- Grunewaldspaziergänge - Taktiker, 16.07.2002, 22:31
- Und noch einer: Schweinefonds - Taktiker, 16.07.2002, 22:34
- Richtig so! - RetterderMatrix, 16.07.2002, 22:42
- Re: Und noch einer: Schweinefonds, AHA! - Baldur der Ketzer, 16.07.2002, 23:18
- Re: Grunewaldspaziergänge / Feldherrnhalle / Bastille - Baldur der Ketzer, 16.07.2002, 22:38
- Re: Grunewaldspaziergänge / Feldherrnhalle / Bastille - RetterderMatrix, 16.07.2002, 22:47
- HOFFENTLICH - foreveryoung, 16.07.2002, 22:55
- Hier sind sie, die edlen Ritter - Taktiker, 16.07.2002, 22:50
- Re: Hier sind sie, die edlen Betriebskampfgruppen im Kampf gegen... - Baldur der Ketzer, 17.07.2002, 12:27
- Re: Hier sind sie, die edlen Betriebskampfgruppen im Kampf gegen... - Taktiker, 17.07.2002, 12:38
- Re: Hier sind sie, die edlen Betriebskampfgruppen im Kampf gegen... - rodex, 17.07.2002, 13:06
- Re: Hier sind sie, die edlen Betriebskampfgruppen im Kampf gegen... - Baldur der Ketzer, 17.07.2002, 12:27
- Re: Grunewaldspaziergänge - rodex, 17.07.2002, 00:36
- Re: Grunewaldspaziergänge - Taktiker, 17.07.2002, 00:50
- Re: Grunewaldspaziergänge zu RD - Baldur der Ketzer, 17.07.2002, 01:03
- Re: Grunewaldspaziergänge zu RD - Taktiker, 17.07.2002, 01:26
- Re: Grunewaldspaziergänge zu RD - Baldur der Ketzer, 17.07.2002, 01:03
- Re: Grunewaldspaziergänge - Taktiker, 17.07.2002, 00:50
- Re: Grunewaldspaziergänge sind zwingend notwendig! - LenzHannover, 17.07.2002, 13:25
- Und noch einer: Schweinefonds - Taktiker, 16.07.2002, 22:34
Und noch einer: Schweinefonds
JW 17.07.2002
Kommentar Rainer Balcerowiak
<h1>Grenzenlose Gier</h1>
Berliner »Schweinefonds«-Anleger teilweise geoutet
»Bin ich denn dann die Sau«, fragte die frühere taz- und jetzige FAZ-Redakteurin Mechthild Küpper sichtlich erbost auf der Pressekonferenz der Initiative Berliner Bankenskandal am Dienstag in Berlin. Anlaß des Ausbruchs war die »ungeheuerliche« Forderung der Initiative, die Anteilseigner der nicht unwesentlich am Berliner Finanzdesaster schuldigen »Schweinefonds« mögen doch wenigstens einen Teil ihrer sogar für »normale« kapitalistische Verhältnisse kaum noch nachzuvollziehenden Superprofite zurückzahlen. In der Tat ist für Küpper und Konsorten, egal ob Journalisten oder nicht, schon die Thematisierung der zügellosen Profitgier zu Lasten der Nicht-Besserverdiener und die Forderung nach einer gewissen Eindämmung dieser zerstörerischen Triebkraft ein Sakrileg. Viele der Fondsanleger, von denen kaum jemand weniger als 80000 Euro steuerpflichtiges Jahreseinkommen hat, hätten sich ihre »Einlage von 100000 Mark vom Munde abgespart« und würden, wenn sie sich weigerten, einen Teil des geraubten Geldes zurückzugeben, »an den Pranger gestellt« empörte sich Küpper. Kollegen sekundierten mit »Lebensplanungen«, die dadurch gefährdet werden könnten. CDU-Politiker witterten bereits bei der Ankündigung der Veröffentlichung einer Liste von prominenten Anlegern »Pogromstimmung« in der Stadt.
Die Attacke von ATTAC und ihren Mitstreitern hat also offensichtlich gesessen. Die 70000 Profiteure der kriminellen Fonds, ein durchaus repräsentativer Querschnitt durch die »besseren Kreise« der Republik, bekommen plötzlich Namen und Gesichter. Dem »Wohl des Volkes« verpflichtete Abgeordnete, Bürgermeister und Ministergattinen sind ebenso dabei wie Gewerkschafter, Pfarrer, Verbandsfunktionäre, Wirtschaftsbosse, Journalisten und Banker. Sie alle gehören zur Elitetruppe der »Sozialen Marktwirtschaft«, die sich bei genauerer Betrachtung als ein nur schwach kaschierter Freibrief zur Ausplünderung der öffentlichen Kassen und somit der großen Mehrheit der hier lebenden Menschen entpuppt.
Dabei stellt die Initiative die Abzockerei von Steuervorteilen durch Immobilienfonds generell nicht einmal in Frage. Man wäre schon zufrieden, wenn die Renditen und Garantien für die »Schweinefonds« marktüblich gewesen wären und auch das Risiko des Verlustes beinhaltet hätten, hieß es äußerst moderat auf der Pressekonferenz am Dienstag. Doch selbst diese zurückhaltende Kritik am Raubtierkapitalismus ist für viele Besitzende schon der Vorbote der kommunistischen Apocalypse. Den sozialen Protesten besonders in Berlin wird die spektakuläre Aktion der Initiative aber hoffentlich neuen Auftrieb geben.
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