- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 09.07.2002, 10:22
Meldungen am Morgen
~ Die Zahl der deutschen Arbeitslosen ist nach einem Bericht der Bild-Zeitung im
Juni überraschend angestiegen. Die unbereinigte Zahl habe um 8000 auf 3,954
Mio. zugelegt. Damit habe sie um 260.000 höher gelegen als im Juni des Vorjahres.
Die offiziellen Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit wurden heute um
10.00h vorgestellt.
~ Die Weltwirtschaft steht nach Einschätzung von Bundesbankpräsident Welteke
am Anfang einer zyklischen Erholung. Die Eurozone habe positive Aussichten und
in Deutschland deute sich ein langsamer Aufschwung an. Zugleich trübten sich
die Aussichten für die USA allerdings etwas ein. Der jüngste Anstieg des Euro
verbessere die Perspektiven für die Entwicklung der Preise in der Eurozone. Der
EZB-Rat sehe bei der Inflation noch immer Risiken nach oben, die Signale seien
aber gemischt und mit dem Euro-Anstieg sei ein weiterer Faktor hinzugekommen.
~ In Großbritannien wurden gestern die Produzentenpreise für Juni veröffentlicht. Die Outputpreis-komponente
blieb sowohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Vorjahr konstant und
entsprachen damit exakt unseren Erwartungen. Nachgebende Preis von Petroleumprodukten glichen
steigende Preise andere Produkte des verarbeitenden Gewerbes aus. Die Inputpreiskomponente gab
dagegen kräftig um 0,9% gg. Vm. (-7,2% gg. Vj.) nach. Dieser Rückgang ist vor allem auf fallende
Rohölpreise zurückzuführen Alles in allem zeigen diese Zahlen, dass derzeit im verarbeitenden Gewerbe in
Großbritannien kein Inflationsdruck besteht.
~ Die ungarische Nationalbank hat gestern ihren Leitzins um 50 Bp. auf 9,50% angehoben. Begründet
wurde die nicht völlig überraschende Anhebung mit der Abwertung des Forint sowie einer höheren, von
den Investoren geforderten Risikoprämie. Die Nationalbank gab zudem an, dass das erwartetes Anziehen
der Konjunktur in H2 2002 eine Zinsanhebung notwendig gemacht hat, um das Inflationsziel von 2,5-4,5%
im Dezember 2003 erreichen zu können.
~ Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat auf der Pressekonferenz nach ihrem Jahrestreffen
die Abwertung des US-Dollar begrüßt und sich zufrieden damit gezeigt, dass die Abwertung bisher in
geordneten Bahnen verlaufen ist. Generaldirektor Crockett sah die Abschwächung des Greenback
gegenüber dem Euro als Teil der notwendigen Korrekturbewegung des großen US-amerikanischen
Leistungsbilanzdefizits.
~ Präsident Bush plant heute eine Grundsatzrede zu den jüngsten Bilanzskandalen.
Details wurden vorab nicht bekannt; Bush deutete aber an, dass die Börsenaufsicht
SEC ein größeres Budget und personelle Verstärkung erhalten solle. Außerdem
sollen bei gravierenden Verstößen auch Gefängnisstrafen für die verantwortlichen
Unternehmens-Vorstände in Betracht kommen.
~ US-Präsident Bush will nach eigenen Worten „alle vorhandenen Möglichkeiten
nutzen, um Iraks Präsident Hussein abzusetzen.“
~ Der japanische Finanzminister Shiokawa bemüht sich, seine Äußerungen vom
Wochenende klar zustellen: Er habe nicht zum Ausdruck bringen wollen, dass
Dollar-Yen auf 115 fallen werde, sondern dass eine solche schnelle Bewegung
unakzeptabel sei und verhindert werden müsse. Auf die Frage eines Reporters, ob
eine langsame Entwicklung in Richtung 115 akzeptabel sei, reagierte Shiokawa
verärgert mit der Antwort „Fragen Sie mich nicht solch dumme Fragen“.
Shiokawa äußerte außerdem die Vermutung, dass die USA von der Politik des
starken Dollars abrücken könnten. US-Vertreter würden zwar weiterhin einen
festen Dollar bevorzugen, die aktuelle Entwicklung der US-Wirtschaft würde dies
aber erschweren.
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