahren Kapitalkontrollen oder sogar negative Strafzinsen einführen. Ebenfalls am 30.5. eilte die Ratingagentur MOODY’S dem Dollar zu Hilfe und stufte die Kreditwürdigkeit von JAPANs Staatsanleihen noch weiter herab, unter das Niveau von Botswana. Eine weitere Auswirkung der Dollarkrise ist der rasante Anstieg des Goldpreises. Am 29.5. schoß der Preis einer Feinunze auf über 328 $, den höchsten Stand seit fünf Jahren. Die riesigen Geldströme, die in den letzten Jahren die USFinanzmärkte überschwemmt hatten, trocknen aus. Einige Finanzexperten erklären, größere ausländische Investitionen in Amerika (u.a. aus der Golfregion) aus der Zeit nach dem 11. September würden jetzt wieder abgezogen. Schätzungen zufolge kauften Ausländer 2000 und 2001 in jedem Monat amerikanische Aktien für durchschnittlich 12 Mrd. $. In diesem Jahr stürzten die Käufe auf 2 Mrd. $, also nur noch ein Sechstel dieses Wertes, ab.
Mehr systematischer Betrug
Die Liste der Enthüllungen über Bilanzbetrug großer USUnternehmen wächst täglich. Am 29.5. gab die Wertpapieraufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) bekannt, daß sie gegen den weltweit zweitgrößten Dienstleister für Erdöl- und Erdgasunternehmen HALLIBURTON ermittelt. Untersucht wird die seit 1998 von Halliburton betriebene Praxis, von den Kunden nicht anerkannte überhöhte Rechnungen als „Einnahmen“ zu verbuchen. Was diesen Fall für die US-Regierung besonders unangenehm macht, ist die Tatsache, daß diese Praxis vom damaligen Unternehmensleiter, dem heutigen Vizepräsidenten Dick CHENEY, eingeführt wurde.
Lyndon LAROUCHE erklärte dazu, er wolle die politische Dimension der Halliburton/Cheney-Ermittlungen nicht kommentieren, es wäre jedoch in früheren Zeiten, als er noch Unternehmensberater war, als lächerlich und absurd betrachtet worden, solche umstrittenen Summen als Gewinne zu verbuchen, weil das Unternehmen dann darauf Steuern zahlen müsse. Der Fall Halliburton sei nur ein weiterer Beweis für den endemischen Hang zum Bilanzschwindel im amerikanischen Unternehmenssektor seit den 90er Jahren, so LaRouche. Eigentlich müsse man umgekehrt fragen, welche großen Buchhaltungsfirmen, Anwaltskanzleien und Wirtschaftsunternehmen nicht in größeren Bilanzschwindel verwickelt seien.
Ein anderes Problem der sog. „kreativen Buchführung“, diesmal seitens der Regierung, brachte kürzlich der Finanzexperte der New York Post, John CRUDELE, an die Ã-ffentlichkeit. Er wies darauf hin, daß Finanzminister Paul O’NEILL im Finanzbericht der US-Regierung für das Jahr 2001 einräumt, wenn die Regierung dieselben Bilanzregeln befolgt hätte, wie sie Privatunternehmen — man muß hinzufügen, theoretisch — befolgen müssen, dann hätte der US-Bundeshaushalt 2001 keinen Überschuß von 127 Mrd. $, sondern ein DEFIZIT VON 515 MRD. $ aufgewiesen (siehe Washington Insider21/02). Am 28.5. stellte Crudele noch etwas Seltsames in dem Bericht fest: Unter der Rubrik „Unausgeglichene Transaktionen, die die Veränderung der Nettoposition beeinflussen“ wird die enorme Summe von 17,3 Mrd. $ angegeben. Crudele kommentiert: „Washington beschwert sich über betrügerische Unternehmensbilanzen. Aber im letzten Jahr hat die Regierung unglaubliche 17,3 Mrd. $ wegen schludriger Buchführung oder noch Schlimmerem nicht verbucht... Verschwunden. Weg. Nirgends zu finden... Hat einer das ganze Geld gestohlen? Die Regierung weiß es nicht.“
http://www.eirna.com/html/alertd23a.pdf
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