- Geldemission und Freiheit - marsch, 23.06.2002, 11:24
- Re: Geldemission und Freiheit / toll..... - JÜKÜ, 23.06.2002, 13:22
- Re: Brillanter Text - R.Deutsch, 23.06.2002, 15:14
- Um Gottes willen! Nein, das bin nicht ich! - marsch, 23.06.2002, 21:20
- Re: Brillanter Text - R.Deutsch, 23.06.2002, 15:14
- Re:Ist das nicht ähnlich wie eine Pfandleihe? - Theo Stuss, 23.06.2002, 16:30
- Re: Geldemission und Freiheit / toll..... - JÜKÜ, 23.06.2002, 13:22
Re: Brillanter Text
Könnte inhaltlich von mir sein:-) Die Übersetzung lässt allerdings sprachlich etwas zu wünschen übrig und sollte noch mal geschliffen werden. Nicht leicht, solche Texte wirklich gut zu übersetzen.
Ich wüsste gern, wer Siegfried H. Schwenke ist. Bist Du das Marsch?? Unter der angegebenen e-mail bekommt man keinen Kontakt.
Der Text ist natürlich die genaue Gegenposition, zu dottores Gewalttheorie. Dimi setzt sich gerade liebevoll und auf hohem Niveau mit dottore darüber auseinander, wobei Dimi, wenn ich es richtig sehe, dottores radikale Staatsposition ebenfalls ablehnt.
Zweifellos hatte der Staat in den letzten etwa 100 Jahren (kriegsbedingt) die Oberhand mit seinem Zwangsgeld. Aber jetzt kommt die große Chance für die Befürworter freien Geldes. Mit dem Crash des Dollar wird nicht nur USA (und Isreal) die Macht verlieren, sondern weltweit auch der Staat. (in Argentinien werden Steuerbeamte schon verprügelt und in Brasilien und anderswo demnächst wohl auch).
In Amerika gibt es bereits 7 florierende Unternehmen, die nach den Vorstellungen von Labadie privates Geld emittieren und in Deutschland hat der Arbeitskreis umgekehrte Silbermine die Sache auch schon in Angriff genommen:-)) Die Jungs von free money sind offenbar genau auf dieser Linie, arbeiten aber derzeit offenbar als Schläfer. Außer der Website kann ich jedenfalls nichts finden. Könnte schon noch ein paar Enthusiasten gebrauchen, die bei der Einführung der Silberwährung mitackern. Hat kommerziell jedenfalls alles Hand und Fuß und funktioniert. Das Hauptproblem ist wirklich, in die Köpfe zu kommen. Ich füge hier mal noch einen Text an von free money, dem ich ebenfalls nur zustimmen kann.
Gruß
R
MONETARY FREEDOM NETWORK
ist eine internationale Kontakt- und Kommunikationsgelegenheit für Mitmenschen, die sich für andere als die üblichen Geld- und Zahlungssysteme interessieren. Wir betrachten das staatliche Geldmonopol als die Hauptursache von Massenarbeitslosigkeit, Konjunkturschwankungen, weitverbreiteter Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung.
Die Herausgeber des MONETARY FREEDOM NETWORK - Rundbriefes vertreten die Position der Dezentralisierung, des Antimonopolismus und der Experimentierfreiheit im Geld- und Bankenbereich. In der Literatur darüber wird dieser ökonomische Zustand meist als Geldfreiheit oder monetäre Freiheit (monetary freedom) bezeichnet.
(Bitte nicht mit der"Freigeld" - Bewegung nach Silvio Gesell verwechseln; die Mehrzahl der Gesellianer - nicht alle - wollen Monopolgeld, obwohl sie es oft"Freigeld" nennen...)
Die Kritik an den heutigen Banken und ihrem Monopolgeld nimmt beständig zu, besonders seit der letzten Hochzinsphase 1981/82 und der damals stark zunehmenden Arbeitslosigkeit. Die internationale Schuldenkrise erweckte bei vielen Beobachtern den Eindruck, sie würde zu einem Finanzkollaps führen.
Die gegenwärtige Phase relativ (!) niedriger Zinsen löst die monetär geschaffenen Probleme nicht, sie bremst nur noch deren weiteres Wachstum. Wirklich gefährlich wird es unserer Meinung nach spätestens dann, wenn die Zinsen wieder deutlich steigen - noch eine Million mehr Erwerbsarbeitslose, zunehmender Rechtsradikalismus und doppelt so viele zahlungsunfähige Firmen pro Jahr sind dann wohl im Bereich des Möglichen.
Wir wollen aber keine Panikliteratur verbreiten, sondern in erster Linie Informationen über emanzipatorische, antimonopolistische Geld- und Bankensysteme vermitteln. Vielleicht gibt es wirklich bald den großen Crash, einen, der mehr als nur die Aktien betrifft - sollen wir denn warten, bis der Staat"neues" Monopolgeld in Verkehr bringt, nach dem selben alten System, nur mit den Köpfen der neuesten Finanzminister auf den Banknoten?
Von wenigen Ausnahmen abgesehen herrscht aber weltweit völlige Unwissenheit über unabhängige, dezentrale Geldemission. Für die Abwesenheit selbst des einfachsten"gewußt wie" gibt es gute Gründe. Spätestens seit 1914 ist das staatliche Geldmonopol in allen Ländern im Wesentlichen vollständig durchgesetzt, und in dieser Angelegenheit unterscheiden sich marxistische, faschistische und kapitalistische Staaten überhaupt nicht.
Das"Wesentliche" am Geldmonopol oder seine vollständige Form besteht aus einer Kombination von drei Einzelmonopolen, die sich auf ein Monopolgut beziehen: die Banknoten und Münzen der staatlichen Zentralbanken. (Bei dem heutigen Monopolgeld sind die Münzen lediglich auf Metall gedruckte Banknoten, wobei der Metallwert für den Zahlungsverkehr bedeutungslos ist.)
· Zwangskurs (= Annahmezwang und Zwangswert),
· Notenmonopol und
· Rechtsanspruch der Zahlungsempfänger auf Währungsgut (heute: Banknoten)
- das sind spätestens seit 1914 die unausgesprochenen Voraussetzungen sowohl der etablierten Wissenschaft als auch der meisten Sozialreformer, die sich mit dem Geld beschäftigt haben.
Geldfreiheit bedeutet Währungsfreiheit, Emissionsrecht (Verrechnungsfreiheit) und die Abwesenheit eines gesetzlichen Rechtsanspruchs der Gläubiger auf Bezahlung in Währungsgeld. Diese letztgenannte Freiheit ist die wichtigste im Geld- und Bankenbereich und wird seit mindestens 2000 Jahren staatlich verweigert.
In unseren Veröffentlichungen informieren wir über Geldtheorien, berichten von praktischen Experimenten, weisen auf weitere Literaturquellen, Kontaktadressen, und Veranstaltungstermine zum Thema hin.
Berlin/München 1985
Copyright Siegfried H. Schwenke
Wissmannstr. 15, D-12049 Berlin, Germoney
mfn@anarch.free.de
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