- Papa Bush wird's schon richten. - JLL, 09.07.2002, 10:19
- Man muß das alles satirischer betrachten - Taktiker, 09.07.2002, 10:30
- Re: Man muß das alles satirischer betrachten - Euklid, 09.07.2002, 11:24
- Der Schuss könnte auch nach hinten losgehen.... - Toby0909, 09.07.2002, 10:47
- Re: Der Schuss könnte auch nach hinten losgehen.... - Euklid, 09.07.2002, 11:19
- Re: Der Schuss könnte auch nach hinten losgehen.... - Oldy, 09.07.2002, 17:58
- Re: Der Schuss könnte auch nach hinten losgehen.... - Euklid, 09.07.2002, 11:19
- Man muß das alles satirischer betrachten - Taktiker, 09.07.2002, 10:30
Papa Bush wird's schon richten.
Da wird heute in geradezu euphorischer Erwartung der Bush-Rede zur"Weißen-Kragen-Kriminalität" entgegengefiebert. Erinnert mich ein wenig an das Warten auf's Christkind.
Was wird sich durch diese Rede ändern bzw. welche Auswirkungen können davon ausgehen?
Die Gratwanderung die George W. zu absolvieren hat, sieht folgendermaßen aus: Zielsetzung ist natürlich klar, Vertrauen zu schaffen, vermutlich durch höhere Strafen für Delinquenten auf diesem Gebiet. Der bloße Umstand, dass der Präsident der USA überhaupt eine Rede zu diesem Thema halten muss ist der kritische Punkt. Er bestätigt wie unsagbar dämlich und letztlich unhaltbar die von den n-tv-Grinsern stets kolportierte Einzelfall-Theorie ist.
Diese Rede wird ein weiterer Versuch sein, eine gigantische Nebelkerze für das hochverehrte Publikum zu entzünden, das in letzter Zeit ja ein wenig beunruhigt zu sein schien.
Konkret dürfte das Publikum zu folgender Gedankenkette verleitet werden:
-> Da gab es in der Vergangenheit ein Problem (läßt sich ja nun wirklich nicht mehr leugnen)
-> das Problem wurde erkannt
-> der Chef hat sich der Sache angenommen
-> er hat alles unternommen, dass sich so etwas nicht mehr wiederholen wird
-> das Publikum darf sich also beruhigt zurücklehnen, denn Papa Bush wird's schon richten
-> KAUFEN!!!
Derweil erscheint mir die folgende Argumentation viel zwingender:
-> Die Bilanzmanipulationen haben ein derartiges Ausmaß angenommen, dass von höchster Stelle Beruhigungspillen verteilt werden müssen
-> Da diese Fälschungen ja bereits in den Büchern stecken, ist die Börse ein unübersehbares Minenfeld geworden. Die veröffentlichten Zahlen sind damit häufig das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt wurden.
-> Da die Manipulation tendenziell nur in eine Richtung ging, ist die Lage deutlich schlechter, als es die ausgewiesenen Zahlen suggerieren.
-> die tatsächlichen und vermuteten Unregelmäßigkeiten müßten in einem Bewertungsabschlag auf Basis der ausgewiesenen Zahlen berücksichtigt werden.
-> die Bewertungen weisen aber selbst auf Basis der geschönten Zahlen historisch einen deutlichen Aufschlag auf.
-> VERKAUFEN!
Ach ja, Katja Dofel schwadronierte heute Morgen mal wieder über die Überlegenheit der US-Wirtschaft und die tolle Produktivität. Es gibt also immer noch genügend Leute, die an die Phantom-Zahlen glauben, zumindest hält sie ihren Namen in Ehren.
Schönen Tag
JLL
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