- Vor dem Tausch war immer Raub und Schenken - Wal Buchenberg, 12.07.2002, 11:28
- Re: Also doch Gesellschaftsvertrag (owT) - Theo Stuss, 12.07.2002, 11:43
- Könntest du deine Sprechblasen auch am Text belegen? (owT) - Wal Buchenberg, 12.07.2002, 13:25
- Re: Wie kömmt`s vom Raub zum Schenken und von dort zum Wirtschaften? - dottore, 12.07.2002, 12:53
- spar dir das Psychologisieren *was mich umtreibt*, äußer dich zur Sache! - Wal Buchenberg, 12.07.2002, 13:24
- Re: Bitte lesen, was sonst noch geschrieben wurde... - dottore, 12.07.2002, 13:41
- Warum produziert die Seidenraupe ihren Faden? Kann sie auch anders? (owT) - Wal Buchenberg, 12.07.2002, 13:51
- Re: Bitte lesen, was sonst noch geschrieben wurde... - Tempranillo, 12.07.2002, 15:06
- Alles nur Spaß? ;-) - Uwe, 12.07.2002, 16:21
- Re: Alles nur Spaß? ;-) - Euklid, 12.07.2002, 16:36
- Re: Alles nur Spaß? ;-) - Tempranillo, 12.07.2002, 17:33
- Alles nur Spaß? ;-) - Uwe, 12.07.2002, 16:21
- was ist eine Ideologie? - Taktiker, 12.07.2002, 15:31
- Re: Bitte lesen, was sonst noch geschrieben wurde... - Cujo, 12.07.2002, 17:12
- Re: 'Anatomy' - ohne Teil II - dottore, 13.07.2002, 09:16
- Re: 'Anatomy' - ohne Teil II - Uwe, 13.07.2002, 09:57
- Re: 'Anatomy' - ohne Teil II - dottore, 13.07.2002, 09:16
- Re: Bitte lesen, was sonst noch geschrieben wurde... - dottore, 12.07.2002, 13:41
- Frage:: Wie kommt es vom 'Wirtschaften' zum 'Raub' - Uwe, 12.07.2002, 14:05
- Re: Frage:: Wie kommt es vom 'Wirtschaften' zum 'Raub' - Euklid, 12.07.2002, 14:41
- Weil's eben schon etwas gab, wofür sich der Raub lohnte ;-) (owT) - Uwe, 12.07.2002, 15:03
- Re: Geraubt wird das noch nicht Produzierte = Abgabenzwang, das klappt immer - dottore, 12.07.2002, 18:55
- Re: Frage:: Wie kommt es vom 'Wirtschaften' zum 'Raub' - Euklid, 12.07.2002, 14:41
- spar dir das Psychologisieren *was mich umtreibt*, äußer dich zur Sache! - Wal Buchenberg, 12.07.2002, 13:24
- Re: Also doch Gesellschaftsvertrag (owT) - Theo Stuss, 12.07.2002, 11:43
Vor dem Tausch war immer Raub und Schenken
Wie lässt sich aus dem Tausch heraus Wirtschaften erklären?
<font color=red>Vorbemerkung: Wenn auch nicht im Detail mit den Erklärungen von dottore einverstanden, so bin ich doch im Prinzip der Meinung von dottore: Nur wenn wir unser eigenes wirtschaftliches Tun verstehen, dann können wir uns gegenüber wirtschaftlichen Gesetzen so rational verhalten wie gegenüber Naturgesetzen: Wir beherrschen nur, was wir begriffen haben. Was wir nicht begriffen haben, beherrscht uns.</font>
dottore:
“Tausch setzt Mehrproduktion (Tauschgut = Surplus) voraus. [b]Die kann nur simultan, nicht sukzessiv erfolgen. Einer allein hat kein Tauschgut, solange das Gegentauschgut fehlt. Er hätte als einzelner / einziger Mehrproduzent zu viele Güter produziert, also auf Halde.“
<font color=red> Einspruch. Hier wird schon im ersten Satz Mehrprodukt und Tauschgut gleichgesetzt. Das Mehrprodukt ist nicht automatisch Tauschgut. Ein Nomadenstamm kann lange Vieh über seinen unmittelbaren Lebensbedarf hinaus akkumulieren, ohne zu tauschen. Das Mehrprodukt schafft die Möglichkeit zum Tausch, bleibt aber vom Tausch ganz unabhängig, solange es nur aufgeschatzt wird.
Zweitens steht immer und überall vor dem Tausch der Raub unter Feinden und das Schenken unter Freunden. Man lese nur Homers Ilias.</font>
Erfolgt die Produktion simultan, müssen sich die Tauschenden vorher zusammensetzen und Güterproduktion vor dem Tauschakt selbst vereinbaren müssen. Der Termin des Tauschakts muss ebenfalls vorher festgelegt sein.
<font color=red> Unhistorische Idylle. Die eine Stammesgemeinschaft hat Mehrprodukt, der andere Stammesgemeinschaft hat Hunger. Da hat sich niemand „zusammengesetzt“ und einen Tauschakt vereinbart. Da wurde gemordet und geraubt. Und innerhalb der Stammesgemeinschaft wurde geschenkt.</font>
Die"Arbeitsteilung" der Tauschwirtschaft müsste also vorab erfolgt sein, dem Tauschvorgang selbst hätten vereinbarte Produktionspläne aller vorausgehen müssen. Was waren das für Pläne? Wie wurde dieser Arbeitsteilungsvertrag vollstreckt? In was?
<font color=red> Alles, was bei dottore nun noch kommt, sind logische Folgerungen bzw. rhetorische Fragen, die aus einer falschen Voraussetzung erwachsen. Eine Kritik daran ist müßig.</font>
Damit aber dottore was zu kritisieren hat ;-): Im Folgenden Teile einer noch unveröffentlichten Arbeit von mir über die Entstehung der Arbeitsteilung und des Handels im alten Griechenland. (grafische Unzulänglichkeiten, falsch stehende Fußnoten etc. sind hier im RTF.Format leider unvermeidlich!)[/b]
Gruß Wal Buchenberg
„Homer kannte zwar verschiedene handwerkliche Berufe, aber sie werden noch nicht als Gruppe der Handwerker den Bauern begrifflich gegenübergestellt. Der früheste Name, der solchen Spezialisten als Gruppe zukommt ist „[i]Demiurgos[/i]", „Arbeiter für die Gemeinschaft“, die auch von der Gemeinde bezahlt wurden. Da sie nicht wie der bäuerliche Produzent für sich selbst produzierten, standen sie in einem Zweck-Mittel-Verhältnis zur Landwirtschaft, aber das schadete ihrem Ansehen zunächst nicht. Ein Relikt dieses ursprünglichen Ansehens mag es gewesen sein, daß in Korinth noch in späterer Zeit die städtischen Oberbeamten auch"Demiurgos" genannt wurden, was Herodot besonders hervorhebt.
Dieses Ansehen ging später verloren. Bei Aristoteles lesen wir, daß es [i]"vornehm ist, kein... Handwerk auszuüben, da es das Merkmal des freien Mannes ist, daß er nicht mit Rücksicht auf einen anderen lebt."
