- Leistung und Sicherheit - CDU Regierungsprogramm - oder wie man mit viel Worten - Popeye, 22.06.2002, 11:30
- Re: Leistung und Sicherheit - CDU Regierungsprogramm - oder wie man mit viel Worten - Henning, 22.06.2002, 12:14
- Re: Leistung und Sicherheit - CDU Regierungsprogramm - oder wie man mit viel Worten - Popeye, 22.06.2002, 14:31
- CDU vs. SPD die Schlacht ist eröffnet - nasdaq, 22.06.2002, 15:07
- Re: Ein paar Bemerkungen... - Henning, 22.06.2002, 18:38
- Re: Ein paar Bemerkungen... - nasdaq, 22.06.2002, 23:44
- Re: Ein paar Bemerkungen... - Henning, 23.06.2002, 00:12
- Re: Ein paar Bemerkungen... - nasdaq, 22.06.2002, 23:44
- Re: Ein paar Bemerkungen... - Henning, 22.06.2002, 18:38
- Re: Pack, Pack, Pack, paque, Pack und Packkkkkk ;-((((( ois zamä owT - Baldur der Ketzer, 22.06.2002, 20:55
- Re: Leistung und Sicherheit - CDU Regierungsprogramm - oder wie man mit viel Worten - Henning, 22.06.2002, 12:14
Re: Ein paar Bemerkungen...
>Hier ein paar Kommentare, wie ich das SPD Parteiprogramm beurteile:
>- Forschung und Entwicklungsinvestitionen werden weiter angehoben. Forschungsziele sollen benannt und Leitbilder entwickelt werden.
>PRO: Wer spricht sich schon gegen F&E aus.
>CONTRA: Die Attraktivität des Privatsektors im Zuge der Anstellung von Forschern bleibt vernachlässigt und Professoren ruhen sich im Staatsdienste aus. Die Benennung von Forschungszielen und Leitbildern erinnert doch eher an eine Planwirtschaft, die sich vielleicht mit interessanten aber überwiegend Marktunfähigen Themen beschäftigt. In Deutschland liegen 80-90 % der Patente ungenutzt herum, weil sie teilweise vollkommen unsinnig sind (Klopapierhalter mit Klimaanlagenfunktion...)
Das mit den Leitbildern etc. bezieht sich darauf das man Zielgerichteter
Forschen will - d.h. man muß wissen was man Erreichen will. Das ist
eine Absage an die Grundlagenforschung - was kurzfristig vieleicht sinnvoll
ist aber auf Dauer ein Nachteil. Neue Technologien schaft man nur mit
Grundlagenforschung, nicht mit Detailverbesserungen...
>- Energiepolitik zielt auf Energiemix und innovative Formen der Energiegewinnung ab. Die Kohle bleibt wichtiger Bestandteil der Energiegewinnung.
>PRO: Die Abhängigkeit vom Ã-l wird verringert und die Umweltbelastung nimmt, wenn auch nur langsam ab. Die Kosten für die Lagerung des Atommülls werden langfristig abnehmen, weil weniger entsteht.
>CONTRA: Insbesondere die Subventionierung der Steinkohle hat ausgedient. Warumm um Himmels Willen schicken wir Arbeiter für 5000 DM im Monat in den Stollen hinunter ruinieren dessen Gesundheit und lassen da unten Maschinen laufen, deren Fixkosten weit über das hinausgehen was der Arbeitnehmer verdienen würde wenn er irgendwo sonst arbeiten würde.
>Gegen die Förderung von erneuerbaren Energien kann ich nicht viel vorbringen, da sie glaube ich sinnvoll sein kann und auch nur ca. 1/10 der Kohlesubventionen ausmacht. Wenngleich es sinnvoller wäre dies über unterschiedliche Mehrwertsteuern zu regeln, statt irgendwelche Subventionsprogramme und Abschreibungsmodelle zu entwickeln die kein Mensch versteht.
Ich denke der Gedanke ist eher das es besser ist die Leute machen zu lassen,
als sie in die Arbeitslosigkeit zu schicken - wer zuviel Zeit hat mach unsinn ;)
Aber im Prinzip richtig - weg mit den Subventionen...
