- Gedanken zur Diskussion"Prechter und seine Nachahmer" - Aristoteles, 07.07.2002, 22:11
- Re: Gedanken zur Diskussion - wheely, 07.07.2002, 22:46
- Re: Gedanken zur Diskussion - tas, 08.07.2002, 00:07
- Re: Gedanken zur Diskussion / Diesen Satz......... - JÜKÜ, 08.07.2002, 00:15
Re: Gedanken zur Diskussion
hi, ein paar gedanken dazu...
>Man kann wohl lange über verschiedene „Heilslehren“ an der Börse streiten.
... oder stattdessen handeln:-)
wer"heilslehren" folgt, lernt irgendwann was richtig unheil bedeutet.
> Irgendeine „plausible“ Zählung findet man hinterher immer.
... oder die passende Trendlinie - hinterher. wer am"harten rechten rand" des charts handeln will, sollte besser ein stück drüber rauskucken...
>Ich kann nur jedem raten, eine"individuelle Strategie" zu entwickeln, denn
>Kursentwicklungen sind leider sehr häufig nicht vorherzusehen - egal welche Analysemethode man zugrunde legt. Und Gurus sollte man ohnehin nicht folgen.
... ja-nein-absolut:
ohne erfahrung (papertrading!) und einer ausgereiften zu einem selbst passenden handelskonzeption (erfolgskontrolle, tradingtagebuch, verlustanalyse) geht nix auf dauer gut. mit einigen jahren erfahrung und einem auf mehreren ansätzen basierenden konzept lassen sich zumindest die großen marktbewegungen einigermaßen gut voraussehen. wer gurus nachläuft, zeigt nur, davon noch weit entfernt zu sein. wer eigenverantwortlichkeit ablehnt, wird schnell rasiert.
>„Ich kenne nicht einen einzigen Chartisten, der an der Börse erfolgreich gewesen wäre: Sie sind alle pleite gegangen.“
>(aus: Kostolanys Börsenpsychologie)
... lang lang her. moderne"klassisch-technische analyse" hat sich halt sehr weiterentwickelt (charts als abbilder massenpsychologischer phänomene). im gegensatz zu indikatoren u.v.a. arbeitet man damit am kurs und am geschehen direkt. alle indikatoren sind nur ableitungen von kursen.
>Kostolany hat es wohl auf den Punkt gebracht, als er einmal zugab, daß 49% seiner Spekulationen floppten. Aber, so sagte er, 51% waren erfolgreich (und von der Differenz konnte er gut leben).
... es gibt trader mit über 80 %!!! fehlerquote - und trotzdem dauerhaft positiver performance. konsequentes risk- und money-management: cut losses short, cut losses short, cut losses short......
wer aussitzt, sitzt in der falle, wer noch einstand verbilligt, ist (meist) schnell platt. (siehe behavioral finance)
und wer kostolany's buy-and-hold-ideen zum idealpassenden zeitpunkt umsetzt, lernt schnell was riverrafting ist: wildwasser zügig flußabwärts:-)
>Wenn es eine zuverlässige Prognosemethode für Aktien- oder sonstige Märkte geben würde, hätte sie sich bestimmt schon herumgesprochen.
nein - die meisten richtig fett erfolgreichen handeln still für sich aus der ecke und sagen keinen ton...
außerdem muß die handlungsweise zum individuum passen, prinzipiell gibt es nur den"eigenen weg", den eigenen stil, die eigene fähigkeit, den klang der märkte analysieren und das dann erfolgreich umsetzen zu können. gibts nette experimente zu (turtletraders): wer"erfolg" für sich"gelernt" hat, handelt auch am markt erfolgreich, genauso wie in anderen beruflichen disziplinen. will sagen, je ausgereifter die persönlichkeit, desto besser die erfolgsaussichten. disziplin, konsequenz, selbsterkenntnis, erfahrung. spezielle"methoden" hingegen hatten kaum einfluß. (siehe auch die trader-interviews von jack schwager, oder doc elder u.a.)
prinzipiell handelt man eigentlich immer nur"mit sich selbst":-)
>„Wer’s kann, handelt an der Börse, wer’s nicht kann, berät andere“
... leider oft wahr. trotzdem gibts eine menge gute leute. wer mal einen artikel von oder über michael schumacher gelesen hat (oder dessen"tips" abonnieren würde), kann halt trotzdem noch kein stück besser autofahren:-)
an dem gejammer, genörgel und gemotze in vielen foren kann man schön sehen, daß zum geldverdienen etwas mehr gehört als"tips, eine"schnelle anleitung, methode oder system zum reichwerden". und daß auch die besten analysen von richtig guten leuten nix nutzen, wenn sie von dilettanten gelesen und entsprechend umgesetzt werden. speziell der deutsche anleger hat eben einen fatalen hang, vom festgeld direkt auf den turbo umzusteigen:-)
(und hinterher emsig und erzürnt nach schuldigen und verantwortlichen zu fahnden, statt in einfacher selbsterkenntnis vom teuer gezahlten lehrgeld wenigstens selbst zu profitieren. konsequent doppelter verlust:-)
märkte sind lediglich ein stark komprimiertes und beschleunigtes abbild des restlichen lebens - und in dem sinne ideale lehrmeister, weil bei fehlverhalten hohe bußgelder sofort kassiert werden. wer davon"ent-täuscht" ist, muß vorher seiner selbsttäuschung erlegen sein - die der markt nur aufgedeckt hat. bei all dem sollte man nicht vergessen, es geht bloß um geld, best things in life are free...
grüße, tas
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