[/i]Die griechischen Handwerker selber hatten eine positivere Einstellung zu ihrer Arbeit als der Philosoph Aristoteles. Sie verewigten z. B. ihre Namen auf ihren Schöpfungen. Das war nicht nur der Stolz der Bildhauer, die durch ihre Werke bekannt und berühmt wurden. Sogar so scheinbar simple Gewerke wie die Töpfer hatten ihren Stolz. Der Keramikmaler Euthymides schrieb auf eine rotfigurige Amphore, die in München zu sehen ist: [i]"So etwas hat Euphronios nie zustande gebracht."
[/i]Die griechischen Handwerker entstanden aus der Landwirtschaft und ihre handwerkliche Arbeit erbrachte Serviceleistungen für die Landwirtschaft bei der Geräteherstellung und für die von Landwirtschaft Lebenden bei Gebrauchsgütern. So lebten die Handwerker auch zunächst unter den Bauern und da ihr Kundenkreis klein und unsicher war, waren sie, sobald sie sich vom Boden und der Landwirtschaft gelöst hatten, in ständiger Wanderschaft. Wenn also bei Homer handwerkliche Erzeugnisse von besonderer Art und Qualität mit bestimmten Orten verbunden sind, wie z. B. Chalkidische Schwerter und Becher, Korinthische Bronze, Argivische Waffen u. a., dann heißt das in der frühen Zeit nicht unbedingt, daß diese fremden Produkte gewandert sind, zunächst wird ihr Produzent gereist sein und sie bei den Konsumenten an Ort und Stelle hergestellt haben.
Da Handwerker zunächst nicht für einen anonymen Markt, sondern auf Bestellung für einen bestimmten Bedarf produzierten, blieben technische Weiterentwicklungen ganz abhängig von den vorgefundenen Bedürfnissen. Der technische und handwerkliche Fortschritt war unter diesen Umständen langsam.
Neuartige Produkte aus fremden Ländern, ob sie nun durch Raub, Geschenk oder Handel nach Griechenland kamen, konnten nicht einfach von heimischen Handwerkern imitiert und nachgeschaffen werden. Techniken wie Filigranarbeit, Granulation beim Goldschmieden, Edelsteinschneiden oder das Wachsschmelzverfahren beim Bronzeguß waren nur durch persönlichen Kontakt mit erfahrenen Handwerkern zu erlernen. Aber auch ausländische Handwerker reisten auf der Suche nach Kunden und Arbeit umher, wie sich durch Vergleich der archäologischen Funde belegen läßt. Gegen Ende des neunten Jahrhunderts v. Chr. arbeiteten phönizische Goldschmiede in Knossos auf Kreta und wohl auch in Athen. Die dortige Elfenbeinschnitzerei muß ebenfalls durch orientalische Handwerker bekannt gemacht worden sein.
Bei Aristoteles heißt es: [i]"Früher waren in einigen Staaten alle Handwerker Sklaven oder Fremde, und die meisten sind es auch jetzt noch." [/i] Indem die Griechen fremde Handwerker zu sich einluden, konnten sie importieren ohne zu exportieren, konnten fremdländische Produkte genießen, auch wenn sie den orientalischen Kulturnationen noch nichts außer Lebensmitteln anzubieten hatten. Aber sie erlernten auch die neuen Techniken.
Bei Produkten muß es uns heute fremd vorkommen, daß zunächst die Produzenten umherreisten und nicht die fertigen Produkte transportiert wurden. Aber bei allen Dienstleistungen ist auch heute noch offensichtlich, daß die Leistung nicht erbracht werden kann, ohne die Gegenwart dessen, der einen Dienst erbringt. Über solche Arbeiten im"tertiären Sektor" heißt es bei Homer:"Denn wer geht wohl aus und ladet selber den Fremdling, wo er nicht etwa im Volk durch nützliche Künste berühmt ist: Als den erleuchteten Seher, den Arzt, den Meister des Baues oder den göttlichen Sänger, der uns durch Lieder erfreut? Diese laden die Menschen aus allen Landen der Erde." Für die alten Griechen gehörte gewissermaßen alle spezialisierte Arbeit außerhalb der Landwirtschaft zum Dienstleistungsbereich. Sie faßten auch später alle diese Spezialisten, vom Arzt und Architekten über den Sänger bis zum Schuhmacher oder Keramikmaler - ohne Rücksicht darauf, ob es sich um mehr geistige oder mehr körperliche Arbeit handelte, in den Begriff „Demiurgos“, was sich vielleicht am treffendsten als „Dienstleistender“ wiedergeben läßt.
Je mehr Bauern aus der Landwirtschaft ausschieden, um als dienstleistende Demiurgoi umherzureisen, desto mehr nahm auf der einen Seite die Zahl der landwirtschaftlichen Produzenten ab, auf der anderen Seite wuchs die Zahl der Konsumenten, die selber keine Lebensmittel produzierten. Die Entwicklung dieser Arbeitsteilung ist daher unmöglich ohne eine Revolution in der landwirtschaftlichen Produktion, die die Produktionsleistung je landwirtschaftlichen Beschäftigten hebt. Es reichte nicht mehr aus, daß jeder Bauer genug produzierte, daß er und seine Familie leben konnten. Eine zunehmende Zahl von Handwerkern produzierte keine Lebensmittel, also mußten die Bauern über ihren eigenen Bedarf hinaus einen Lebensmittelüberschuß erwirtschaften, mit dem sie die Handwerker ernähren konnten. Dieser Überschuß wird teilweise durch von den Handwerkern verbessertes Arbeitsgerät herrühren, teilweise durch Produktion auf vergrößerten Flächen, die die Bauern bei ihrem Übergang ins Handwerk frei gemacht haben, mit erweiterter landwirtschaftlicher Arbeitsteilung, teils auch durch verbesserte landwirtschaftliche Methoden. Das betraf keine grundlegenden Veränderungen, die Zweifelderwirtschaft blieb bestimmend, aber es gab viele landwirtschaftlichen Verbesserungen im Einzelnen, die zu einem intensivierten Anbau führten: ein Rückgang der Weidewirtschaft, wo sie intensiver nutzbare Flächen benötigte, eine Vervielfältigung der angebauten Pflanzen, Ausdehnung des Weinbaus und des Olivenanbaus u.ä.
Wo Plutarch sich mit der Wirtschaftsgesetzgebung des Atheners Solon befaßt, schreibt er: „Da er sah, wie die Stadt sich mit Menschen füllte, die stets von allen Seiten in Attika zusammenströmten, weil man da nichts zu fürchten hatte, daß aber das Land größtenteils karg und unfruchtbar war... so hielt er die Bürger zu handwerklicher Tätigkeit an...“ Auf den ersten Blick scheint das ganz vernünftig. Was Plutarch völlig außer Acht läßt, ist die Frage, wie werden diese vielen Menschen in einem kargen Gebiet ernährt? Gleich im folgenden verfällt er noch einmal in den Fehler zu denken, daß Handwerker von Luft leben oder Metall und Holz essen: „Und da er sah, daß der karge Boden mit Not denen, die ihnen bebauten, Unterhalt bot,... so gab er dem Handwerk Ehre....“. Wie soll das Land denn Handwerker ernähren, wenn es nicht einmal genug Nahrungsmittel für die Bauern trägt? Diese Begründungen von Plutarch sind unsinnig und offenbar verstand er im Gegensatz zu Solon weder etwas von Landwirtschaft noch von Wirtschaft. Solon verbot nämlich als erste Maßnahme den Export aller Lebensmittel außer von Ã-l. Das bewies erstens, daß Attika durchaus landwirtschaftliche Überschüsse hatte, und zweitens, daß Solon an die Ernährung der Handwerker dachte.