>- Mainzer Modell bundesweit von 325-800? (Lohnsubventionierung)
>PRO: Für den Arbeitgeber spielt es keine Rolle was der AN netto bekommt, wenn er brutto weniger bezahklen muss.
>CONTRA: Ein Tropfen auf den heissen Stein. Ã-konomisch sinnlos, da das Hauptproblem der hohen SV-Beiträge über alle Lohngruppen hinweg da ist, besser wäre also ein erklärtes Ziel zu haben die SV-Beiträge abzusenken.
>= wie bei der CDU mit ihren 400-800? Jobs. Ausserdem ist das Mainzer nur ein Modell und die CDU würde es gleich flächendeckend einführen.
ein geistreiches Konzept haben da beide nicht...
>- Flexibilität darf nicht zu Lasten von sozialer Sicherheit gehen.
>??? das verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz. Jemand der flexibel ist hat selbstverständlich eine gewisse höhere Wahrscheinlichkeit der Entlassung zu tragen. Soll es heissen, dass Flexibilität bedeutet, dass der Arbeitnehmer das Recht hat zwischen 9 und 12 soviele Stunden seiner Wahl zu arbeiten und damit der Arbeitgeber seine Bedürfnisse flexibel auf den Arbeitnehmer abzustimmen hat?
>
>- Arbeitszeitkonten sollen weiter voran gebracht werden und übertragbar sein etc...
>Auch ein Punkt den ich wohl niemals verstehen werde. Wenn der Staat kein Geld mehr für die Sozialleistungen hat werden sie einfach zu Lasten der Arbeitgeber in die Zukunft geschoben. Heute wird gleich viel oder mehr gearbeitet (wie gehabt) aber in Zukunft darf bzw. muss ich das dann alles abfeiern.
>Wieso zum Teufel kann man das nicht einfach mit Geld bezahlen???? Jetzt haben wir zusätzlich zu wertlosen Bonusprogrammen, Meilenkonten etc. Arbeitszeitkonten. Es ist doch illusorisch anzunehmen, dass wenn man nicht genügend Geld zurückgelegt hat aufhören kann zu arbeiten und alle sind dann glücklich und zufruieden. Auch Arbeitslose haben jeden Tag mindestens 12 Stunden Zeit, warumm fängt man nicht bei denen an die Zeit bis zur Rente zurückzulegen und dann hat man sie nicht mehr in den Kassen sitzen...
Fleibilisierung und Arbeistzeitkonto gehören zusammen ;)
Es geht darum das die Arbeitszeit zu senken - eben Umverteilung. Nehmen wir
einen Bauarbeiter - im Sommer macht er 60h die Woche und wird im Winter
entlassen. So ist es jetzt. Was erreicht werden soll ist das er im Sommer 60 h
arbeitet - er aber nur 40 bezahlt bekommt und dann im Winter nicht entlassen
wird (aber eben auch nicht arbeitet sondern von seinem Konto lebt).
Ist doch sinnvoll? Der Arbeiter bekommt immer sein Geld, sein Chef muß keine
Zuschlage zahlen, der Arbeiter weiss das er im Frühjar immernoch einen Job hat,
wir (der Steuerzahler) müssen den Arbeiter nicht im Winter durchfütern, der
Verwaltungsaparat (Arbeitsamt) wird entlastet. Das ist Felxibilisierung.
Oder andere Fiktion - Arbeitszeit Konto - Ein junge Frau arbeitet 40h - hat
aber nur einen 30h Vertrag - arbeitet also viel auf Ihr Langzeitkonto.
Nach ein paar Jahren wird sie Schwanger und bestreitet Ihre Mutterschaftszeit
aus dem Langzeitkonto. Sie hat planungssicherheit - das Gehalt bleibt gleich -
sie zahlt insgesammt weniger Steuern. Dem Arbeitgeber kanns egal sein..
Das was Du unter Flexibilisierung verstehst ist Hire and Fire.
>Steuerpolitik:
>- Eingangssteuersatz auf 15 % = CDU
>- Spitzensteuersatz auf 42% = 3 % mehr als CDU wenn bei CDU unter 40 % überhaupt klappt.
