- Zinsfreies Geld? Siehe Währungsreform! - dottore, 07.07.2002, 13:28
- Re: Zinsfreies Geld? Siehe Währungsreform! - Theo Stuss, 07.07.2002, 14:08
- Re: Lohnsklaven, Staatspreise, Mausefallenwährung - dottore, 07.07.2002, 16:37
- Re: Lohnsklaven, Staatspreise, Mausefallenwährung - Fürst Luschi, 07.07.2002, 18:06
- Re: Lohnsklaven, Staatspreise, Mausefallenwährung - dottore, 07.07.2002, 20:39
- Re: Lohnsklaven, Staatspreise, Mausefallenwährung - Fürst Luschi, 07.07.2002, 18:06
- Re: Lohnsklaven, Staatspreise, Mausefallenwährung - dottore, 07.07.2002, 16:37
- Re: Zinsfreies Geld? Siehe Währungsreform! - Theo Stuss, 07.07.2002, 14:08
Zinsfreies Geld? Siehe Währungsreform!
Hi,
unter"Notenbanken sind nur Mätzchen / siehe
Währungsreform!"
erschien soeben das (möglicherweise von Interesse für jeden, der mal bis auf den"Grund" durchgucken will):
Geschrieben von Währungstheoretiker usw. am 07. Juli 2002 13:24:39:
Als Antwort auf: Re: Was LAG denn auf diesen Sparbüchern? geschrieben von Oldy am 07. Juli 2002 08:00:10:
>
>Auf diesen Sparbüchern LAG natürlich nichts, weil das nur eine gebräuchlige Redewendung ist. Auf denen waren nur von mir
eingezahltes Bargeld verbucht.
WAS war dann das für ein Vorgang? Kann es sein, dass Du eine Forderung (verkleidet als Bargeld) zediert hast? Dann wäre eine
Zession beurkundet worden, aber keine Einzahlung. Wäre es eine Ein-Zahlung, was KONKRET wurde da eingezahlt?
Bargeld? Was ist das anderes als verzinslich, auch wenn kein Zinssatz drauf steht. Bargeld kostet immer die ZB-Steuer
("Leitzins"). Wer sich kein Bargeld bei der ZB beschaffen muss, spart diesen Zins. Das sollte eigentlich jeder verstehen, wenn er
nur mal richtig drüber nachdenkt.
Versuch Dein"Bargfeld" bitte anhand des ersten Sparbuchs zu erklären, was es logischerweise gegeben haben muss, Sparbuch
Nr. 00001.:
- Einmal 1820er Jahre (Gründungswelle der Sparkassen). Damals Edelmetall-Münzen.
- Nach der deutschen Währungsreform.
Beim zweiten Fall bitte ich zu beachten, dass die ersten Banknoten, die damals ausgegeben wurden, nicht von den Banken,
sondern von den Umtauschstellen kamen.
Die Bank deutscher Länder tauschte nicht eine einzige Reichsmark in D-Mark um! Als Nostro-, nicht als Agenturgeschäft.
Sonst hätte sie die RM schon damals und bis heute noch in der Bilanz (Reichsmark-"Restbestand").
Klartext also:
Der Bargeldumlauf 1948 (Ende): 6,6 Milliarden DM. Passiv verbucht.
Was hatte die BdL dagegen auf der Aktivseite?
Ausgleichsforderungen an die öffentlichen Haushalte und zwar genau 8,2 Milliarden DM. Die Differenz waren übrigens
ZB-Gutaben öffentlicher (!) Einleger, GK plusminus Kleinkram).
Die Ausgleichsforderungen waren mit 1 Prozent verzinslich. Sind's bis heute, da bis heute offen.
Also welches Geld landete auf dem allerersten Sparbuch? Es waren nichts als Ausgleichsforderungen (verzinslich!) im bunten
Gewande von sog."Banknoten".
So etwas, wie"Geldscheine als solche" (NETTO! OHNE ZINS!) hat es eben nicht (!) gegeben. Die D-Mark der ersten Stunde war
bereits ein Schuldschein. Schulden kann man nicht"einlegen", sondern nur zedieren.
Dir ist das Entscheidende beim Geld (hier ohne Edelmetall) leider nicht klar: Der Staat ist Gläubiger und Schuldner in einer
Person.
Die"Notenbank" soll das nur verschleiern. Notenbanken sind nichts als Mätzchen.
Der Staat zwang die (seine!) Notenbank zur Herausgabe von Banknoten (Staat = Ur-Gläubiger, kann machen, was er will). Und
kaschierte das, indem er sich zum Schuldner (der Ausgleichsforderung) machte (Scham-Zinssatz: 1 Prozent). Das neue Geld hat
er dann verschenkt. (Richtig gelesen).