3. Anfänge der griechischen Stadt (Polis)
Die bisherige Entwicklung mit ansässigen Bauern und wandernden Handwerkern konnte nicht zum Ausgangspunkt der griechischen Stadt werden. Aus der frühmittelalterlichen Geschichte wissen wir, daß damals sogar die Könige zwischen ihren Pfalzen umhergewandert sind, und daß später die Städte meist an Verkehrsknotenpunkten entstanden, an Markt- und Handelsplätzen.
Das griechische Wort"Polis" bedeutete in ältester Zeit"Burg" unter Einschluß der Siedlungen ringsum. Als ersten Ausgangspunkt der griechischen wie jeder Stadtentwicklung dürfen wir den militärischen Gesichtspunkt der Verteidigung annehmen. Jericho, die älteste orientalische Stadt, die bis jetzt ausgegraben wurde, umgab eine drei Meter hohe und anderthalb Meter dicke Mauer. Die steinzeitliche Dorfsiedlung Banpo in China (bei Xi’an) aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. war von einem zwei Meter breiten und zwei Meter tiefen Graben und einem Palisadenzaun geschützt. Und die Museumsbeschreibung am Ort behauptet, das habe dem Schutz „vor wilden Tieren“ gedient. Anscheinend ist es eine liebgewordene Vorstellung, die Marxisten wie Nichtmarxisten eint, daß in der Frühzeit der Menschheit eitel Friede und Sonnenschein geherrscht habe. Marx war der Ansicht, daß der Krieg älter war als der Friede.
Natürlich treffen wir auch frühe Städte ohne Mauern an. Die Spartaner z.B. lebten in unbefestigten Siedlungen, ihre schützende „Mauer“ war ihre kriegerische Tüchtigkeit. Auch die minoische Kultur auf Kreta kam ohne Mauern aus. Ihr Schutz waren rund 300 Kilometer Meer im Umkreis zwischen sich und möglichen Feinden. Dazu besaßen die Minoer eine gefürchtete Flotte. Man kann annehmen, daß friedlichere Siedler eher Schutz hinter den Mauern einer Burg oder Stadt suchten und kriegerische Siedler darauf verzichten konnten.
Das ältere Epos des Homer, die Ilias kreist um die Belagerung und Eroberung der befestigten Stadt Troja und er unterscheidet dort schon zwischen"Burg" (Akropolis) und"Stadt" (Polis). Insofern eine Burg zur Keimzelle einer griechischen Stadt wurde, scheiden Handelsgesichtspunkte weitgehend aus. Aber auch die militärischen Aspekte reichen nicht: Wenn eine Burg Schutz vor Feinden bieten soll, dann Schutz für was?
Ein altes chinesisches Sprichwort sagt: „Das Mönchlein kann davonlaufen, der Tempel nicht.“ Als die Perser zum erstenmal Athen bedrohten, wurde die Bevölkerung evakuiert. Der Schutz der Bevölkerung wird also bei der Anlage einer Burg eine Rolle, doch nicht die Hauptrolle gespielt haben. Die Burg war in frühgriechischer Zeit sowohl gemeinsamer Vorratsspeicher, wie Waffenlager wie Zuflucht für Mensch und Tier, aber daneben auch schon Versammlungsort derjenigen, die die gemeinschaftlichen Vorräte verwalteten und die politischen Entscheidungen trafen. Die ältesten und wichtigsten Gebäude waren nicht Wohnsitze eines einzelnen Mannes oder Geschlechtes, sondern Tagungs- und Versammlungsräume für die politischen Vertreter der umwohnenden Bauernbevölkerung. Die frühgriechischen Burgen waren keine mittelalterlichen Zwingburgen zur Niederhaltung der umwohnenden Bauern, sondern freiwillig und gemeinsam erbaute und erhaltene sowie gemeinsam im Interesse aller verwendete Nutzbauten wie vielleicht heutzutage eine öffentliche Straße.
Für religiöse Bedürfnisse waren mächtige Burgen nicht nötig. Die Griechen konnten an jedem Strand und auf jedem Steinaltar im Freien ihre Opfer bringen. Es war eher so, daß die Griechen religiöse Vorstellungen für ihre materielle Interessen nutzbar machten. Von Anfang an wurden griechische Tempelbauten in der Burg oder in einer Stadt nicht nur als heilige Bezirke genutzt, sondern auch als öffentliche Schatzhäuser. Die dort verehrten Götter waren gleichsam den Polis-Bürgern dienstbar, indem sie deren Staatsschatz bewachten. Einen größeren Frevel als Tempelraub kannten die Griechen nicht.
Was das Wesen einer griechischen Stadt ausmachte, kann man bei Pausanias nachempfinden, der einer griechischen Kleinstadt, „wo kein Regierungsgebäude, kein Theater, kein Versammlungsplatz ist, wo kein Wasser in einen Brunnen läuft, sondern wo sie am Rande einer Schlucht in niedrigen Häusern beinahe wie in Berghütten wohnen“, den Anspruch „Stadt“ zu sein bestritt. Die griechische Polis war mehr als nur ein Wohnort. Sie war politisches, kulturelles und religiöses Dienstleistungszentrum für das umliegende bäuerliche Land.
Sicher ist, daß der Nutzen der griechischen Städte ähnlich wie der Nutzen heutiger Straßen ungleich verteilt war. Sicher ist, daß es heftige und langwierige Auseinandersetzungen darüber gab, welche Leute wie lange herausragende Führungspositionen innehaben dürfen. Aber kein griechischer Aristokrat oder König, kein Tyrann konnte die Burg für seinen privaten Nutzen gebrauchen. Niemals war eine griechische Burg das Eigentum eines Einzelnen oder eines adeligen Geschlechts.
Die Zeit der alten nomadischen und bäuerlichen Gleichheit der griechischen Wanderzeit lag nicht allzu lange zurück, und jede Neugründung einer Kolonistenstadt basierte wieder auf einem gemeinschaftlichen Beschluß aller Beteiligten und hielt so den Gedanken der Gleichheit und Gemeinsamkeit aller griechischen Bauernkrieger wach. Führerschaften, wie immer sie im Einzelnen verfaßt waren, als Königtum, Tyrannis oder Adelsherrschaft, blieben dem Willen und der Macht des Stammes, der Allgemeinheit, unterworfen.
Der Kampf der kleinen und mittleren Bauern, gegen die aristokratischen Großgrundbesitzer war nur ein Kampf verfeindeter Familienmitglieder. Zum eigenen Stamm, zum eigenen Volk gehörten die aristokratischen Großbauern hinzu, wie die Familienväter zu ihren Familien gehörten. Es bestand ein Größenunterschied an Landbesitz und an Familie wie Gefolgschaft zwischen dem kleinen Bauern und dem aristokratischen Grundbesitzer, kein Wesensunterschied. Kleine und große Bauern standen ähnlich zueinander wie heute das kleine und das große Kapital. Dagegen standen oder stehen sich Sklavenhalter und Sklave, Feudalherr und leibeigener Bauer, Kapitalist und Lohnarbeiter gegensätzlich gegenüber, in einem Verhältnisse, bei dem eine Seite gewinnt, was die andere verliert.
