- 12,5 kg-Goldbarren - Toplevel, 19.06.2002, 17:21
12,5 kg-Goldbarren
Als ich neulich in London war, habe ich einen Abstecher zur Threadneedle Street gemacht, um der Bank von England meine Aufwartung zu machen. Direkt neben der BoE ist ein kleines Museum, das man nach entsprechenden Kontrollen sogar gebührenfrei betreten kann.
Nachdem ich dem unvermeidlichen Bildnis der Queen entwichen war, kam ich zum ernsten Teil des Besuches. Dort war auf Tafeln zu lesen, daß die Menschen früher - es muß kurz nach der Bronzezeit gewesen sein - doch tatsächlich an Gold als Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel geglaubt haben. Gold ist überhaupt völlig nutzlos: es riecht nicht, ist nicht hart, bricht nicht, verbindet sich nicht mit anderen Materialien usw. Aber heute sind die Menschen viel vernünftiger und glauben an die Bank of England.
Zur Demonstration ist ein echter 12,5 kg-Goldbarren ausgestellt, den man durch eine Panzerglasscheibe anfassen kann. Ein schönes Gefühl!
Daneben ein Schild, daß dieses wertloses Stück Gold 89.000 englische Pfund wert ist.
Zwei Wärter saßen davor und beäugten mein Tun mißtrauisch.
Ich fragte sie, seit wann denn Blei so viel wert sei, aber sie versicherten mir mit großem Nachdruck und einem gewissen Stolz, daß dies durchaus richtiges, -"positives" sagten sie - Gold sei.
So wertlos ist Gold.
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