- Schade, dass der Rechnungshof keine Zähne hat! Kritik an BMF/Telekom - Popeye, 16.06.2002, 08:20
Schade, dass der Rechnungshof keine Zähne hat! Kritik an BMF/Telekom
"Focus"-Rechnungshof kritisiert
Regierung wegen Telekom
Berlin (Reuters) - Im Zusammenhang mit dem Kursrutsch der
T-Aktie hat der Bundesrechnungshof nach einem Bericht des
Nachrichtenmagazins"Focus" dem Bundesfinanzministerium
schwere Versäumnisse bei der Kontrolle der Deutschen
Telekom vorgeworfen.
Die Rechnungsprüfer kritisierten in einem geheimen Bericht,
der niedrige Kurs und offene Fragen bei der Bewertung der
Konzernimmobilien hätten sich zu einem unkalkulierbaren
Haushaltsrisiko entwickelt, berichtete"Focus" am Samstag
vorab.
Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums wollte den Bericht
des Magazins nicht kommentieren. Ihm sei die Vorlage des
Bundesrechnungshofes nicht bekannt.
Der Bund ist mit rund 43 Prozent der Aktien der größte
Einzelaktionär der Telekom. Die Aktie der Deutschen Telekom
war am Freitag erstmals in ihrer mehr als fünfeinhalbjährigen
Börsengeschichte unter die psychologisch wichtige Marke von
zehn Euro gerutscht.
Der Rechnungshof bemängelte laut"Focus" weiter, das
Bundesfinanzministerium sei"seiner Verpflichtung zur Prüfung
der Lage des Unternehmens" nur unzureichend nachgekommen.
Er habe nun gefordert, dass eine Vereinbarung mit der Telekom
erzielt werden müsse,"dass der Bund regelmäßig über
Haftungsrisiken" unterrichtet werde.
Das einst als Volksaktie angepriesene Papier der Deutschen
Telekom war am Freitag in der Spitze um knapp fünf Prozent
auf ein Allzeittief von 9,71 Euro gefallen. Zum Wochenschluss
lagen die Aktien bei einem Wert von 9,82 Euro.
Ungeachtet der Kritik von Investoren an Telekom-Chef Ron
Sommer hatte die Bundesregierung dem seit Ende 1995
amtierenden Konzernlenker zuletzt deutlich den Rücken
gestärkt. Sommer habe gute Arbeit geleistet, hatte
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) gesagt. Die Telekom
und das Bundesfinanzministerium hatten einen Kommentar zu
dem Kursverfall und zu Konzernchef Sommer am Freitag erneut
abgelehnt.
Im November 1996 war die T-Aktie für 14,32 Euro an die
Börse gebracht worden. Gegenüber dem Rekordhoch von
104,90 Euro vom Frühjahr 2000 haben die mehr als vier
Milliarden ausgegebenen Telekom-Aktien rund 270 Milliarden
Euro an Marktkapitalisierung verloren. Befürchtungen über zu
hoch gesteckte Wachstumserwartungen hatten die Telekom- und
Technologieaktien in einen bis dato andauernden Abwärtstrend
gestürzt, der durch die Anschläge vom 11. September 2001 in
den USA noch einmal verstärkt wurde.
Als ein Auslöser der Krisenängste gelten unter Analysten die
hohen Kosten für die Vergabe der Mobilfunklizenzen mit der
neuen Übertragungstechnik UMTS. Der Konzernführung unter
Ron Sommer wird von Investoren derzeit vor allem der auf 67
Milliarden Euro angestiegene Schuldenstand der Telekom zum
Vorwurf gemacht. Für das laufende Jahr rechnet der größte
europäische Telekom-Konzern mit einem Verlustanstieg auf 5,5
Milliarden Euro, dem bisher höchsten Minus in der
Unternehmensgeschichte.
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Quelle:
www.reuters.de
<ul> ~ http://www.reuters.de/news_article.jhtml;jsessionid=24N1MSM0X2F5ECRBAEZSFFAKEEATIIWD?type=economicsnews&StoryID=1093608</ul>
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