Wenn ein kleiner Bauer verarmte, zog zwar am Ende daraus der Großbauer den Vorteil, aber er hatte die Armut des Kleinbauern nicht herbeigeführt. Der kleine und der große Bauer arbeiteten nebeneinander, nicht gegeneinander. Daß kleine und große Grundbesitzer mehr einte als trennte, darüber hatten die Griechen selber ein klares Bewußtsein: „Die Landwirtschaft ist am besten, weil sie gerecht ist. Denn sie geht nicht auf Kosten der Menschen, ob die es nun wollen, wie im Handel und bei Lohnarbeit, oder ob sie es nicht wollen, wie im Krieg.“
In den griechischen Städten nimmt die Agora, der Versammlungsplatz für politische Entscheidungen, religiöse Feste und sportliche Veranstaltungen von Anfang an einen zentralen Platz ein. Frühestens im achten oder siebten Jahrhundert wird er zunehmend auch als Verkaufsplatz, als Marktplatz, genutzt. Die griechische Stadt ist nicht des Marktes wegen entstanden, vielmehr die Märkte wegen der Stadt. Von Milet berichtete Plutarch, daß der Markt der Milesier zur Zeit des Todes von Thales um 550 v. Chr. noch ein schlechter, gering geachteter Ort außerhalb der Mauern war. Die Mehrzahl der Handwerker blieb vom griechischen Bürgerrecht ausgeschlossen. Die Landwirtschaft, nicht die Stadt hatte das Handwerk geschaffen und das Handwerk existierte vor und ohne die Stadt. Aber das Stadtleben gab dem Handwerk mächtigen Auftrieb und machte es seßhaft.
Xenophon ging in einem längeren Abschnitt auf die Vorteile der Arbeitsteilung ein. Er findet dabei keinerlei Gegensatz zwischen Stadt und Land. Er findet in kleinen Gemeinden dasselbe Handwerk wie in der großen Stadt, aber dort vertieft sich nur die Arbeitsteilung wegen des größeren Kundenkreises: „Wenn also in kleinen Gemeinden ein und derselbe Handwerker ein Bett, eine Tür, einen Pflug und einen Tisch herstellt und oft auch noch Häuser baut, genügt ihm das, sofern er auf diese Weise genügend Kunden hat, um davon leben zu können. In den großen Städten reicht jedes Handwerk für den Lebensunterhalt eines einzelnen aus, weil viele Leute die einzelnen Gegenstände brauchen. Und oft ist es noch nicht einmal ein Handwerk in seinem vollem Umfang, sondern ein Mann verfertigt Männerschuhe, und ein anderer Schuhe für Frauen. Und in manchen Fällen werden Schuhe in der Weise hergestellt, daß ein Handwerker sich seinen Lebensunterhalt mit der Näharbeit verdient, ein anderer mit dem Zuschneiden, wieder ein anderer mit dem Zurechtmachen des Oberleders und ein vierter damit, daß er nur die Stücke zusammensetzt. Notwendigerweise also muß deshalb der Handwerker, der seine Tätigkeit bei größter Arbeitsteilung ausübt, das Beste leisten.“ Das Handwerk schafft nicht die griechische Stadt, sondern es findet die Stadt vor und paßt sich ihr an. Und auch das städtische Handwerk ist nicht auf Massenproduktion für einen anonymen Markt ausgerichtet, sondern für einen bekannten Kundenkreis. Es kann daher keinen größeren Unterschied geben als zwischen einem Xenophon, der an der Arbeitsteilung die höhere Qualität des Produkts, also seinen höheren Gebrauchswert lobt und einem Adam Smith, dem es darum geht, „ob in einem Land das Warenangebot im Jahr über reichlich oder knapp ausfällt“ und der daher an der Produktionsmenge oder dem Warenwert interessiert ist und daran, „was die produktiven Kräfte der Arbeit verbessert“ und das Geheimnis dieser Verbesserung in der Arbeitsteilung erblickt.
Die griechische Stadt brachte aber nicht nur den Handwerkern mehr Kunden, weil eine größere Zahl von Menschen dort zusammen lebten, sondern weil diese Menschen mit der Nähe und Größe des dortigen Marktes ihre Lebensgewohnheiten immer stärker umstellten: Sie hörten auf, lebensnotwendige Dinge und Lebensmittel im eigenen Haushalt herzustellen und versorgten sich zunehmend auf dem Markt. Man kaufte Brot in Bäckereien, Gemüse, Wein und Ã-l und Obst, ebenso Hausgerät wie Keramik und Möbel. Nur die Bekleidung wurde meist noch von Frauen und Mägden im Haushalt hergestellt.
Es gab in der Geschichtswissenschaft einen unfruchtbaren Streit darüber, ob die griechische Stadt Produktionszentrum oder Konsumtionszentrum war. Sicherlich hat sie nicht als Produktions- oder Handelszentrum angefangen. Ich denke, die griechische Stadt begann als ein Dienstleistungszentrum für das Umland und blieb es auch. Als Dienstleistungszentrum war von Beginn an auch ein Konsumtionszentrum, das sich aber immer mehr zum Produktions- und Konsumtionszentrum entwickelte. Diese Dienstleistung der politischen und wirtschaftlichen Selbstverwaltung der Polis-Gemeinschaft hatte Aristoteles im Auge, als er seine Zeitgenossen als „zoon politikon“, als Stadtbürger definierte. Diese Definition war für die Griechen ebenso wichtig und typisch wie für die Zeit der industriellen Revolution die Definition von Benjamin Franklin, daß der Mensch ein Werkzeugmacher sei.
Als Dienstleistungs- und Konsumtionszentrum war aber die griechische Stadt viel stärker als unsere heutigen Städte mit ihrem landwirtschaftlichen Umland, der Chora, verbunden. Die Bürgerrechte einer griechischen Stadt waren nicht an einen Wohnsitz innerhalb der Stadtmauern gebunden, sondern an Landbesitz im Umland.
4. Entwicklung des Handels
4.1 Wer treibt Handel: Krämer oder Aristokrat?
Zunächst brauchte niemand einen Händler. Der homerische Ausdruck „Prekter“ unterschied noch nicht zwischen dem Handwerker und dem Händler. Zum Teil mußte der Auftraggeber die Rohstoffe stellen, die der Handwerker verarbeitete, zum Teil hatte der auch selber Rohstoffe bei sich. So hat man im Donaugebiet das Gepäck eines reisenden Schmiedes ausgegraben und neben seinem Werkzeug auch Rohmetallstücke und Altwaren gefunden, die er repariert hatte oder einschmolz. Auch nachdem die überwiegende Zahl der Handwerker seßhaft geworden war, wurde das meiste auf Bestellung gefertigt und beim Produzenten gekauft. Händler, die Rohstoffe an Handwerker verkaufen oder Handwerksprodukte anbieten, die sie nicht selber gefertigt hatten, sind an eine gewisse Absatzgröße gebunden, die allerdings durch die griechischen Städte bald erreicht war. Solche Kleinhändler standen im Ansehen noch unter dem der Handwerker.
