MAN MUSS REDEN KÃ-NNEN

verfasst von stocksorcerer, 16.06.2002, 18:12

Mir geht´s da genauso wie Dir, Euklid,

Der Text ist ungeheuer stark rechtslastig, aber das darf kein Grund sein, den Mann zum Psychiater zu schicken, oder das Teil in seinen Einzelheiten nicht zu outen oder diskutieren. Das angedachte Dilemma - Verbot zu publizieren oder nicht - geht genau in dieselbe Richtung.

Wenn der Text rassistisch und rechtlastig ist, dann darf jeder gerne darauf hinweisen. Die Idee, den Text zu verbieten halte ich jedoch für einen großen Fehler. So schafft man Tabu´s über die man nicht spricht.... sprechen darf. Und das ist grundverkehrt.

Erstens müßte man mit gleichem Maß messen und müßte daher jegliches"Gedankengut" - übrigens in diesem Schlagwort ebenfalls Wertung nur aus dem anderen Spektrum.... - unterdrücken, das in irgendeiner Weise der freiheitlichen Grundordnung widerspricht. In dieser Hinsicht würde man ansonsten Gutdünken einführen, wem etwas erlaubt ist und wem nicht. Und das würde ein Stück weit das bedingen, was Rechtsradikale ja wollen: nämlich das Grundgesetz sukzessive außer Kraft setzen.
Also unterminiert man durch dieses Verbot das Recht auf freie Meinungsäußerung. Und ein Angriff auf Grundrechte ist immer der erste Schritt zu schlimmerem. Zu Beginn des dritten Reiches wurden auch bestimmte Dinge einfach nicht mehr besprochen, bzw. diskutiert. Man muß mal über bloße Begrifflichkeiten hinweggucken und das System darüber sehen, dass in Mitleidenschaft gezogen werden kann.
Im übrigen halte ich Michel Friedman für einen Blödmann und einen Polarisator. Und er hat allen in Deutschland lebenden Juden mit seiner Art Ã-ffentlichkeit zu schaffen (auch schon vor Möllemann) und mit seinen Reaktionen auf Möllemann´s Äußerung ganz sicher mehr geschadet als genützt.
Geschafft hat er es höchstens, dass die Bundesregierung in bälde evtl. ein neues Denkmal errichtet und sich durch diese Geldverschwendung erneut den Unwillen eines großen Bevölkerungsanteils zuzieht. Vielleicht gibts aber auch bloß einen weiteren Scheck.

Zweitens würde - mal ganz abgesehen von der Art der krassen Schreibe, bei der ich verstehe, dass sie sauer aufstößt - diverse Kritik untergehen, die vielleicht in einzelnen Punkten ansatzweise berechtigt ist, oder doch aber zumindest zum Denken anregen kann.


Man darf nicht pauschal alles verteufeln und verbieten, weil man dann nichts mehr mitkriegt. Man darf auch die Debatte um Zuwanderung nicht einfach ausknipsen, weil sie politisch für deutsche Geschichte inkorrekt wirkt. Brennpunkte entstehen leicht, wenn Integration nicht stattfindet. Wer das bezweifelt, sollte sich mit irgendeinem Raumplaner unterhalten. Oder mit Lehrern von Gemeinschaftsschulen. Irgendeinem Dezernenten aus Ordnungsämtern egal welcher Kommunen. Aber am besten in Großstätten. In den sogenannten Schmelztiegeln. Wer Probleme mit der Sprache hat, hat Nachteile in der Ausbildung. Wer Nachteile in der Ausbildung hat, hat später Naschteile im Berufsleben. Daraus resultiert ganz automatisch ein Ungleichgewicht im Querschnitt der Bevölkerung mit soziokulturellen Unterschieden. Probleme müssen gelöst werden, nicht tabuisiert.

Im übrigen gehört es bestimmt nicht zur political correctness, unsere 'amerikanischen Freunde' in ihrer Politik kritisch zu beäugen, nach der Luftbrücke und McDoof und Coka Cola und allem.

HEAVEN! Ich hoffe, wir tun das trotzdem! Und das gilt genauso für Israel!

Drüber reden ist oberste Bürgerpflicht. Alle, die hier erst mal unken, sollten einen Moment in sich gehen...und überlegen, wann man ihm den Mund verbieten kann. Aus Sicht der da oben sind wir alle ANARCHISTEN!!!!!!!!

winkäääää
stocksorcerer

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