- @dottore und die Theoretiker, Stichwort: Termingeschäfte - netrader, 12.07.2002, 21:20
- Re: Termingeschäft ex Abgabentermin! - dottore, 13.07.2002, 13:24
- Re: Kalender für Abgabentermine? Aber, Aber!! - Wal Buchenberg, 13.07.2002, 16:29
- Re: Kalender für Abgabentermine? Doch, doch!! - dottore, 13.07.2002, 18:35
- Re: Termingeschäft ex Abgabentermin! - Fürst Luschi, 13.07.2002, 17:08
- Re: Kalender für Abgabentermine? Aber, Aber!! - Wal Buchenberg, 13.07.2002, 16:29
- Re: Termingeschäft ex Abgabentermin! - dottore, 13.07.2002, 13:24
Re: Kalender für Abgabentermine? Doch, doch!!
Hi Wal,
>>Die ersten Termine, die wir überhaupt kennen sind Abgabentermine (daher die Erfindung des"Kalenders" - die Observatorien waren immer obrigkeitliche Einrichtungen, siehe Stonehenge, siehe Zigurrats, siehe Yukatan, siehe Monte Alban, siehe Cheops-Pyramide, siehe Chartres, siehe Julianischen Kalender, siehe Streit um den Oster-Termin). So etwas, wie private Kalender oder private Termine und deren Setzungen finden wir immer als Folge, nicht als Ursache der obrigkeitlichen Kalibrierung.
>Hallo dottore,
>und du machst anderen Vorhaltungen wg."Ideologie"?!
>Dass die Großbauten für die Sternenbeobachtung und die Jahreszeitbestimmung unter"staatlicher" Aufsicht gebaut wurden, sagt über ihren Zweck soviel aus wie überhaupt öffentliche Bauherrenschaft über den Zweck eines Gebäudes etwas aussagt: Nichts.
Ach so, ich dachte immer Kasernen würden für Soldaten gebaut.
>Auch sonst sind in einem einzigen kurzen Satz mehr historische Schnitzer als Geistesblitze: Cheops und Chartres hatte nichts mit dem Kalender zu tun,
Cheops-Studien, bitte: Fix-Stern-Beobachtung plus entsprechende Zeitrechnung daraus (olle Kamlle übrigens). Chartes (bitte besuchen): Wohin fällt wann genau das Sonnenlicht?
>der Julianische Kalender nichts mit Yucatan usw.
Nee, der Julianische mit Julius Caesar. Chitzen Itza einfach mal besuchen, vor allem: wann kommt die Schlange auf den Tempelstufen so schön sichtbar? Und nur an diesem einen Tag?
Nur mal eben so? Als zwecklos oder damit sich 1500 Jahre später Touristen freuen können?
>Natürlich ist die Einrichtung eines Kalenders ebenso eine Gemeinschaftsaufgabe wie die Entwicklung der Schrift und des Rechnens.
Muss mich verlesen haben."Gemeinschaftsaufgabe"? Was ist denn das?
>Haben wir das auch der"Staatsschuld" zu verdanken? (Übrigens entwickelte sich die Schrift aus der öffentlichen Buchhaltung!)
Eben, eben, aus der Macht! Was wäre"öffentlicher" als sie (öffentlich-rechtlicher?). Ich bitte mein Mesopotamien-Posting (Frühe Schrift und Abgaben-Buchhaltung usw.) noch mal zu Rate zu ziehen.
>Kalender wurden immer dort entwickelt, wo saisonale Naturphänomene großen Einfluss auf die landwirtschaftlichen Lebensbedingungen hatte: Die Flut des Nils, die Überschwemmungen im Zweistromland usw.
Na klar. Ägypten kannte niemals Abgaben, niemals Steuern, niemals Zwang, niemals Macht, führte niemals Kriege... Der Kalender als Geschenk eines Gut-Menschen an den Rest der Zeitgenossen.
Kalender = Jahr ist rum = Abgaben bitte HIER ABLEGEN!
>Muss jetzt die gesamte Geschichtsschreibung umgeschrieben werden (einschließlich des Kalenders?!), damit es besser in dottores neue Theorie passt?
Der Kalender als Abgabendurchfürhungsmittel passt Dir nicht? Na gut, dann wurde er"erfunden", damit sich alle Gutmenschen gegenseitig zum Geburtstag gratulieren und beschenken konnten. Endlich passt der Kalender zur"Geschenke-Theorie" des Wirtschaftens. Dimi freut sich riesig.
>Kompromissangebot: Irgendwo und irgendwie steckt in deiner neuen Theorie Geist und Verstand. Aber muss sie deshalb zu jeder Zeit und überall zutreffen??
Versuch' ich grade selbst herauszufinden. Je mehr ich nach irgendetwas schaue, desto jederiger und überaller wird es. Leider.
Ich hab's selbst niemals geahnt. Ein Mix aus 10 Löffelchen Macht, 10 Löffelchen private Leihe, 10 Löffelchen Tausch, schön abgeschmeckt mit einer Prise Geschenke wäre mir viel lieber gewesen.
Gruß!
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