- FTD: 1 Euro= 1,5 USD; Dow=7000; Dax=3000 - Wal Buchenberg, 24.06.2002, 08:17
- Euro= 1 - 1,5 USD gäbe zumindest Entlastung an der Tankstelle:-) (owT) - LenzHannover, 24.06.2002, 10:34
- Re: Euro= 1 - 1,5 USD gäbe zumindest Entlastung an der Tankstelle:-) (owT) - Euklid, 24.06.2002, 13:36
- Euro= 1 - 1,5 USD gäbe zumindest Entlastung an der Tankstelle:-) (owT) - LenzHannover, 24.06.2002, 10:34
FTD: 1 Euro= 1,5 USD; Dow=7000; Dax=3000
Von Wolfgang Münchau
„Die Aufwertung des Euro und der starke Verfall an den Aktienmärkten markieren den Anfang eines Anpassungsprozesses an die Realität. Wie sieht unsere Welt aus, wenn der Euro 1,50 $ wert ist, der Dow Jones Industrial Average (DJIA) auf ein Niveau von 7000 gefallen ist und der Dax 30 bei 3000 liegt?
Noch sind wir ein gutes Stück von diesem Szenario entfernt, doch die Stimmung in den Märkten hat sich in den letzten Wochen deutlich verschlechtert - und es kann weitaus schlimmer kommen. Das gerade beschriebene Szenario ist angesichts der Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft sogar noch recht optimistisch: In den USA sind die doppelten Defizite zurückgekehrt, und die Blase an den Aktienmärkten ist geplatzt, insbesondere in der Telekommunikationsbranche. US-Notenbankchef Alan Greenspan hat die Blase im Immobiliensektor unterschätzt (...)
Der Dollar gerät unter Druck
(...) An den Devisenmärkten zeichnet sich ab, dass der Euro in relativ kurzer Zeit Parität zum Dollar erreichen wird - und damit immer noch unterbewertet wäre. Hier zeigt sich die Stärke des Anpassungsbedarfs in den Weltfinanzmärkten. Selbst wenn der Dollar oder der DJIA um 20 Prozent fallen, sind die Kurse immer noch überbewertet.
(...) Die immer noch wachsenden Defizite in der Leistungsbilanz, die bald wieder auftretenden Defizite im US-Haushalt und eine sich verschlechternde Kapitalverkehrsbilanz werden den Dollarkurs noch lange unter Druck halten. In Anbetracht der neuen Ungleichgewichte in den USA wäre ein Euro-Kurs von 1,20 $ bis 1,30 $ angemessen, ein Kurs 1,50 $ im Rahmen des Möglichen und selbst ein Kurs von 2 $ nicht völlig auszuschließen. Da die europäischen Aktienmärkte relativ unattraktiv sind, fließt das aus der Wall Street repatriierte Geld vor allem in die Bondmärkte. Dort steht eine steigende Nachfrage einem weiterhin engen Angebot gegenüber.
Konsolidierung in Europa
(...) Die Aktienmärkte in Europa werden vom starken Euro kaum profitieren, zumal auch sie von globalen Effekten betroffen werden - besonders von der Anpassung nach der geplatzten Blase. Sie sind nach allen etablierten Bewertungsmaßstäben stark überbewertet - und zwar ähnlich wie vor dem Crash im Jahre 1929. Die Wirtschaftsgeschichte zeigt, dass Anpassungsprozesse nach einer extremen Blase lang und schmerzvoll sind. So war es nach 1929, und so war es nach der Aktien- und Immobilienblase in Japan während der 90er Jahre. Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass es in den USA und Europa demnächst anders kommen wird.“
Aus der FTD vom 24.6.2002
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