- Marc Faber -"Gold - das schlechte Geschäft der Notenbanken" - foreveryoung, 24.06.2002, 08:42
- Goldmonopol und die Schmerzgrenze der Notenbanken - Wal Buchenberg, 24.06.2002, 08:59
- Jawollja - stocksorcerer, 24.06.2002, 09:35
- Frage - Bodo, 24.06.2002, 12:28
- Re: Frage - Wal Buchenberg, 24.06.2002, 13:56
- Re: Goldmonopol und die Schmerzgrenze der Notenbanken - Diogenes, 24.06.2002, 12:58
- Re: Besonders nett ist immer der Hinweis am Ende: Vorsicht, Skeptiker! (owT) - JLL, 24.06.2002, 09:53
- Goldmonopol und die Schmerzgrenze der Notenbanken - Wal Buchenberg, 24.06.2002, 08:59
Goldmonopol und die Schmerzgrenze der Notenbanken
Kurze Antwort an Marc Faber:
Notenbanker wissen sehr wohl, dass Gold ein wirksames Wertaufbewahrungsmittel ist, Aktien dagegen nicht. Wenn aber alle so denken würden, dann bliebe zuwenig Gold für die Notenbanken übrig. Notenbanken wollen ein Monopol auf Gold halten. Monopolisten verkaufen auch unter Wert, um Konkurrenten aus dem Markt fernzuhalten.
Vergleiche dazu die 60er Jahre:
H.-J. Jarchow, P. Rühmann: Monetäre Außenwirtschaft II. Internationale Währungspolitik. 1984. UTB 1335, 241f.
„Die Goldkonvertibilität des US-Dollars geriet in Gefahr, sobald der Preis auf dem Goldmarkt über den offiziellen Goldpreis hinaus anstieg. <font color=red>Das stellt die Tatsachen auf den Kopf: Der zum Gold fixierte Dollarkurs geriet umgekehrt in Gefahr, weil der Dollar an Wert verlor und daher zwangsläufig der Goldpreis relativ zum Dollar anstieg.</font> Dann lag es für die nichtamenkanischen Währungsbehörden nahe, ihre Käufe von Gold beim amerikanischen Schatzamt zum offiziellen Goldpreis zu tätigen, ihre Verkäufe dagegen zum (höheren) Marktpreis vorzunehmen. <font color=red>Hier wird immerhin zugegeben, dass die Notenbanken unterschiedlicher Länder auch unterschiedliche Interessen haben, die nicht unter einen Hut (sprich: einen künstlich gedrückten Goldpreis) passen.</font> Um der Entwicklung vorzubeugen, daß sich auf diese Weise die amerikanischen Goldbestände erheblich verringerten, intervenierte der von den USA und anderen Ländern gegründete Goldpool seit 1961 am Londoner Goldmarkt. <font color=red>Was die einen „Intervention“ nennen, nennen andere „Manipulation“. Ich finde, „Intervention“ ist schon das richtige Wort.</font> Die Interventionen wurden 1968 aufgegeben, nachdem die am Goldpool beteiligten Länder innerhalb eines halben Jahres rund ein Achtel ihrer Goldreserven bei dem Versuch verloren hatten, durch Goldverkäufe einen Anstieg des Marktpreises für Gold zu verhindern.“ <font color=red>Es gibt also auch bei Goldpreis-Interventionen - wie bei allen Interventionen - eine Schmerzgrenze, wo der eigene Schaden durch fortgesetzte Intervention größer wird als der Schaden, den die gemeinsame Intervention verhindern will.
Das sollten sich alle merken, die die GESAMTEN Goldreserven der Notenbanken als Interventionsmasse gegen einen Goldpreisanstieg ansehen.</font>
Warum wollen Notenbanken ein Monopol auf Gold?
Weil sie nur so ihre (Manipulations-)Freiheit behalten bei der Festsetzung der Wechselkurse und des Wertes ihrer Währungen.
Gruß Wal Buchenberg, 24.6.2002
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