- noch was für Bären: auch das Jahr 2002 scheint von den Bären gewonnen werden - foreveryoung, 24.06.2002, 08:54
- noch meht Bären: - foreveryoung, 24.06.2002, 09:15
noch meht Bären:
US-Börsianer entziehen Märkten ihr Vertrauen
Wall Street - Kolumne
Von Martin Halusa
Die schwelende Vertrauenskrise in Amerika hat dazu geführt, dass erstmals auch US-Präsident George W. Bush zu den Problemen Stellung bezogen hat. Dabei nahm der Präsident die Industrie des Landes allerdings in Schutz:"Ich glaube, es gibt ein Überhang an Misstrauen in Hinblick auf den Markt. 95 Prozent der Geschäftswelt ist ehrlich und offenbart ihre Vermögenswerte und verfügt über ausgewogene Vergütungsprogramme. Aber es gibt ein paar faule Äpfel".
"Corporate America" müsse aufräumen, die Geschäftswelt müsse handeln. Er sei in Hinsicht auf die Konjunktur voller Vertrauen und sicher, dass die Bilanzierungsprobleme angegangen werden. Dem Markt haben die aufmunternden Worte des Präsidenten zum Wochenende jedoch nicht viel genutzt: Die großen Indizes rutschten auf Werte ab, wie sie seit den Wochen nach den Terroranschlägen am 11. September nicht mehr gesehen wurden.
Der Dow Jones büßte in den vergangenen fünf Handelstagen 2,3 Prozent an Wert ein und steht nun bei 9253,79 Punkten, dem tiefsten Stand seit dem 31. Oktober. Seit dem Hoch von Mitte Mai ist das wichtigste Börsenbarometer der Welt damit um 10,6 Prozent abgesackt. Um den gleichen Wert ist seither auch der Standard & Poor's 500 gesunken - in der vergangenen Woche betrug sein Minus 1,8 Prozent, er steht nun bei 989,14 Punkten. Die Nasdaq hat seit ihrem Zwischenhoch sogar 17,3 Prozent abgeben müssen; in der abgelaufenen Woche betrug der Rückgang 4,2 Prozent. Der Nasdaq Composite steht nun bei 1440,96 Zählern.
An Wall Street wird eine Vielzahl von Gründen für die Talfahrt verantwortlich gemacht: Das Misstrauen gegenüber den Bilanzen der Unternehmen, die ungelösten Probleme im Nahen Osten, die ökonomischen Unsicherheiten in den USA, die Gefahr weiterer Anschläge in den USA, die schlechten Gewinne der amerikanischen Unternehmen - und zunehmend auch die Schwäche des Dollar.
"Die Krise hängt über Allem", sagt Dan Rivera von American Express Asset Management. Sein Kollege John Lynch von Evergreen Investments fügt hinzu:"Es herrscht derzeit ein völliger Mangel an Vertrauen. Alles dies hält die Investoren davon ab, ihr Geld an der Börse anzulegen".
Auch ein"double dip" der Wirtschaft - ein erneute Rückfall in die Rezession - wird von den Auguren immer weniger ausgeschlossen. Kaum ein Ã-konom glaubt heute noch, dass die Wirtschaft im zweiten Quartal so stark gewachsen ist, wie die im ersten Quartal erreichen 5,8 Prozent. Diese schlechten Aussichten haben die Federal Reserve bislang davon abgehalten, die Zinsen - sie befinden sich auf dem niedrigsten Stand seit 40 Jahren - wieder zu erhöhen. Die nächste Sitzung des Offenmarktausschusses findet am Dienstag und Mittwoch statt. Doch niemand glaubt an eine Erhöhung der Federal Funds Rate, die derzeit bei 1,75 Prozent steht. Im Gegenteil: Der Zeitpunkt für eine Zinserhöhung wird immer weiter an das Ende des Jahres verlegt. Vereinzelte Beobachter glauben sogar, dass Alan Greenspan & Co. frühestens im Jahr 2003 wieder an der Zinsschraube drehen. Der Börse - die eigentlich von niedrigen Zinsen profitieren sollte, weil die Investition in Rentenpapiere dadurch weniger attraktiv ist - hat die Geldpolitik der Fed bislang jedoch wenig genützt.
Auch der Dollar gibt immer weiter nach. Im Vergleich zum Yen ist die Währung auf ein Sieben-Monats-Tief, im Vergleich zum Euro sogar auf den tiefsten Stand seit 26 Monaten gefallen. Allein in der vergangenen Woche verlor der Dollar zum Euro 2,5 Prozent an Wert, er steht nun bei 97,08 Cent."Zum einen gibt es eine Schwäche in den Sektoren Telekom und High-Tech. Hinzu kommt der wachsende Terrorismus und der Eskalation der Gewalt", sagt Alan Ackerman, Marktstratege bei Fahnestock & Co."Die Anleger wollen ihr Geld nicht arbeiten lassen, es bleibt auf der hohen Kante liegen." Und die Schwäche des Dollar führe dazu, dass auch ausländische Investoren ihr Geld nicht am amerikanischen Markt anlegen.
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