Wie aber sah es mit dem Fernhandel aus? Manche Historiker wollen den regelmäßigen Fernhandel bis ins 7. Jahrtausend und früher zurückverlegen. Mit Sicherheit kann man annehmen, daß jede Form von Handel als geplante Wirtschaftstätigkeit an dauerseßhafte Lebensweise und Ackerbau gebunden ist. Was Nomadenstämmen auf ihren Wanderungen an fremden Produkten in die Hände fiel, war von vielen Zufällen abhängig. Wie auch immer diese Produkte ihre Besitzer gewechselt haben mögen. Man kann das nicht Handel nennen, weil dieser Zufallserwerb nicht in die Lebensplanung und Wirtschaftsweise eingehen konnte.
Gold und auch Silber wurde verstreut und in reiner Form überall in der Welt gefunden. Spätestens mit Herausbildung der Bronzekulturen mußten Kupfer und Zinn, die nur an relativ wenigen Orten gefunden wurden, aus der Ferne beschafft werden. Das Zinn wurde vermutlich schon sehr früh aus Britannien in den Orient gebracht. In der Zeit um 1000 v. Chr. verbreitete sich in Griechenland der Gebrauch des Eisens. Davon gab es zwar in Griechenland verstreut einzelne Lagerstätten, aber die hat man wohl erst nach einiger Zeit entdeckt. Die Hauptquellen für die Versorgung lagen im westlichen Asien und in Zentraleuropa und wahrscheinlich brachte der Kontakt mit Zypern die Eisentechnologie aus Asien nach Griechenland. Die ältesten Eisenspieße in Griechenland, die in einem Grab aus dem zehnten Jahrhundert in Knossos gefunden wurden, hatten eine typisch zyprische Form. Um diese Anfangszeit der griechischen Eisenverwendung wird auch die Wanderungsbewegung der ionischen Griechen nach Kleinasien angesetzt, ohne daß wir bis jetzt den Zusammenhang im Einzelnen verstehen können. Die Technologie und Rohstoff des Eisens mußten nach Griechenland importiert worden sein. Wie müssen wir uns diesen Import vorstellen? Soll dieser Import durch die kleinen privaten Kaufleute bewerkstelligt worden sein, die nicht einmal eigenes Geld für Schiff und Ladung aufbringen konnten, und die unsere schriftlichen Quellen so wenig schätzen?
Wie läßt sich erklären, daß Homer zwar Eisen und Eisenhandel kannte, aber der Händler und Kaufmann ihm so wenig galt? An einer viel zitierten Stelle wird Odysseus als fahrender Kaufmann bezeichnet, was er als Beleidigung ansieht: „Ich halte dich... für einen, der mit einem vielrudrigen Schiff fährt, für einen Herrn von Schiffsleuten, die Handel treiben, einen, der an die Ladung denkt, und dem Waren anvertraut sind, und der den Gewinn heftig ersehnt.“ Finley zieht daraus den Schluß, daß der griechische Fernhandel in früher Zeit ganz in phönizischen Händen lag. Damit werden sicherlich zu weitgehende Schlußfolgerungen auf eine einzige Textstelle gegründet. Vor allem, weil es eine andere Textstelle gibt, wo sich nicht nur Homers höchste Helden sondern sogar eine Göttin speziell am Eisenhandel beteiligen: „Als die Göttin Athene unerkannt Ithaka besuchen will, verkleidet sie sich als der Aristokrat Mentes und tritt als Herr der ‚ruderliebenden Taphier‘ auf, der mit seinem Schiff ‚schimmerndes Eisen‘ nach Temesa bringe, um es dort gegen Kupfererz einzutauschen.
Die Vorstellung, daß Handel sich für Aristokraten nicht schicke, ist nicht frühgriechisch, und von anderen Völkern wie den Ägyptern wissen wir, daß gerade der Außenhandel ein Privileg des Königs, des Herrschers war und ägyptische Expeditionen ins Ausland, um Gold, Bauholz oder Sklaven zu holen, wurden entweder vom König selber angeführt oder von seinem Beauftragten. Aber auch der König der griechischen Kolonie Kyrene beanspruchte in der Frühzeit das -Handelsmonopol für das seltene Gemüse und Heilkraut Silphion. Wahrscheinlich ist gerade bei den eingesetzten Mitteln und bei den beteiligten Personen die Grenze zwischen dem aristokratischen Fernhandel der Frühzeit und dem verachteten Händler der klassischen Zeit zu ziehen: Der aristokratische Handel der Frühzeit war einerseits halb militärischer Beutezug, halb freundschaftlicher Austausch von Geschenken zwischen königlichen Partnern. Viele Indizien der Frühzeit Griechenlands sprechen für diese These: Schon die Bauart der Schiffe machte keinen Unterschied zwischen friedlichem Handel und kriegerischem Raubzug. Nur wohlhabende Aristokraten konnten zunächst die Zeit und die Mannschaften aufbringen für solche Seefahrten. Längere Seefahrten waren den Griechen nur in den Sommermonaten möglich, das heißt nur anstelle der landwirtschaftlichen Arbeit. Das zweite Epos des Homer handelt hauptsächlich von den jahrelangen Irrfahrten des Helden Odysseus, der auch selbst in der Lage ist, wenn nicht ein Schiff, so doch ein Floß zu bauen. Und ihre erfolgreichen Raubzüge bilden beliebten Gesprächsstoff, wenn sich Homers Helden zu Gelagen treffen. Wie sonst läßt sich frühe der Erfolg Euboias oder Korinths als griechische Seemächte erklären, wenn nicht dadurch, daß die dort herrschenden Aristokraten reges Interesse am Seehandel hatten?
Erst im 5. Jahrhundert begannen die griechischen Stadtstaaten, Übereinkünfte ‚Symbola‘ genannt, zwischen den Städten und Staaten zu schließen, die für rechtmäßige Verfahren bei Streitigkeiten zwischen Privatbürgern ihrer Städte, also den Kaufleuten und Händlern, sorgten. Wie wurde dann vorher die Sicherheit des Außenhandels gewährleistet? Da der Fernhandel in früher Zeit in aristokratischer Hand lag, war er ein Teil offizieller Außenpolitik, die durch Bündnisse mit fremden Herrschern geschlossen und durch häufige gegenseitige Geschenke erneuert und bekräftigt wurden. In seiner Biographie über den athenischen Staatsmann Solon, der „einer der ersten Familien angehörte“, berichtet Plutarch, daß sich Solon als junger Mann dem Handel zugewandt hatte und er überliefert dessen Gedichtzeilen: „Reichtum begehre ich wohl, doch unrechtmäßig erwerben will ich ihn nicht...“ Zu Solons Zeiten hat die Handelstätigkeit seinem Ansehen nicht geschadet, aber Plutarch befaßt sich aus seiner späteren Sicht mit der Frage, ob eine Tätigkeit im Fernhandel ehrenrührig sei oder nicht.
