- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 25.06.2002, 08:56
Meldungen am Morgen
~ Finanzminister Eichel sieht im gegenwärtigen Euro-Anstieg keinen Grund zur
Besorgnis. Solange der Dollar nicht rapide verfalle, sei ihm eine Situation mit
niedrigen Zinsen und festem Euro lieber als umgekehrt.
~ EU-Währungskommissar Solbes zeigt sich angeblich etwas kritischer: Auch wenn
der Euro-Anstieg positiv sei, so erfolge dieser derzeit doch etwas zu schnell.
~ Die Deutsche Inflation ist im Juni stärker gefallen als erwartet. Die Teuerungsrate ging von 1,1% gg. Vj.
im April auf 0,9% zurück - im Monatsvergleich blieben die Preise konstant. Der Rückgang ist hauptsächlich
auf einen Fall bei den Nahrungsmittel- und Energiepreisen zurückzuführen.
~ Der belgische Frühindikator ging im Juni auf -5,5 zurück (Mai: -2,6). Der Index basiert auf dem"Klima" in
drei wichtigen Sektoren: Im Einzelhandel wurde ein leichter Anstieg verzeichnet; sowohl im verarbeitenden
Gewerbe als auch im Bausektor ging es jedoch zurück.
~ Italiens Wirtschafts- und Finanzminister Tremonti fordert in einem Interview mit
der Financial Times eine genaue Überprüfung und gegebenenfalls eine Neuinterpretation
des Stabilitäts- und Wachstumspaktes.
~ Die Bond-Rallye in Brasilien wurde durch marktfreundliche Nachrichten gestoppt. Die Zentralbank hat die
Mindestreserveanforderungen für Sparkonten von 15% auf 20% angehoben und damit die Anleihemärkte
gestützt, da diese Anforderungen in Form von Staatsverschuldung gehalten werden. Im späteren
Tagesverlauf erholte sich der Real auf 2,77 von seinem historischen Tiefstand (BRL 2,85/USD), nachdem
der Regierungskandidat Serra in Umfragen zum führenden Oppositionskandidaten Lula aufschließen
konnte.
~ Die Bank von Israel hat gestern ihren Leitzins wie erwartet um 200 Bp. auf 9,10% angehoben. Die
anhaltende Abwertung des Shekel sowie die steigende Inflation, die im Mai um 0,9% gg. Vm. auf 4,9% gg.
Vj. gekletter war, hatten die Zentralbank zu diesem großen Zinsschritt veranlasst. Sie hofft, damit nicht nur
die Abwertung zu stoppen, sondern auch die Preisstabilität wiederherzustellen.
~ Nach den Interventionen am Montag hat die japanische Regierung ebenfalls deutlich gemacht, dass sie
weder an großen Wechselkursschwankungen noch an einem Wechselkurs von unter 120 Yen
interessiert ist. Beides hat im Tagesverlauf zu einer Stabilisierung des Yens geführt. Nach den
Notenbankverkäufen machte er zwar wieder fast alle seine Verluste wett (rd. 1,7 Yen). Nach den
Verbalinterventionen aber schwächte er sich wieder erneut ab und notiert aktuell bei 121,90 Yen oder
knapp 2 Yen über dem Interventionsniveau vom Montag.
~ Finanzminister Shiokawa rechnet nicht damit, dass der Devisenmarkt beim G8-
Gipfeltreffen in Ottawa ein Thema sein wird.
Shiokawa räumt ein, dass die jüngsten Interventionen nicht besonders wirkungsvoll
waren.
Handelsminister Hiranuma warnt vor den Problemen japanischer Exporteure, die
sich aus einer raschen Dollar-Abwertung unter 120 JPY ergeben würden.
~ Neuseelands Finanzminister Cullen deutet an, das geldpolitische Ziel der Royal Bank of New
Zealand ändern zu wollen. Bislang strebt die RBNZ offiziell eine Inflation zwischen
ein und drei Prozent an. De facto sei aber eher eine"harte Auslegung" zu
beobachten, bei der nur der Mittelwert, also 1,5 % verfolgt werden. Dies würde
zu deutlich stärkeren und häufigeren Zinsänderungen führen. (Die Regierung
kann bei jeder Neuernennung des Notenbankgouverneurs mit diesem ein neues
Ziel aushandeln.)
~ US-Präsident Bush spricht sich für einen provisorischen Palästinenser-Staat aus. Er
macht aber zur Bedingung, dass dieser Staat eine"andere und neue" Führung
habe, die nicht vom Terror belastet ist. Palästinenser-Präsident Arafat bezeichnet
die Rede als"ernsthaften Beitrag zum Friedensprozess".
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