Die Menschen lieferten beim DM-Umtausch RM ab - pro forma. Mit den RM (= DM-Bezugsscheine) konnte sich der Staat nach
der Sekunde der Währungsreform nicht mal mehr eine Zigarette kaufen. Sie waren ungültig, für jeden, inkl. Staat.
Die Reichsmarkscheine (passiv in der Reichsbank) waren ohnehin komplett wertlos. Denn den 56 Mrd. RM Banknotenumlauf am 7.
März 1945 (letzter Reichsbank-Ausweis) plus 16 Mrd. RM ZB-Guthaben (wie Bargeld), also Summa 72 Mrd. RM standen 70,4
Milliarden RM Staatspapiere (Schatzwechsel usw.) des untergehenden Reichs (Reich = Schuldner!) gegenüber.
Der finale Staatsbankrott. Sonst gar nichts.
Letzter Goldbestand der Reichsbank: 70 Millionen (nicht Milliarden!) Reichsmark. Das war ein bisschen mehr als eine (EINE!)
Tonne. Die verschwand dann auch noch, schließlich gab es Sieger, und die erste Bilanz der BdL 1948 hatte unter Position Gold?
Nullkommanull!
Also wie da eine"Währung" machen? An der Reihenfolge: Staat (Souverän, Geld-Bestimmer, Ur-Gläubiger) --> Notenbank hat
wertloses Papier ---> Abgabe dieses an den Staat nur in Form einer Forderung (Ausgleichsforderung, verzinslich) --> Staat wird
Schuldner --> tritt seine Schulden an die Bevölkerung ab (Schuldnerzessionen nur per Gesetz möglich - es sei denn Gläubiger
stimmt zu!) --> Bevölkerung schon mal mindestens die 1 % von 8,2 Mrd DM als"Geldentstehungssteuer" schuldend --> als
Inhaber der DM jetzt seinerseits Gläubiger --> alles Kaufen und Sparen seitdem immer nur Zession.
Niemals Bezahlung definiert als endgültige Leistung.
Würden sämtliche Banknoten und jeder Kredit bis zur Stunde Null der Währungsreform"rückabgewickelt" - was bliebe ganz zum
Schluss (Gold und Scheidemünzen lassen wir bitte weg, um es zu vereinfachen)?
Die heute 4,44 Milliarden Euro Ausgleichsforderung von damals. Die müsste der Staat als allerallerletzte Steuer erheben und die
4,44 verschwänden als Banknoten in der Bundesbank.
Deutschland wäre komplett geldfrei!.
Den Euro-Quatsch können wir natürlich auch weg lassen, weil es bei allen Euro-ZBs haargenau das selbe wäre.
Und dennoch - selbst im Idealfall der kompletten Rückabwicklung - dumm gelaufen. Denn auf die 4,44 sind noch die 1 % Zinsen
offen!
Da es aber kein Geld (Banknoten) mehr gibt, können die 1 % niemals bezahlt werden, weil das"Geld", womit sie bezahlt werden
könnten, bereits komplett verschwunden ist.
>Ich konnte der Bank auch vertrauen, daß die die jeweiligen Einzahlungen auf das Sparbuch gutbuchte, obwohl ich diese
Buchungen nie sah, weil sie mir ja gegen diese Sicherheit auch einen Kredit gewährte.
>Diese Sparbücher lagen ja von Anfang an als Sicherheit für meinen Kredit im Tresor der Bank. Ich sah sie nie mehr. Ich würde
auch heute jeder Bank, auch einer dubiösen"off-shore" Bank so vertrauen. Ich hätte ja genau so viel Kredit von ihr, als sie von
mir Einlagen hätte.
Ganz simples Zinsdifferenzgeschäft bei unterschiedlichen Fälligkeiten, nichts anderes. Sparbuch = 3 %. Geschäftskredit = 6 %
(oder ähnlich). Jetzt kommt's doch nur noch auf die Fristigkeiten an.
>Ich bin nur nicht mehr im Geschäft und brauche keinen Kredit mehr. Deshalb interessieren mich solche Sachen nicht mehr,
lieber Dottore.
Die jungen Leute interessiert es aber schon. Denn sie stehen vor den Fragen, die Du schon hinter Dir hast: Soll ich Kredit
nehmen, sparen, investieren oder was soll ich überhaupt tun?
Dazu wäre es hilfreicher, diesen Problem-Komplexen auf den Grund zu gehen (woher Zins, was ist Kredit, ist Geld immer
verzinslich unterwegs? usw.) als sich in den Elfenbeinturm des"Ich weiß alles sowieso besser" zurückzuziehen.
Viele hören auf Dich und vertrauen Dir. Dann solltest Du Dich auch dieses Vertrauens würdig erweisen. Vertrauen ist nämlich
auch ein Vorschuss...
Zahl also Deine Zinsen darauf, erkläre und diskutiere!
Gruß!
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