4.2 Entwicklungsformen des Handels
Die aus späterer Zeit stammenden Quellen, die übereinstimmend davon ausgehen, daß die griechische Aristokratie am Handel nicht aktiv beteiligt war, gibt nur einen späteren Zustand wider, der sich aber damals schon zu einem Volksvorurteil verfestigt hatte. Wir haben keinen Grund, dieses Vorurteil zu übernehmen. Vielleicht wird die Angelegenheit noch klarer, wenn wir uns die verschiedenen Entwicklungsstufen des Handels einmal vor Augen führen. Vom Handel mit Münzgeld wissen wir, daß er sich erst nach 640 v. Chr. in der griechischen Welt durchzusetzen begann. Aber auch der Tauschhandel, der dann noch in weiten Teilen der Welt vorherrschte ist nicht die älteste Form der Güterübertragung.
Wahrscheinlich hat der Handel begonnen an zwei Ausgangspunkten begonnen: dem Raub bei Feinden und dem Geschenk bei Freunden. Beide Formen der Besitzübertragung sind nicht an seßhafte Lebensweise gebunden. Für beide lassen sich viele historische und völkerkundliche Belege beibringen, die auf eine frühe Zeit verweisen. Bei beiden Formen kommt es auch noch nicht auf einen gleichen Tausch an: Man raubt, was man findet und man schenkt, was man hat. Beide Formen sind sowohl in urkommunistisch wie in aristokratisch geprägten Lebensweisen möglich und sinnvoll.
Seßhaftigkeit mindestens einer Seite setzt der „schweigende Tausch“ voraus: Die Ankommenden legen am Strand oder vor den Mauern einer Stadt ihre Güter nieder und ziehen sich dann wieder zurück, um zu demonstrieren, daß sie keine kriegerischen Absichten haben. Die seßhafte Seite nimmt sich von den angebotenen Gütern, was sie möchte und läßt als Gegengeschenk oder als „Bezahlung“ von ihren eigenen Gütern zurück, soviel sie möchten. Herodot schildert so einen „schweigenden Tausch“ folgendermaßen: „Die Karthager erzählen auch von einem Ort und von Menschen, die außerhalb der Säulen des Herakles wohnen; wenn sie dahin kommen und ihre Waren herausbringen, legen sie dieselben ans Ufer und gehen wieder in die Schiffe, auf welchen sie Rauch machen. Wenn die Einwohner den Rauch sehen, kommen sie ans Meer und legen Gold für die Waren hin, worauf sie von den Waren wieder weggehen. Alsdann steigen die Karthager wieder ans Land und sehen zu; scheinen die Waren mit dem Gold bezahlt, so gehen sie wieder auf die Schiffe und setzen sich nieder. Jene kommen und legen so viel Gold zu, bis diese zufrieden sind. Sie betrügen einander nicht; denn sie rühren das Gold nicht an, bis es dem Wert der Waren gleich ist; jene rühren die Waren nicht eher an, bis diese das Gold genommen haben.“
Hier wird auf jeden Fall Beidseitigkeit der Güterübertragung erwartet, aber noch nicht unbedingt und von Anfang ein Tausch in gleichen Werten, auch wenn Herodot und die Karthager in diesem Fall darauf Wert legen. Der „schweigende Tausch“ kann eine Güterübertragung zwischen Fremden ohne Blutvergießen regeln. Falls aber die seßhafte Seite die angebotenen Güter ohne Gegengabe an sich nimmt, ist das eine Kriegserklärung, die mit Blutvergießen enden wird. Im anderen Fall, falls die Kauffahrer das Gold und die Waren an sich nehmen wollen, müssen sie mit einem sofortigen Angriff der Einheimischen rechnen. Der Tauschplatz kann also nicht so nahe am Ufer liegen, daß die Kauffahrer ungestraft mit Gold und Waren abziehen könnten. Doch auch beim „schweigenden Tausch“ ist das Erfolgsgeheimnis die Beteiligung einer bewaffneten Menschengruppe, die stark genug ist, bei Mißlingen des Tausches Gewalt anzuwenden.
Bei Raub, Geschenken und „schweigendem Tausch“ handeln in der Regel größere Gruppen von Personen, ganze Sippen oder Stämme oder ihre Repräsentanten, ein König oder sein Stellvertreter.
Seßhaftigkeit auf beiden Seiten setzt der regelmäßige Tribut voraus, der eine Weiterentwicklung und mildere Form des Raubes ist. Auch hier handeln die Personen in Vertretung eines Stammes oder Staates.
Erst mit dem Wanderhandel beginnt das, was wir heute gewohnt sind, Handel zu nennen. Beim Wanderhandel hatten wir schon festgestellt, daß er eine Sache armer Leute ist. Wenn sich dann feste Tage für den Handel einbürgern, entsteht auch der Markthandel. Bevor wir uns anschauen, wie diese Entwicklungsformen des Handels in Griechenland aufgetreten sind, zuvor noch eine allgemeine Übersicht:...
4.21 Raub
Raub leistet wie Handel eine Besitzübertragung und er vertritt entweder den Handel (rauben, um nicht erhandeln und bezahlen zu müssen) oder der Raub beginnt einen Handel (rauben, um zu verkaufen) - das ist der Fall beim klassischer Raubhandel, dem Sklavenhandel. Wie der Handel ist auch der Raub mit Mühen, man kann auch sagen: mit Arbeit, verbunden. Ziel und Zweck ist die Aneignung einer fremden Sache. Die aneignende Tätigkeit besteht in der kooperativen Anstrengung der Räuber, die nötig ist, um die die bisherigen Besitzer von ihrem Besitz zu trennen.
Für die Griechen war der Krieg eine Erwerbsform neben anderen. Im Oikonomikos wird der Krieg neben Lohnarbeit, Handel und Landwirtschaft gestellt. Das berühmte Wort von Heraklit, „der Krieg ist von allem der Vater“, wird zu gern als nur metaphorische Weisheit über abstrakte Widersprüche in der Welt verstanden. Aber so wie Heraklit diesen Satz begründet: „Der Krieg ist von allem der Vater, von allem der König, denn die einen hat er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien gemacht“, ist eindeutig, daß vom tatsächlichen, blutigen und gewalttätigen Krieg und nicht von einer bildhaften Metapher die Rede ist.
Auch wenn der Räuber für sich selbst raubt und keinen Handel einleitet, ist der Raubzug häufig Vorbedingung des Handels: Er liefert Kenntnis der Verkehrswege, der fremden Güter und ihrer Besitzer. Raubzüge müssen das Risiko eines folgenden Handelsverkehrs senken. Im allgemeinen werden Raubzüge in der griechischen Welt dem Handel vorausgegangen sein und Seeräuberei blieb der ständige Begleiter des Seehandels. In der Mehrzahl waren diese Seeräuber Griechen nicht Fremde. Der Historiker Thukydides schreibt über die griechische Frühzeit:
„Die Hellenen in alter Zeit und auch die Barbaren, die an den Küsten des Festlands und auf den Inseln wohnten, hatten kaum begonnen, mit Schiffen häufiger zueinander hinüber zu fahren, als sie sich auch schon auf den Raub verlegten, wobei gerade die mächtigsten Männer sie anführten, zu eigenem Gewinn und um Nutzung für die Schwachen; sie überfielen unbefestigte Städte und verstreute Siedlungen und lebten so fast ganz von Raub. Dabei brachte solches Tun keine Schande, sondern eher sogar Ruhm.“ Raub brachte also nicht nur Reichtum und Ruhm für die Mächtigen, sondern auch Nutzen für die „Schwachen“ mit denen die Beute geteilt wurde.
