- Wert und Preis in der Krise - Popeye, 13.06.2002, 13:35
- Re: Wert und Preis in der Krise - spieler, 13.06.2002, 13:44
- Re: Wert und Preis in der Krise: Alternative Anlagemöglicheit - lowkatmai, 13.06.2002, 13:54
- Wert und Preis in der Krise - ja, ja der Jahrgang bringt weisen Klarblick. - Koenigin, 13.06.2002, 14:48
- Re: Gold, Strom und Essen in der Krise - Wal Buchenberg, 13.06.2002, 14:52
- Re: Gold, Strom und Essen in der Krise - vladtepes, 13.06.2002, 15:12
- Re: Gold, Strom und Essen in der Krise - und Mangel an Phantasie - Popeye, 13.06.2002, 15:48
- Re: Gold, Strom und Essen in der Krise - Wal Buchenberg, 13.06.2002, 15:53
- Re: Gold, Strom und Essen in der Krise / Vorgeschmack / Artikel Argentinien - JÜKÜ, 13.06.2002, 16:47
- Re: Gold, Strom und Essen in der Krise - Popeye, 13.06.2002, 15:39
- Krise und Wege aus der Krise: Die Fortsetzung - silvereagle, 13.06.2002, 16:41
- Was die Wasserwerke am Laufen hält....;-) - Wal Buchenberg, 13.06.2002, 18:41
- Re: Gold, Strom und Essen in der Krise - vladtepes, 13.06.2002, 15:12
- Re: Wert und Preis in der Krise - spieler, 13.06.2002, 13:44
Krise und Wege aus der Krise: Die Fortsetzung
Hallo Wal,
>1. [...] Das Produkt, was am häufigsten nachgefragt wird, wird in der Krise zur Tauschwährung. Das ist sicherlich nicht Gold. Aber du wirst mit Gold immer an diese Tauschwährung gelangen können.
In Anbetracht dessen, dass es zu wenig Leute wie R.Deutsch gibt, welche sich um die Ausstattung anderer mit Gold und Silber bemühen, werden zum kritischen Zeitpunkt nur sehr wenige Leute ausreichend davon physisch zur Verfügung haben, weshalb in dieser Phase in der Tat mehr gehortet werden wird im Sinne der eisernen Reserve, das ist klar. Als neue"Weltwährung" wird kein Edelmetall sofort auferstehen können. Hier stimmen wir klar überein.
>2. Im Unterschied zu allen bisherigen Krisen werden zukünftig individuelle Überlebenstechniken immer weniger wert, weil unsere Wirtschaft immer weniger auf individueller und zunehmend auf kollektiver (=arbeitsteiliger) Arbeit beruht.
Und da hat es sich auch schon wieder mit der Übereinstimmung ;-) Deine Analyse ist ja - auf den ersten Blick - durchaus richtig. Nur dass"Arbeitsteilung" auch nur mit lauter Individuen überhaupt möglich und folglich ein Produkt kompliziertester, individueller und aufeinander abgestimmter Aktionen ist, das wird vor lauter Drang zu hemmungsloser Vereinfachung gerne übersehen. Da macht man halt schnell eine"kollektive Arbeitsteilung" draus - und wie bei jeder unzulässigen Vereinfachung kann jede weitere Schlussfolgerung, die auf einer irrigen Vereinfachung beruht, nur umso weiter daneben liegen. ;-)
Der kollektive Wahn von"kollektiv organisierter Gesellschaft", der wohl immer noch seine finale Welle 5 durchläuft ;-), hat den allermeisten diese analytische Sichtweise versperrt, was mit ein Grund dafür ist, dass gegenwärtig wenig begründete Hoffnung unter den Menschen vorhanden ist. Man wüsste auch gar nicht, wie (auf der bisherigen, aber eben falschen Denk-Grundlage) ein neuer Aufschwung möglich sein soll, denn das"System" und sein inhärenter Kollektivismus sind ausgereizt. Die Rezepte z.B. der BüSo sind in Wahrheit auch nichts weiter, als diese Verlogenheit noch ein weiteres Mal auf die Spitze zu treiben, mit"Plänen", die einen Lenin oder Stalin vor Neid regelrecht erblassen lassen würden (die"Eurasische Landbrücke" z.B.).
