- @dottore - Es gab bisher leider kaum kluge Herrcher - R.Deutsch, 02.07.2002, 15:40
- Re: - dottore, 02.07.2002, 20:55
@dottore - Es gab bisher leider kaum kluge Herrcher
Lieber dottore,
ich würde sie Dir gern aufreihen, die klugen Herrscher, aber es gab wohl keine, was man daran ablesen kann, dass kein Imperium überlebt hat.
Der Einzige, der mir einfällt, der dem Ideal noch am nächsten kam, ist Friedrich d. Große. Er hatte immerhin die Größe, seinen Geldbetrug anlässlich des 7jährigen Krieges anschließend wieder gut zu machen und zwar durch äußerst sparsame Haushaltsführung statt durch stärkeres Auspressen seiner Untertanen. Er hat am Ende seiner Regierung keine Schulden sondern einen Überschuss in der Staatskasse hinerlassen.
Grundsätzlich möchte ich aber Deiner neuen Theorie des Tributismus folgende Überlegung entgegenstellen:
Der Herrscher erzeugt nichts. Er kann nur wegnehmen, von dem, was seine Untertanen erzeugen. Dumme Herrscher pressen von einem kleinen Kuchen immer größere Stücke ab. Kluge Herrscher backen gemeinsam mit ihren Untertanen immer größere Kuchen. Ob die Untertanen nun mit Gewalt (Sowjetunion) oder mit Betrug (USA) ausgepresst werden, die Staatseinnahmen sind in beiden Fällen niedriger (wie Du selbst schreibst) als in einem friedlich-freiwilligen System (liberale Bürgergesellschaft). Wir helfen also auch den Mächtigen, wenn wir klar machen, dass Tributismus kein kluges Verfahren ist.
Gruß
R
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