- ...falls getippt wird (ich muss weg) Deutschland - Kamerun 2:2 - foreveryoung, 11.06.2002, 09:29
- darf wirklich nicht mehr getippt werden?Warum KAMERUN uns heute besiegt... - Koenigin, 11.06.2002, 11:48
- ..und warum uns KAMERUN heute nicht besiegt... (contra) - Koenigin, 11.06.2002, 12:02
- Mein Tipp: 0:0 - Taktiker, 11.06.2002, 12:22
- Mein Tipp: 3:1 - Koenigin, 11.06.2002, 13:15
- darf wirklich nicht mehr getippt werden?Warum KAMERUN uns heute besiegt... - Koenigin, 11.06.2002, 11:48
..und warum uns KAMERUN heute nicht besiegt... (contra)
>... und warum nicht
Contra Kamerun
Von Felix Müller
Wenn Kamerun heute gegen Deutschland gewinnen sollte, dann muss ich zum Psychologen. Denn dann wiederholt sich ein Trauma, das mich seit meiner Kindheit verfolgt. Ich nenne es das Hrubesch-Trauma.
Es war 1982, ich war acht Jahre alt, zum ersten Mal fieberte ich bewusst einer WM entgegen. Die Panini-Sammelsucht war mir noch unbekannt, wohl aber war ich mit der Einstiegsdroge vertraut: Den Klebebildchen, die bestimmten Haselnusstafeln und Schokoriegeln beigelegt waren. Mit meinem krankhaft überhöhten Konsum vergoldete ich dem Hersteller die Bilanzen. Am Schluss, kurz vor dem ersten Spiel der Deutschen, fehlte mir nur noch ein einziges Bild: Horst"Hotte" Hrubesch, das Kopfballungeheuer, der brettharte Vollstrecker vom Hamburger SV.
Ich vertilgte Gebirge von Süßwaren, aber Hrubesch wollte einfach nicht auftauchen. Ich kontaktierte Freunde und Bekannte, fand aber keinen, der das magische Klebebildchen besaß. Hotte Hrubesch schien mir deshalb der wichtigste Spieler überhaupt zu sein, eine Lichtgestalt, die Littbarski, Stielike, Breitner oder Magath sonnenhell überstrahlte. Mein Vater sagte irgendwann, der Mann trainiere seine Kopfbälle heimlich mit Eisenkugeln, und ich glaubte ihm.
Dann kam das erste Spiel der Weltmeisterschaft. Deutschland spielte gegen eine afrikanische Mannschaft, gegen Algerien. Ich saß vor dem Fernseher und hatte ungefähr 10 Kilo Schokolade im Magen, aber es ging mir gut. Mir wurde erst flau, als die Algerier nach dem deutschen Ausgleich in der 69. Minute wieder mit 2:1 in Führung gingen. Dann kam der Abpfiff: Deutschland hatte verloren, und da lag er am Boden, völlig verzweifelt: Hotte Hrubesch, meine Lichtgestalt, ein gebrochener Held. Mir wurde schlecht.
Mein Sammelalbum ist bis heute unvollständig geblieben, und seit diesem Abend habe ich ein etwas gebrochenes Verhältnis zu Schokoriegeln aller Art. Und ich bin sehr empfindlich geworden, wenn die deutsche Elf bei den Weltmeisterschaften gegen Mannschaften aus Afrika antreten muss. Aus diesem Grund kann und darf Deutschland heute nicht gegen Kamerun verlieren, so sympathisch die Truppe von Winfried Schäfer auch sein mag.
adios y hasta luego
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