- Verelendung? Fundsache vom NOST-Board - Baldur der Ketzer, 08.09.2000, 12:39
- wer mehret Schweiz? Der Herren Geiz! (Spruch aus dem Bauernkrieg 1525) (owT) - Hardy, 08.09.2000, 15:33
Verelendung? Fundsache vom NOST-Board
Absturz ins wirtschaftliche Elend?
"Auch wenn der diesjährige Sommer in bezug auf das Wetter zu wünschen
übrig ließ, wird er in die Wirtschaftsstatistiken als Rekordsaison eingehen" -
das, was da passierte, könnte man"Boom oder gar Wirtschaftswunder"
nennen. Man freue sich über"überdurchschnittliche Wachstumswerte" und
über einen"breit abgestützten Aufschwung" - ja geradezu über eine
"wirtschaftlichen Hochdruckbrücke", die von"West nach Ost und von Süd
nach Nord" reiche.
Von welchem Land ist wohl in dem Bericht mit dem Titel"Die wirtschaftliche
Zuversicht ist größer denn je", erschienen in der Zeitung"Finanz und
Wirtschaft", die Rede, dem die oben erwähnten Zitate entnommen sind?
Von den in wirtschaftlicher Hochblüte stehenden USA? Von Chiracs
EU-Paradies Frankreich?
Wo geht es denn den Leuten so gut, daß - wie die erwähnte Gazette zudem
schreibt - die privaten Haushalte die Wirtschaftslage noch nie so positiv
eingeschätzt hätten, wie gerade jetzt - in England, in Luxemburg oder gar bei
unseren deutschen Nachbarn; oder sonst irgendwo in einem der EU-
Schlaraffenländer?
Weit gefehlt - freudig erregt ist man in jener Gegend Europas, der man vor
ein paar Jahren wirtschaftliches Unwetter und den Absturz in unermeßliches
Elend prophezeite, weil man sich dort weigerte, am Brüsseler
Verleumderverein - auch EU-Zentrale genannt - auch nur anzustreifen; die
Rede ist also von der Schweiz.
Statt ins finanzielle Fegefeuer zu stürzen, ist die Eidgenossenschaft nämlich
gewissermaßen in den Wirtschaftshimmel aufgefahren. Und für diese bösen
EU-Verweigerer gibt's dort nebst dem Geldsegen jetzt - wo bei uns gerade
eine Arbeitslosenrate von"nur noch" 4,6 Prozent gefeiert wird - mit bloß 1,8
Prozent die geringste Zahl von Arbeitssuchenden auf dem gesamten
europäischen Festland. Nur der kleine Inselstaat Island liegt mit einer Rate
von 1,6 Prozent vor der Schweiz. Zudem schlägt die Inflation - trotz der
Ã-lpreiserhöhung, die freilich auch unseren kleinen Nachbarn hart traf - bloß
mit 1,6 bis 2 Prozent (im ersten Halbjahr 2000) zu Buche. Und daß die
Franken- Währung stabil ist, während der Euro zum Liliputaner schrumpft,
sei hier nur am Rande erwähnt.
Also: das Elend, das die Schweizer nun wegen ihrer EU-Abstinenz zu
erleiden haben, würde man sich - ausnahmslos - in allen EU-Staaten
wünschen.
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