>- Ehegattensplitting wird"umgestaltet" (geht mich nicht soviel an daher erspare ich mir den Kommentar)
>- Der Freibetrag wird von 14 auf 15.000? angehoben (bis 2005)
>lol das deckt ja vielleicht noch nicht mal eine Inflationsrate von 2 % p.a. also ändert sich nix.
Da tun sie sich nix... Das was die CDU Dir an Steuersatz weniger geben will
wird sie einem auf der andren Seite irgendwo wieder aus der Tasche ziehen.
>- Überstunden sollen abgebaut werden.
>PRO:??? Arbeitsplätze schaffen??? lol
>CONTRA: Die Lohnsstückkosten gehen nach oben, da zwangsläufig entweder weniger produziert oder eine Arbeitskraft eingestellt werden muss, die in der Regel teurer als Überstunden ist. Ausserdem stelle ich es mir schwer vor, dass ein Mittelständler mit 3 Arbeitnehmern und 9,5 Überstunden pro Tag in der Lage ist einen halben Arbeitslosen einzustellen. Da die Überstunden ja nicht einfach so anfallen, sondern an 8 Stunden vorherige Arbeit gekoppelt ist.
>Ausserdem was solls, die Überstunden könnten auch damit zusammenhängen das die Arbeitseffizienz abgenommen hat und heutzutage der AN nicht mehr 12 Stunden am Fließband steht sondern im Büro Kaffeklatsch abhält. (Will das jetzt nicht überbewerten aber ich habe es oft genug gesehen, dass über die 8 Stunden weniger gemacht wird und abends um 18 Uhr geht die Panik um, dass man ja dieses und jenes erledigen muss)
>Da die Überstunden in vielen Betrieben sowieso unbezahlt sind entfällt auch das Argument der Abbau würde Arbeitsplätze schaffen.
Durch oben beschiebene Flexibilisierung will man von den Überstunden weg.
Ausserdem solltest Du mal nach Frankreich schauen wo man durch die gesetzliche
einführung der 35h Woche (vor 2 Jahren war es glaub ich) die Arbeitslosigkeit
deutlich um ein paar Prozente gesenkt hat - so schlim kanns denen damit ja nicht
gehen, weil das Schlußlich sind ja wir ;))
>- Famillienpolitik
>PRO: Mehr Geld für Schule und Kindergärten ist prinzipiell zu unterstützen, was man mit 1 Mrd? jährlich erreichen will ist mir dennoch schleierhaft.
>CONTRA: Will mir jetzt nicht so viel einfallen, da ich keine Famillie habe. Aber im Prinzip gefällt mir die Politik besser, als arbeitslose Mütter zu unterstützen (CDU).
Die CDu Politik ist hier Fatal - man versucht die Frauen an den Herd zu bekomen.
Ganze Herrscharen bereit ausgebildeter Arbeistkräfte an den Herd! Statt die
arbeiten zu lassen (was den Fachkräftemangel sicher eher entlastet) und auch
noch jemanden arbeit mit der Kinderbetreuung gibt - beide unterstützen dann
auch noch die Sozialversicherungen.
>
>Fazit:
>Viel Lärm um nichts, Konzepte sind ansatzweise vorhanden aber nichts ist zu spüren vom großen Reformruck der von allen Parteien angekündigt wird.
so iss es.. alle haben angst vor Reformen - weil diese weh tuen werden...
>Dennoch die Wahl wird an der Wirtschaftsfront entschieden und hier fehlt es der SPD an Konzepten. Die CDU sieht zwar nicht viel besser aus, aber ein wenig schon.
Wo siehst Du das die CDU besser ist? Mal so ganz konkret?
Vorallem das sie noch mehr Geld in Europa pumpen will halte ich für irre.
Als auch eher grün tendierender ist die Atomkraft natürlich ein Rotes Tuch (oder
ein schwazes?? ;)))
Auch dieses Frauen an den Herd Geld ist unsinn - wir mussen das geistige
Potential unserer Einwohner nutzen - nicht nur für Kindeserziehung!
CU
Henning
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<HR>
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