- Dosenpfand - Eine unheilvolle Rechtsverordnung mit dratischen Konsequenzen - Popeye, 28.06.2002, 10:27
- : Dosenpfand - Warum nicht? - Kasi, 28.06.2002, 11:14
- Dann sollen die kommunalen Abfallentsorger den Grünen Punkt wieder abschaffen - stocksorcerer, 28.06.2002, 11:37
- Re: Dosenpfand - Warum nicht? - Popeye, 28.06.2002, 12:02
- Re: Dosenpfand - Warum nicht? - Kasi, 28.06.2002, 13:15
- Re: Dosenpfand - Warum nicht? - Popeye, 28.06.2002, 14:06
- Re: Dosenpfand - Warum nicht? - Kasi, 28.06.2002, 13:15
- Re: Dosenpfand - Immerhin - beni, 28.06.2002, 12:40
- : Dosenpfand - Warum nicht? - Kasi, 28.06.2002, 11:14
Re: Dosenpfand - Warum nicht?
Dosenpfand - warum nicht?
Gäbe es alleine das Umwelt-Argument wäre es kein Problem. Dann bliebe nur die Frage, ob der gewaltige Aufwand für dieses System nicht besser dringenderen Umweltthemen gewidmet werden sollte.
Leider aber verursacht die Rechtsverordnung einen Rattenschwanz an Detailproblemen, die (aus meiner Sicht) kontraproduktiv sind:
1. Die Schweden haben aus den gleichen Gründen ein beinahe identisches System und mußten erkennen, dass seit Einführung die Mehrwegquote unaufhaltsam sinkt (derzeit nur noch 9%).
2. Das Sytem hat schwerwiegende wettbewerbsverzerrende Wirkungen auf allen Handelsstufen. Der Handel wird sich aller Voraussicht nach für ein System entscheiden: Mehrweg oder Einweg. Beides zusammen kommt zu teuer. Aldi hat es bereits gemacht: 180 % Umsatzplus (Getränke) in PET (Einweg) im ersten Monat!
3. Konserven- und Flaschenglas wird derzeit zu über 80 Prozent recycled (spart Energie). Die Sammlung des Glases beim Handel (statt in den Glas-Containern am Straßenrand) führt zu Mischglas (Flaschen mit unterschiedlichen Farben). Diese Mischglasscherben sind fürs Recycling nicht mehr geeignet. Die Konsequenz: Glashersteller müssen wieder Quarzsand und Soda für die Glasherstellung einsetzen. 10 Prozent weniger Glasscherben beim Glasschmelzen verursacht 3-4 Prozent höheren Energieeinsatz! Glasscherbeneinsatz bei der Glasherstellung derzeit ca. 70 Prozent.
4. Die Rechtsunsicherheit (Klage der Getränke-Importeure bei der EU) und diverse andere rechtliche Verfahren wird aus meiner Sicht dazu führen, dass der Handel die Rechtsverordnung ignoriert. Lieber EU 50.000 Strafe zahlen, als zig-Millionen in den Sand zu setzen, falls die EU entscheidet, dass die Rechtsverordnung gegen geltendes EU-Recht verstößt.
5. Insider berichten bereits über Pläne aus Ost-Europa pfandträchtige Dosen/Flaschen im großen Stil zu importieren. Schließlich ist hier gutes Geld zu verdienen: 100 Bierflaschen kosten ab Werk 4-5 Euro - Pfandwert 25 Euro. Bei Dosen sind die Spannen noch besser!
Ich befürchte - so genau wolltest Du es gar nicht wissen.
Grüße Popeye
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