- Die Schaukel hängt immer schiefer im Gestänge......................... - Emerald, 18.06.2002, 21:15
- Schaukel hängt....über der Latrine - Konkurrenzmax. u. Meinrad Miegel - Bauind - Baldur der Ketzer, 18.06.2002, 22:09
Schaukel hängt....über der Latrine - Konkurrenzmax. u. Meinrad Miegel - Bauind
Hallo, Emerald,
zunächst mal herzlichen Dank für Deine vielen klasse Beiträge!
Ich wundere mich auch, ob wir denn doof sind, oder die da oben.
Wir hören von Wachstumsdellen, Nullwachstum, geringfügigen Einbußen so um -1, -2%, aber in unseren Zahlenwerken macht das branchenweit (Bau ;-(( ) im Schnitt locker - 20% bis - 40% und mehr aus.
Die Nachfrage bricht weg. Manche Ersatzteile schlugen sich früher 200 mal im Jahr um, jetzt noch 15 mal, was bedeutet, keine Arbeit....
Angeblich gab es neulich ein Treffen des IWG Bonn (Institut für Wirtschaft und Gesellschaft) mit Prof. Meinrad Miegel.
(zitiert nach einem Zeitungsbericht)
Es betraf eine Studie über die Aussichten der Bauindustrie bis 2010.
Man hält die Nachfrageeinbrüche für beherrschbar, aber durch die vielen Pleiten hätten viele Entlassene nur die Möglichkeit, sich auf diesem Gebiet selbständig zu machen, was den Angebotsdruck steigere, während der Branchenumsatz sinke.
Das ist, was jeder merkt.
Die Erträge brechen durch Preiskampf und einbrechende Umsätze weg, die Kosten bleiben.
Wer es zu spät wahrhaben will, den fegt es weg.
Ich habe neulich einen eigenartigen Gedanken gefaßt, als ich mich über die laufenden KfZ-Steuern und Versicherungen für einen alten Mercedes ärgerte, den ich noch so als Sammlerstück habe. Durch den An- und Abmeldeaufwand läuft er meistens durch. Was mangels KAT sauteuer ist.
Trotzdem entspricht die gesamte Jahreschwarte an Steuer und Versicherung für ein unerwünschtes, politisch absolut unkorrektes Auto (merke, frei nach Kottan ermittelt: lieber große Autos als kleine Panzer ;-) ) gerade mal dem Monatslohn für einen durchschnittlich qualifizierten Mitarbeiter, der dafür im Schnitt 22 Tage anwesend ist, abzgl. Grippetage, Mittagspause, Morgengeschwätz und Pinkelpausen.
Die Überteuerung des Faktors Arbeit ist so ziemlich das irrsinnigste, was man sich vorstellen kann, zumal ja netto beim Arbeitnehmer nix bleibt.
Wer die Belastung durch Lohnkosten in einer Krise wie aktuell unterschätzt, ist wech vom Fenster.
Einige alteingesessene Kunden, z.T. 90 Jahre FirmengeCHichte etc., hat es weggefegt, weil sie nicht wahrhaben wollten, daß es diesmal einen längeren Taucher gibt.
Nee, das sitzen wir aus, das kennen wir schon, hieß es.
Jetzt sind sie bei dechow, perlick und anderen unter den Ganthammer gekommen.....
Ich sehe keinen Aufschwung, und befürchte, daß es ein paar Jahre gibt, in denen es so weit runter geht, wie wir uns heute alle noch nicht vorstellen können und wollen.
Da hilft nur radikaler Kostenabbau. Was gesamtwirtschaftlich wiederum Gift ist, da selbstverstärkender Prozeß.
Beste Grüße vom Baldur
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