- Fundsache zur allg. Lage - Baldur der Ketzer, 11.07.2002, 00:05
- Re: Fundsache zur allg. Lage / Herr Hutter....... - JÜKÜ, 11.07.2002, 00:15
- Was ist eigentlich aus dem Bankenfuzzi geworden,der Dich mal am Teflon bedrohte? (owT) - Taktiker, 11.07.2002, 00:19
- Re: Was ist eigentlich aus dem Bankenfuzzi geworden / 'Müller, Deutsche Bank'.. - JÜKÜ, 11.07.2002, 09:00
- Re: Was ist eigentlich aus dem Bankenfuzzi geworden / Wahnsinn - Hirscherl, 11.07.2002, 10:04
- Re: Was ist eigentlich aus dem Bankenfuzzi geworden / Wahnsinn - Euklid, 11.07.2002, 10:15
- Re: Was ist eigentlich aus dem Bankenfuzzi geworden / Wahnsinn - Hirscherl, 11.07.2002, 10:04
- Re: Was ist eigentlich aus dem Bankenfuzzi geworden / 'Müller, Deutsche Bank'.. - JÜKÜ, 11.07.2002, 09:00
- Was ist eigentlich aus dem Bankenfuzzi geworden,der Dich mal am Teflon bedrohte? (owT) - Taktiker, 11.07.2002, 00:19
- Re: Fundsache zur allg. Lage / Herr Hutter....... - JÜKÜ, 11.07.2002, 00:15
Fundsache zur allg. Lage
Geschrieben von PAKU am 10. Juli 2002 15:54:20:
Kommentar: Notenbanker besorgt um weltwirtschaftliches Umfeld
Â
- von vwd Finanzkorrespondent Hans Hutter -
Die Lage der Weltwirtschaft und -finanzmärkte muss sehr ernst sein, wenn
die Verantwortungsträger aufgerufen werden, sich zu erinnern."Die
Weltwirtschaft hat schon weit schlimmere Situationen erfolgreich
überstanden." Dies tat Nout Wellink, Präsident der Bank für Internationalen
Zahlungsausgleich (BIZ) am Montag in Basel vor Vertretern von über 100
Zentralbanken und internationalen Organisationen - von der EZB bis zur Fed,
von der BoJ bis zur BoE. Doch die Besorgnis bleibt, Wellink und
BIZ-Generaldirektor Andrew Crockett verschweigen dies auch nicht.
Die Widerstandsfähigkeit der Weltwirtschaft und Finanzmärkte im Blick
zurück reicht heute nicht mehr als Beruhigung gegen die neuen Risiken aus,
die die BIZ in drei Punkten ausmacht und beschreibt: Das Vertrauen in die
Unternehmensbilanzen, Argentinien sowie die"Ereignisse des 11. September".
Die daraus zu ziehenden Lektionen sind zwar schon vielfach beschrieben
worden, aber die BIZ bringt es in ihrer Sprache auf eine Deutlichkeit, die
nicht mehr zu überbieten ist. Es geht nicht so sehr um neue Studien und
Untersuchungen, sondern um altbekannte Grundsätze.
Die Schlussfolgerungen sind nach BIZ-Auffassung"leider nicht neu". Die
erste bestehe darin, dass ein hoher Anteil an Fremdfinanzierung gefährlich
ist und sich überdies leicht verschleiern lässt. Man habe gezaudert, nicht
richtig nachgefragt,"weil alles so gut zu laufen schien". Zu diesem
menschlich verständlichem Hang zu Zaudern kamen aber auch, so die BIZ,
"Interessenskonflikte auf den Kontrollebenen". Hier fordert Wellink
"energische Maßnahmen". Nun sind solche auch längst bekannt, woran es fehlt,
ist die Umsetzung, was beim angeschlagenen Vertrauen harte Arbeit werden
dürfte.
Aber die Enronitis ist nur ein Aspekt der Diagnose"spekulative Blasen"
in den Aktienkursen und anderen Vermögenspreisen. BIZ-General Crockett und
sein Chefvolkswirt William White schreiben in ihrer Analyse der Lage oft nur
vorsichtig von überhöhten Preisen für Aktien und auch für den Dollar, und
sehen an den Märkten ein gefährliches"Herdenverhalten".
Die Blase am Aktienmarkt platzt schon seit dem Frühjahr 2000, und somit
deutlich vor dem 11. September 2001. Und ohne lange Schuldzuweisung sucht
die BIZ Antwort auf die entscheidende Frage, wie die Geldpolitik reagieren
soll. Dabei wirft sie sogar einen Blick zurück auf die Weltwirtschaftskrise
der 30er Jahre und kommt zu der Erkenntnis, dass die Geldpolitik an Grenzen
stoße und die dann geforderte Finanzpolitik auch risikobehaftet sei.
Vom Risiko des Aktien-Crash zum Dollar-Risiko führt ein logischer Weg der
Analyse, worauf die BIZ und Wellink deutlich verweisen. Es gibt große
Ungleichgewichte in den USA, namentlich das Leistungsbilanzdefizit, dessen
Finanzierung nur dann reibungslos läuft, wenn ausländische Investoren auf
steigende US-Renditen hoffen können. Genau daran wird aber gezweifelt, was
als krisenverdächtige Zuspitzung gewertet werden kann. Die USA müssen hier
korrigieren, aber Europa und Japan müssen mehr expandieren. Auch hier geht
es um alte volkswirtschaftliche Weisheiten, um die Zusammenhänge von Sparen
und Investieren, im Börsenboom belacht und missachtet.
Und Interventionen zur Stützung des US-Dollar? Horst Köhler,
Geschäftsführender Direktor des IWF, hatte vor seiner Reise nach Basel in
der vorigen Woche solche Maßnahmen nicht ausgeschlossen. EZB-Präsident Wim
Duisenberg hatte aber gleich indirekt die Wogen der aufkommenden Spekulation
geglättet, indem er Kooperationen der Notenbanken nur in Sonderfällen wie
nach dem 11. September für angemessen hält. Ansonsten sollte jeder seine
Hausaufgaben machen. Man kann aber davon ausgehen, dass hinter den
verschlossenen Türen der BIZ auch ein"Ernstfall" an den Devisenmärkten
diskutiert worden ist.
vwd/8.7.2002/hu/ptr
08.07.2002 - 13:20 Uhr
<ul> ~ Quelle</ul>
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: