- Das Ende der Ermittlungen zum Massaker von Erfurt - nereus, 21.06.2002, 13:51
Das Ende der Ermittlungen zum Massaker von Erfurt
Da ist er ja - der Abschlußbericht!
Aber das gemeine Volk darf nicht wissen was drin steht.
Wozu auch? Dafür haben wir ja unsere kompetente Regierung und die Polizei.
Wie gut das es Euch beide gibt und das wir den Behörden, die durch unsere Steuergelder überhaupt erst existieren, unendlich vertrauen können.
Eines ist für mich nun sonnenklar geworden.
Das Drama von Erfurt habe ich zu meiner persönlichen Nagelprobe gemacht.
Ich wollte endlich eine Frage geklärt wissen.
Ist an den ganzen Verschwörungsgeschichten nun etwas dran oder bilden sich das ein paar Paranoiker in Ihrem Fieberwahn nur ein und machen damit die Leute hin- und wieder verrückt?
Daher habe ich diesmal auch etwas intensiver nachgehakt und etwas länger die Quellen studiert.
Das war es mir wert und die Zeit habe ich gerne investiert.
Das Resultat ist niederschmetternd und ich frage mich ernsthaft ob es noch einen Unterschied macht ob man in Palermo, in Lagos, in St. Petersburg, in Hamburg St. Pauli oder im verschlafenen Thüringen wohnt.
In Italien kennt man wenigstens die Paten und weiß bei und vor wem man sich in acht nehmen muß.
Da wundert sich sogar die Thüringer Allgemeine und schreibt:
.. Doch die Politik hat den Ermittlern die Möglichkeit zur Information teilweise aus der Hand genommen. Warum? Schwer zu sagen.
So schwer ist das eigentlich nicht wenn man 2 und 2 zusammen addiert. Aber das muß man eben auch wollen.
Ende der Ermittlungen
ERFURT. Er liegt schon vor, ist aber nicht für die Ã-ffentlichkeit bestimmt.
Der vorläufige Abschlussbericht über das Massaker am Erfurter Gutenberg-Gymnasium, bei dem am 26. April ein 19-jähriger Ex-Schüler zwölf Lehrer, zwei Schüler, eine Sekretärin, einen Polizisten und dann sich selber erschoss. Der Staatsanwaltschaft Erfurt blieb gestern nur, die Existenz des Papiers zu bestätigen. Etwas zum Inhalt zu sagen habe sich die Landesregierung vorbehalten, hieß es auf TA-Nachfrage. Damit scheinen die Ermittlungen zur Bluttat weitgehend abgeschlossen.
Ein etwas ungewöhnlicher Vorgang. Ist doch die Staatsanwaltschaft für die Ermittlungen zuständig und liegt es doch eigentlich in ihrem Ermessen, was gesagt werden darf und was nicht. Doch die Politik hat den Ermittlern die Möglichkeit zur Information teilweise aus der Hand genommen. Warum? Schwer zu sagen. Der Ã-ffentlichkeit wurde diesmal im Gegensatz zum ersten und zweiten Bericht die aktuelle Version nicht sofort vorgestellt.
Dafür aber dem Erfurter Kabinett. Die Minister nahmen auf ihrer jüngsten Sitzung am Dienstag und Mittwoch den Inhalt des Dokuments zur Kenntnis. Doch das sollte offenbar geheim bleiben. Denn nach der Kabinettssitzung wurde zwar über Thüringer Bundesratsaktivitäten - wie zum Beispiel die erneute Verschärfung des Waffenrechts aus Anlass des Massakers - informiert, nicht aber über den zumindest für Erfurt ebenso wichtigen Abschlussbericht. Selbst auf Nachfrage, was die Themen der Beratung waren, wurde das Ermittlungspapier mit keiner Silbe erwähnt. Erst gestern Abend kam aus der Staatskanzlei die Bestätigung. Nach einer erneuten Nachfrage.
Wesentliche Neuigkeiten dürfte das Dokument kaum enthalten. Die Rekonstruktion des Tathergangs vor zwei Wochen im Schulgebäude bestätigte die Ermittlungsergebnisse.
Das Massaker soll von dem 19-Jährigen allein begangen worden sein und er habe für die 16 Morde nur knapp zehn Minuten benötigt.
Etwaige Vorwürfe, dass Sterbenden zu spät geholfen wurde und dass die Evakuierung von rund 200 Schülern nach der Tat aus dem Gymnasium viel zu lange gedauert habe, waren von den
Verantwortlichen immer wieder zurückgewiesen worden. Als Hauptgrund für die Vorsicht und die Dauer des Einsatzes wurde die Annahme eines zweiten Täters genannt.
Kai MUDRA
"Das Massaker soll von dem 19-Jährigen allein begangen worden sein" schreibt die TA.
Wahrscheinlich ist man sich in der Erfurter Redaktion auch nicht mehr ganz so sicher.
Eigentlich fehlt jetzt nur noch die Meldung das Ende April ein gewisser Herr Werner Mauss in einem Erfurter Hotel residierte.
Eine gewisse Klarheit über die Verhältnisse in unserer Gesellschaft wurde aber geschaffen.
Dafür möchte ich mich nochmals ausdrücklich bei den Ermittlern und der Politik bedanken.
mfG
nereus
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