Der erzählerische Spannungsbogen der Ilias entwickelt sich aus einem Streit um Beute zwischen Achill und Agamemnon. Und wenn die homerischen Helden aufeinandertreffen unterhalten sie sich gegenseitig mit ihren erfolgreichen Raubzügen. Achilles berichtet von seinen Heldentaten: „Zwölf Städte von Menschen habe ich zerstört zu Schiff und elf zu Fuß, sage ich, in der fruchttragenden Ebene von Troja. Aus allen diesen nahm ich viele edle Kleinodien mit.“ Odysseus erzählt bei einer Gelegenheit: „Von Ilion trug mich der Wind in die Nähe der Kikonen, nach Ismaros. Dort zerstörte ich die Stadt und tötete die Männer; die Frauen und viele Güter nahm ich mit aus der Stadt, wir verteilten sie, so daß mir keiner um seinen Anteil käme.“ Bei seiner Rückkehr in die Heimat berichtet er: „Neunmal führte ich Männer und schnelle Schiffe gegen Männer eines anderen Landes und sehr viel Beute fiel mir zu, von dem ich auswählte, was mir paßte, und viel erlangte ich dann durchs Los.“ Und in der Unterwelt wurden die von Odysseus erschlagenen Freier seiner Frau nach ihrer Todesursache gefragt: „Regte Poseidon schwere Winde und hohe Wellen auf und überwältigte euch in euren Schiffen? Oder erschlugen auch feindliche Männer auf trockenem Land, während ihr Vieh und schöne Herden von Schafen zu erbeuten suchtet oder während sie ihre Stadt verteidigten und ihre Frauen?“ Dabei handelte es sich fast um eine Standardfrage, denn sie wird an anderer Stelle bei anderen Toten wörtlich wiederholt. Eine ähnliche Frage wird häufiger an lebende Neuankömmlinge gestellt: „Fremde, wer seid ihr? Von woher kommt ihr die feuchten Pfade gefahren? Ist es eines Geschäfts wegen? Oder schweift ihr nur so hin wie Seeräuber über die Salzflut, die da umherschweifen und ihr Leben daran setzen, indem sie anderen Böses bringen?“
Auch nichtgriechische Quellen belegen griechische Beutezüge. Ein assyrischer Bericht meldet in den 730er Jahren v. Chr. ionische Überfalle an der phönizischen Küste und für die Hafenstadt Asdod ist belegt, daß dort im Jahr 712 Rebellen niedergeschlagen wurden, die einen Ionier zum König gemacht hatten.
Ohne überlegene militärische Ausrüstung und eine zahlreiche Gefolgschaft war an einen Raubzug nicht zu denken. Für eine erfolgversprechende Beutefahrt war also schon einiger Reichtum Voraussetzung. Raub- und Beutezüge waren eine aristokratische Form der Güteraneignung. Aber die Gefolgsleuten der kriegerischen Beutefahrer, die „Schwachen“ haben nicht nur etwas von der Beute abbekommen, sondern Seefahrt, Verkehrswege und Sitten und Gebräuche fremder Siedlungen und Völker kennengelernt. Das war wohl der dauerhafteste Gewinn. Herodot spricht ausdrücklich davon, daß durch kriegerische Seefahrten die Adria für alle Griechen bekannt gemacht wurde: „Die Phokaier haben als erste unter den Hellenen weite Seefahrten unternommen, und sie sind es, die die Adria bekannt gemacht haben und Etrurien und Spanien und die Stadt Tartessos entdeckt haben. Sie fuhren nicht auf breiten Fracht-, sondern auf Kriegsschiffen.“
Aber schon Hesiod hatte betont, daß Raub und Beutezüge nur einen kurzfristigen und keinen nachhaltigen Wohlstand bringen, vor allem wohl weil die Rache der Beraubten droht: „Denn mag einer auch kraft seiner Faust große Güter erraffen oder zungenfertig erschwatzen... so stürzen die Götter leicht diesen Mann, lassen sein Haus schwinden, und kurze Zeit nur bleibt ihm der Wohlstand.“ Für Hesiod ist es schon selbstverständlich, daß jemand mit einer Warenladung losfährt, nicht mit Kriegern. Der Inhalt attischer Gräber im späten achten Jahrhundert weist reichen Goldschmuck auf. Gleichzeitige bemalte Vasen zeigen Bilder von Seeschlachten mit gekenterten Schiffen. Die Töpferei des siebten Jahrhunderts kennt solche Motive nicht mehr.
Aber noch rund 100 Jahre nach Hesiod wird in einer gesetzlichen Bestimmungen des Solon gesagt: „Was immer die... Leute, die außer Landes gehen, um Beute zu machen oder Handel zu treiben,... miteinander vereinbaren, das soll Geltung haben, soweit nicht staatliche Schriftstücke entgegenstehen.“ Gemeinsame Beutezüge und Handel werden hier von Solon gleichberechtigt auf eine Stufe gestellt.
Daß den Griechen klar wurde, daß Raub nicht die vorteilhafteste Form der Besitzübertragung ist, kann man bei Herodot nachlesen. Er erzählte die Geschichte von dem besiegten Krösus, dessen Hauptstadt von den siegreichen Persern geplündert wurde. Als Krösus das sah, fragte er den Perserkönig Cyrus, was seine Leute da machen. „Sie berauben deine Stadt und vernichten deine Güter!“ Krösus antwortete: „Sie berauben nicht meine Stadt und meine Güter, denn davon gehört nichts mehr mir. Sie rauben das, was jetzt dir gehört!“ Diese Parabel sagt nichts aus über Krösus oder Cyrus, aber viel über die geänderte Einstellung der Griechen zu Raub und Plünderung. Man hatte erkannt, daß es effektivere Aneignungsverfahren gibt, und bald wurde der Raub auch moralisch geächtet. Bei Platon heißt es: „Besitzergreifung durch Gewalt ist schamlos“
4.22 Aristokratische Geschenkkultur
Die Griechen wären nicht so erfolgreich gewesen, wenn sie nicht rechtzeitig in der Lage gewesen wären, frühere Feinde in Handelspartner zu verwandeln. Und das wäre ihnen nicht gelungen, wenn sie nicht gewußt hätten, sich Freunde und Verbündete zu verschaffen und diese Freundschaften und Bündnisse zu pflegen. Das sichtbare Zeichen von Freundschaft und Bündnis waren Geschenke. Sie erfüllten vielfältige Funktionen im Leben der Griechen.