Folglich wären die Menschen wieder einmal schlecht beraten, die Probleme, die gegenwärtig nur durch kollektiven Massenwahn erst ermöglicht wurden, durch eine noch verschärfte Gehirnwäsche zu lösen zu versuchen. Denn so wichtig und unabdingbar Kooperation für das menschliche Zusammenleben ist, so darf bei aller Liebe nicht vergessen werden, was erfolglreiche Kooperation erst möglich macht: Freier, eigenverantwortlicher Geist, wie er in jedem Individuum steckt. DARAUF sollte man sich in allererster Linie rückbesinnen, und danach - mit neuer solider Grundlage, die nur auf Basis konsequenter Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung denkbar ist - neue umfassende Formen der Kooperation in Angriff nehmen.
Dein Ansatz birgt ua die große Gefahr, die unausweichlichen Härten für die Leistungsträger zu verschleiern, da man sich ja von vornherein auf"das Kollektiv" verlässt. Und damit natürlich wieder auf eine neue"Führungselite", ohne welche ein solcher Unsinn wie ein aus Millionen bestehendes"Einheits-Kollektiv" nicht einmal zu Beginn bzw. nicht einmal zum Schein funktionieren könnte. Hier zeigt sich wieder einmal die innere Un-Logik marxistisch-orientierten Denkens, nach welcher ein Vogel das Fliegen wohl am besten im Käfig und mit gewichtsbeschwerten Ketten lernen würde... ;-)
>Konkret gesprochen: Aus einem Brunnen kann man mit individueller Arbeit Wasser holen. Von einem Wasserwerk kommt das Wasser nur durch kollektive Arbeit innerhalb wie außerhalb des Wasserwerks (Stromlieferung etc.).
NOCH konkreter gesprochen: Die heutigen Wasserwerke sind letztlich auf Sand gebaut, da sie einen hohen Grad von Arbeitsteilung erfordern, um überhaupt etwas Sinnvolles produzieren zu können, jedoch der BASIS ermangeln, welche für eine DAUERHAFT funktionierende Arbeitsteilung unabdingbar sind: Eigenverantwortliche Individuen mit entsprechendem Selbstbewußtsein und -vertrauen. Anstatt diesen - freilich beschwerlichen, "unrealistischen" Weg zu gehen, glaubte man, das Ganze viel schneller und viel bequemer erreichen zu können, indem ein paar Wenige das Denken für anderen übernahmen. Wieder einmal hat es wohl einige Jahrzehnte gut funktioniert; aber frage nicht, wie diese sandige Basis bei den wohl unausbleiblichen Erschütterungen reagieren und was von ihr übrigbleiben wird...
Ich fürchte leider, all die Denkmäler dieses Kollektivismus-Wahns (wie z.B. Wasserwerke) werden ebenso dramatisch untergehen oder in die Bedeutungslosigkeit versinken, wie die ihr als Basis dienende kollektive Verlogenheit. Verzeih mir die etwas heftige Ausdrucksweise: Das ist letztlich unausweichlich, ganz egal, wieviele Wals und BüSos noch kommen mögen ;-)
>Wir müssen uns also auch Gedanken machen, wie wir die Grundversorgung mit Strom, Brot, Wasser etc. in einer schweren Krise aufrecht erhalten können, wenn die jetzigen Autoritäten zusammenbrechen.
Da stimme ich ja zu, aber nur unter der Bedingung, dass"WIR" gleichbedeutend ist mit"JEDE(R) von uns, die wir uns dazu Gedanken machen wollen", und jeder dementsprechend EIGENVERANTWORTLICH für sich selbst. Dann wäre ich gerne bereit, später auch ein Wasserwerk mitzufinanzieren. Bauen kann ich keines.
Und noch ein Wort zu den"jetzigen Autoritäten": Wenn die"künftigen" wiederum den Weg des geringsten Widerstands und der süssen kollektiven Illusions-Versuchung gehen, und die"Unterworfenen" ihnen auf diesem Weg folgen, dann treffen wir uns in 50-100 Jahren wieder am gleichen Punkt, wo wir heute bereits sind... ;-)
Gruß, silvereagle
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