- Pleitewelle bei Berliner Schickimicki - Restaurants - Taktiker, 26.06.2002, 10:53
- haben sie dem Schröder und Schlauch dasTaschengeld gekürzt??? - Koenigin, 26.06.2002, 11:17
Pleitewelle bei Berliner Schickimicki - Restaurants
Kürzlich schrieb ich hier schon was zur neuen Bescheidenheit der in den letzten Jahren kräftig aufgeblasenen Berliner Yuppie-Szene. Die krachenden Pleiten der"schicken" neuen Medienagenturen nagen immer tiefer am Selbstbewußtsein der trendigen"Everything goes if you just want it" - Spießer. Jetzt gehen ihre Caipi-für-12-€-Treffpunkte über den Jordan. Im Fall des"Obst und Gemüse" muß leider ein ursprünglich echt alternativer Betreiber dran glauben...
<h1>Pleitewelle in Restaurants und Kneipen</h1>
Neue Gaststätten-Betreiber versuchen mit anderen Konzepten Wege aus der Branchenkrisen
Der Abwärtstrend in der Hauptstadt-Gastronomie geht weiter: Allein im ersten Quartal sank die Zahl der Restaurants und Kneipen um 65 gegenüber dem vergangenen Jahr. Auffällig ist die Zahl der Schließungen von renommierten Restaurants.
Das Gastronomie-Karussell in der Hauptstadt dreht sich heftig, und wieder sind dabei einige aus der Bahn geworfen worden. Vielen bereits strauchelnden Restaurant-Betreibern habe die Umsatzeinbuße durch den Euro im Februar den letzten Stoß gegeben», sagt Klaus-Dieter Richter, Vize-Chef des Hotel- und Gaststättenverbandes in Berlin. Im ersten Quartal sanken die Umsätze nach Angaben der Innung um 8,3 Prozent.
Jüngste Schließungen sind das Café Mierscheid, die Brasserie Sion, der Zollernhof, das E.T.A. Hoffmann im Hotel Riehmers Hofgarten, die Szene-Kneipe Obst und Gemüse und nicht zu vergessen das prominente italo-japanische Restaurant Langhans am Gendarmenmarkt (Anmerkung: ein ganz besonders abgefeimter Nobelverschlag). «Die Pleiten betreffen alle Sparten - angefangen von der Eckkneipe über das Szenelokal, das mittelständische Restaurant bis hin zum Gourmet-Tempel», bestätigt Richter.
Nun versuchen neue Betreiber mit anderen Konzepten ihr Glück. In den Räumen des Langhans, das vor zweieinhalb Monaten Insolvenz angemeldet hatte, will der Geschäftsführer des Sale e Tabacchi, Piero des Vites, am Freitag ein weiteres Lokal eröffnen. Die Preisklasse wird wohl entsprechend der neuen Enthaltsamkeit der Berliner auf ein gemeinverträgliches Maß gesenkt. Ähnliches gilt voraussichtlich auch für das Kreuzberger Sterne-Lokal E.T.A. Hoffmann, in dem bisher der Starkoch Tim Raue für Furore sorgte. «Wir stellen das Konzept komplett um. Tim Raue verlässt das Team», sagt der neue Geschäftsführer Klaus-Dieter Willhöft. Wie das Konzept aussehen soll, will er noch nicht verraten, auch der Termin der Neueröffnung steht noch nicht fest.
Sterne-Koch Josef Viehhauser hatte schon im Februar im Presseclub den Kochlöffel geschmissen und ist nach Hamburg zurückgekehrt, wo das Geschäft mit dem Luxus offenbar noch besser funktioniert. flo
Interessant:"...Preise auf ein gemeinverträgliches Maß gesenkt..."
Die Trendfrage (Infla/Defla) sollte damit geklärt sein. Jetzt implodieren die Preise auch bei den Preistreibern der Euro-Einführung. Alles wird billiger, die Umsätze brechen nicht nur ein, sie implodieren. Ich sehe wirklich nirgendwo Anzeichen für Infla.
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