- Japan & Co. auf dem Weg nach Argentinien - Wal Buchenberg, 13.06.2002, 08:03
- In jedem Fall wird sich Japan nicht erholen - stocksorcerer, 13.06.2002, 11:00
- Re: In jedem Fall wird sich Japan nicht erholen - JÜKÜ, 13.06.2002, 12:10
- Re: In jedem Fall wird sich Japan nicht erholen - Gegenmeinung - Ecki1, 13.06.2002, 13:47
- Re: In jedem Fall wird sich Japan nicht erholen - Gegenmeinung - Eagle, 14.06.2002, 03:05
- Re: In jedem Fall wird sich Japan nicht erholen - Gegenmeinung - Ecki1, 13.06.2002, 13:47
- Re: In jedem Fall wird sich Japan nicht erholen - JÜKÜ, 13.06.2002, 12:10
- In jedem Fall wird sich Japan nicht erholen - stocksorcerer, 13.06.2002, 11:00
Japan & Co. auf dem Weg nach Argentinien
Japan & Co. auf dem Weg nach Argentinien
“Die Rating-Agentur Moody's hat sich am Mittwoch dem japanischen Parlament gestellt, um die jüngste Herabstufung der Bonität des Landes zu rechtfertigen. Japan hatte in einem ungewöhnlichen Schritt offiziell gegen die Bewertung protestiert.
(...) Thomas Byrne, Chef-Analyst bei Moody's für Japan und Asien, rechtfertigte die Entscheidung seines Hauses mit den Worten: "Auch wenn wir wissen, dass Japan möglicherweise eine im weltweiten Vergleich sehr hohe Schuldenlast tragen kann, gehen wir davon aus, dass es für jede Nation einen Punkt gibt, an dem die Last zu hoch wird." Es sei nicht möglich, diesen Punkt im voraus zu bestimmen, aber das Risiko einer Finanzkrise steige mit dem Niveau der Schulden. "Ohne Hinweis auf eine Wende der grundlegenden Schuldenentwicklung des Landes, werden die Ratings solch ansteigende Risiken mit der Zeit widerspiegeln."
Moody's hatte Japans Kreditwürdigkeit für langfristige Yen-Schulden Ende Mai um zwei Stellen auf"A2" von"Aa3" herabgestuft. Damit hat die weltweit zweitgrößte Wirtschaft nach den USA dieselbe Bonität wie Zypern, Griechenland, Israel, Litauen, Polen und Südafrika und eine schlechtere als Botswana, was in Japan als besonders ärgerlich empfunden wurde. (..)
Schuldenlast zu hoch
Kiyoshi Nakano von der regierenden liberaldemokratischen Partei LDP fragte die Moody's-Vertreter, warum Japan mit den weltweit größten Devisenreserven und sehr hohen privaten Sparguthaben so niedrig eingestuft werde. Byrne bekräftigte die Einschätzung seiner Agentur, dass die bisherige und die bislang angekündigte Fiskalpolitik der japanischen Regierung nicht ausreiche, um eine weitere Verschlechterung der Schuldenlage zu verhindern. Japan hat in den vergangenen Jahren den größten Schuldenberg aller Industrienationen angehäuft. Die Gesamtverschuldung der öffentlichen Haushalte liegt derzeit bei 140 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Die Ratings zeigen die Qualität der Zahlungsfähigkeit eines Schuldners an und helfen Investoren dabei, das Risiko von Investitionen in Anleihen einzuschätzen. In Japans Fall könnte das schwache Rating vor allem langfristige Folgen haben. Große Finanzinstitutionen halten sich meist von Ländern mit einem einfachen"A"-Rating fern. Kurzfristig hatte die Herabstufung dagegen kaum Reaktionen an den Finanzmärkten ausgelöst. Moody's hat angekündigt, dass eine Überprüfung seiner Einstufung von Japan in den nächsten ein bis zwei Jahren unwahrscheinlich sei.“
leicht gekürzt aus: ftd.de, Mi, 12.6.2002, 14:27
[b]Anmerkung:
Selbst wenn Japan das Schicksal von Argentinien erspart bleibt, so fällt das Land doch als Rettungsanker im Falle einer Finanzkrise in einer anderen Weltecke aus. Damit reißt ein weiterer Strick, der das weltweite Finanzsystem zusammenhält.[b]
Gruß Wal Buchenberg
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