- Ab Montag neues Boersengesetz - RetterderMatrix, 29.06.2002, 08:47
Ab Montag neues Boersengesetz
<span><span class="rubboerse">Ab Montag gilt neues Börsengesetz</span>
<span class="headlineblack">Änderungen im Börsengesetz werden künftig die
Stellung der Börsen in Deutschland gegenüber den bei ihnen gelisteten
Unternehmen stärken. Durch die am Montag in Kraft tretenden Änderungen erhält
die Deutsche Börse als Betreiberin der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB)
erstmals die Möglichkeit, Aktienmarktsegmente wie den Neuen Markt in der Börsenordnung
zu verankern.</span>
<font face="arial" size="2">Reuters FRANKFURT. Unternehmen an solchen Segmenten
würden damit öffentlich-rechtlich und nicht privatrechtlich fixierten
Verpflichtungen unterliegen, die nach Ansicht von Rechtsexperten weniger leicht
angreifbar sind. Zuletzt hatten sich Firmen des weitgehend privatrechtlich
organisierten Neuen Marktes vor Gericht erfolgreich gegen die so genannte
„Penny-Stock-Regel“ gewehrt, die unter anderem einen Ausschluss der
Unternehmen bei Kursen unter einem Euro vorsieht. „Wir prüfen derzeit unsere
Möglichkeiten und diskutieren mit Marktteilnehmern“, sagte eine Sprecherin
der Börse mit Blick auf Veränderungen des Börsengesetzes.
Anlegerschutz stärken
Die Änderungen im Börsengesetz sind Teil des 4. Finanzmarktförderungsgesetzes,
mit dem der Gesetzgeber unter anderem den Anlegerschutz stärken sowie die
Berichtspflichten der Firmen verschärfen will. Beispielsweise müssen
Unternehmensvorstände und Aufsichtsratsmitglieder sowie deren enge Verwandte ab
Montag Käufe und Verkäufe von Aktien des entsprechenden Unternehmens veröffentlichen.
Eine ähnliche Regelung gilt bislang nur für Unternehmen des Neuen Marktes.
Neue Aktienmarkt-Segmentierung in Arbeit
In Vorgriff auf die Neuregelung arbeitet die Deutsche Börse nach früheren
Angaben von Vorstandsmitglied Volker Potthoff gemeinsam mit Markteilnehmern an
einem Aktiensegment mit international vergleichbaren Zulassungsstandards unter
dem Arbeitstitel „Xetra Prime“. Dessen Regelwerk werde sich an dem Reglement
des Neuen Marktes orientieren, der nicht zur Disposition stehe, hieĂź es damals.
Zuvor waren Forderungen laut geworden, das Wachstumssegment wegen seines
angeschlagenen Rufes völlig neu zu fassen oder umzubenennen.
Es sei daran gedacht, dass die bekannten Indizes wie Dax, MDax, Nemax oder
SDax unter „Xetra Prime“ fallen sollen, hatte es am Rande der
Hauptversammlung im Mai geheiĂźen. Die EinfĂĽhrung der neuen Segmentierung ist
nach Börsenangaben Anfang 2003 denkbar. Die Entscheidung obliegt dem Börsenrat,
der das nächste Mal im Oktober tagt. Neben „Xetra Prime“ soll es den
Angaben zufolge auch weiter ein Einstiegssegment mit niedrigeren Barrieren fĂĽr
börsenwillige Unternehmen geben. Unter Experten wird spekuliert, die Zulassung
zu Xetra Prime könnte auch eine Mindestmarktkapitalisierung beinhalten, so dass
das viel diskutierte Problem der „Penny-Stocks“ damit weitgehend gelöst
sei.
Vom Standard zum Auslaufmodell
Ab Montag wird es auf Grund der gesetzlichen Neuregelung keine amtliche
Kursfeststellung mehr geben, wodurch die Funktion des seit 100 Jahren
existierenden Amtlichen Kursmaklers entfallen wird. Der „Amtliche Handel“
wird daher in „Amtlicher Markt“ umbenannt. <font color="#0000FF">Außerdem
wird nach einer dreijährigen Übergangsfrist die Pflicht der Börsen, einen Präsenzhandel
vorzuhalten, entfallen. </font>Dies könnte das Ende des Parketthandels
bedeuten, zumal bereits heute mehr als 98 Prozent der inländischen Aktien über
das elektronische Handelsystem der Deutschen Börse Xetra laufen. Selbst Börsenmakler
wie Bruno Kling, GrĂĽnder und Vorstand der Kling, Jelko Wertpapierhandelsbank (KJW),
hatten das Parkett, ursprünglich das Synonym für Börsenhandel schlechthin, kürzlich
als „Auslaufmodell“ bezeichnet.</font>
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<ul> ~ http://www.wiwo.de/wiwowwwangebot/fn/ww/SH/0/sfn/buildww/cn/cn_artikel/id/85027!</ul>
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