4.221 Geschenke unter Gleichgestellten
Unter Gleichgestellten besiegelten Geschenke eine Freundschaft oder ein Bündnis. So berichtet Herodot von Krösus, dem König von Lydien: „Weil Kroisos von allen diesen Dingen Nachricht hatte, schickte er Gesandte nach Sparta, welche Geschenke mit sich brachten und wegen eines Kriegsbundes Verhandlungen anbahnen sollten... Die Spartaner hatten auch schon vorher einige Gefälligkeiten von ihm genossen. Denn als sie nach Sardes schickten um Gold zu der Bildsäule des Apollon kauften, welche zu Larnax in dem lakedämonischen Gebiet noch steht, machte ihnen Krösus bei diesem Kauf ein Geschenk.“
Unter Gleichgestellten können daher auch Geschenke erbeten werden. Einmal schien es dem Odysseus klüger, statt sofort mit leeren Händen heimzureisen, „noch durch mehrere Länder zu reisen und um Geschenke zu bitten.... Aus diesen Ursachen und vornehmlich darum, weil er sie in Aufrichtung der Freundschaft allen Griechen vorgezogen hatte, nahmen sie das Bündnis an. Sie... verfertigten auch einen ehernen Mischkrug, an dessen Rand auswendig kleine Tiere abgebildet waren und welcher dreihundert Eimer enthielt. Mit demselben wollten sie dem Kroisos ein Gegengeschenk machen; er ist aber nicht nach Sardes gekommen, wovon man zweierlei Ursachen erzählt....“
Das griechische Wort „Xenos“ bedeutete ebenso „Fremder“ und „Ausländer“ wie „Feind“ und „Gastfreund“. Es hing vom gegenseitigen Verhalten ab, welche Rolle der Fremde übernehmen konnte. Als Odysseus auf seiner Irrfahrt auf den Riesen Polyphem trifft, bittet er den Riesen um ein Geschenk als Zeichen dafür, daß er Odysseus als Gastfreund annimmt. Darauf antwortete der: „Ich will dich als letzten deiner Mannschaft verschlingen, das soll mein Gastgeschenk für dich sein.“ In einer Welt voller Fremde und Feinde waren Geschenke Ausdruck gegenseitigen Respekts, der erst friedlichen Verkehr miteinander erlaubte.
Für Geschenke wurde eine Gefälligkeit oder ein Gegengeschenk erwartet, es war also insofern ein Güteraustausch wie beim Handel. Bei Homer wird jemand kritisiert, der den Sohn des vermeintlich toten Odysseus beschenkt hatte: „Mit den Geschenken aber, die du zehntausendfältig dargereicht, hast du eine vergebliche Gunst erwiesen. Ja, wenn du ihn (Odysseus) lebend im Gau von Ithaka angetroffen hättest, dann hätte er es dir mit Geschenken gut vergolten und dich auch mit guten Gastgeschenken hinweggeschickt, denn das ist der Brauch, wenn einer damit vorangegangen.“ Bei Aristoteles heißt es, daß „man dem, der uns gefällig gewesen ist, Gegendienste erweisen und auch seinerseits mit Freundlichkeiten begegnen muß.“ Solche Gegengeschenke können ohne weiteres frühere Geschenke gewesen sein. So hatte z.B. Menelaos vom König von Sidon einen silbernen Mischkrug erhalten, den er später dem Telemachos weiterverschenkt, indem er ihm dabei die ganze Vorgeschichte des Kunstwerks erzählt.
Im Unterschied zum Handel war es beim Schenken nicht Ziel, gleiche Werte zu tauschen. Der Wert eines Gegengeschenks repräsentierte nicht ein bestimmtes Quantum von Arbeitszeit, sondern den sozialen Status des Gebers und den Respekt, dem er dem Empfänger entgegenbrachte. Der Name des Gebers blieb daher immer mit einem Geschenk verbunden und verlieh ihm seinen Wert.
Es war also nicht nur möglich, sondern die Regel, daß im Wert völlig unterschiedliche Dinge ausgetauscht wurden. Als Homer von so einem ungleichen Tausch auf dem Schlachtfeld vor Troja berichtet, mißversteht er diesen Austausch als mißglückten Handel, der den Tausch gleicher Werte zum Ziel hat. Daher läßt er sich zu einem sonst seltenen Kommentar hinreißen, um sein Unverständnis auszudrücken: „Aber dann nahm Zeus der Kronide ihm seinen Verstand, daß er seine goldene Rüstung mit Diomedes,... gegen eine aus Bronze vertauschte, den Wert von hundert Ochsen gegen den Wert von neun Ochsen.“
Das Schenken konnte sogar zum aristokratischen Wettbewerb werden: „Die eine edle Frau und Tochter eines reichen Mannes heimführen wollen und miteinander streiten, die bringen selber als Schuldigkeit Rinder herbei und fette Schafe zum Schmaus für der Jungfrau Anverwandte und geben glänzende Geschenke.“ Dieser Brauch, die Eltern der Umworbenen zu beschenken, geht im klassischen Griechenland verloren. Statt dessen entwickelt sich der Brauch der Mitgift.
4.222 Geschenke unter ungleichen Partnern
Geschenke hatten nicht immer den Charakter der Freiwilligkeit. Bei Homer finden wir auferlegte Geschenke mit einem Beigeschmack von Strafe, so das Versöhnungsgeschenk Agamemnons für Achilles. Wir finden „Geschenke“, die Aristokraten dem Volk als Abgaben auferlegen, um ihre Ausgaben für Gastfreunde zu decken: „Laßt uns noch jeden ein groß dreifüßig Geschirr und ein Becken ihm verehren. Wir fordern uns dann vom versammelten Volke wieder Ersatz; denn einen einzelnen belästigen solche Geschenke.“ Bei Hesiod hatten wir schon gesehen, daß er wegen solcher Bräuche die Könige als „Geschenkefresser“ verflucht.
Wir finden Geschenke, die als Darlehen gedacht sind. Als der Sohn von Odysseus sich von Noemon ein Schiff auslieh, rechtfertigte sich der hinterher, es wäre ja schwer, ein solches „Geschenk“ zu verweigern. Hier ist als „Geschenk“ nicht eine dauernde Eigentumsübertragung gemeint, sondern eine zeitlich befristete Nutzung des Schiffes, eine Leihgabe.
Wir finden schließlich Geschenke, die als Tribut an einen Sieger zu zahlen sind. Immer verwendet Homer dafür das Wort „Geschenk“: So bietet Agamemnon als Versöhnungsgeschenk an: „Und sieben gutbewohnte Städte will ich ihm geben... Und dort wohnen Männer mit vielen Schafherden und Rinderherden, die ihn wie einen Gott mit Geschenken ehren werden.“
Die Geschenkkultur des frühen Griechenlands übernahm also nicht nur soziale Funktionen, sondern erfüllte auch vielfältige wirtschaftliche Zwecke, die später von anderen Formen der Güterübertragung, der Steuer, dem Tauschhandel usw. übernommen worden sind. Die Ausdehnung der Geschenkkultur machte die Griechen mit der verlockende Welt fremder Kulturen und fremder Reichtümer in Kleinasien, Syrien und Ägypten bekannt, bevor sie in geregelte Handelsbeziehungen, dem Tausch gleicher Werte, mit diesen Ländern eingetreten sind. Aristokratische Raubzüge können da nur eine vorübergehende Form der Aneignung gewesen sein. Als zusätzliches und wichtigeres Element des Kontakts mit fremden Welten, an der sich große Bevölkerungsteile der Griechen beteiligten, entwickelte sich die Kolonisation. Damit machten sich die Griechen zu ständigen Nachbarn dieser fremden Völker. Die griechische Kolonisation ist das Erfolgsgeheimnis des griechischen Aufstiegs....
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