- Der Ă-lpreis -"im Auge des Hurrikans"? - KEEP-COOL, 10.09.2000, 18:04
- OPEC Beschluss verpufft. - Ă-lpreis explodiert? - KEEP-COOL, 11.09.2000, 18:42
- Re: OPEC Beschluss verpufft. - Ă-lpreis explodiert? - KEEP-COOL, 12.09.2000, 09:23
- OPEC Beschluss verpufft. - Ă-lpreis explodiert? - KEEP-COOL, 11.09.2000, 18:42
Der Ă-lpreis -"im Auge des Hurrikans"?
Reizworte in den heutigen Tagen
OPEC - Ă-l - Heating Oil - Gasoline - Winter - Heizöl Benzin - hohe Preise und und... was lĂ€uft da ab?
Hi Boardmember
Was jetzt ablÀuft ist eine politische Aktion zur Beruhigung der Verbraucher. Was sollen die Verantwortlichen auch anderes tun, um nicht bereits heute eine Ausweitung der Panik bei der Beschaffung von Mineralölprodukten heraufzubeschwören.
Die allgemeinen Versorgungsprobleme, auf die wir uns im Winter einstellen mĂŒssen, sind mittlerweile selbst den ranghöchsten Politikern bewuĂt geworden.
Anders kann man die verzweifelten diplomatischen Handlungen der USA und der EG mit verstĂ€rktem Druck auf die OPEC, die Ă-lfördermenge zu erhöhen, nicht mehr
interpretieren.
Selbst der US PrĂ€sident Bill Clinton hat sich eingeschaltet, um fĂŒr einen niedrigeren Rohölpreis zu sorgen.
Die sich aus den hohen Mineralölpreisen entwickelnde gesellschafts- und wirtschaftspolitische Brisanz kann man bereits heute an den Streikaktionen gegen hohe Benzinpreise in Frankreich,Italien, England ablesen.
Aktionen in Deutschland werden meiner Ansicht noch folgen.
Vor allem dann, wenn sogar deutsche Politiker lt. FAZ Artikel vom 09.09.2000 die Bevölkerung aufwiegeln wollen. Lt FAZ soll der stellvertretende FDP Politiker BrĂŒderle in einer am Freitag verbreiteten ErklĂ€rung folgendes gesagt haben.
"Die BĂŒrger sollten sich ĂŒberlegen, ob die französchischen und englischen Proteste nicht Vorbild fĂŒr die eigene gewaltfreie Aktion sein könnten".
VerstĂ€rkte Rufe nach Subventionen zur Reduzierung der hohen Heizölpreise fĂŒr Privathaushalte werden demnĂ€chst laut werden.
Warten wir mal auf die ersten Frosttage, dann wird die eigentliche Kaufpanik einsetzen.
Wir befinden uns aus meiner Sicht gegenwĂ€rtig nur"im Auge des Hurrikans" Der erste Ansturm zur Bestellung von Heizöl hat in den letzten Tagen im Hinblick auf das OPEC Meeting am heutigen Tag, in dem ĂŒber eine Ausweitung der OPEC Fördermenge beraten werden soll, etwas nachgelassen.
Was im Winter noch auf uns zukommen kann, kann folgender Hinweis deutlich machen.
AnlĂ€sslich temporĂ€rer EngpĂ€sse bei der Heizölversorgung im sĂŒddeutschen Raum in den vergangenen Wochen, soll es im Einzelfall sogar Heizöl-Kesselwagentransporte von Skandinavien nach SĂŒddeutschland gegeben haben.
Das bedeutet fĂŒr den Verbraucher, dass er sogar bereit ist, erhebliche AufschlĂ€ge auf den eigentlichen Heizölwarenwert zu bezahlen - Hauptsache er bekommt Heizöl - auch wenn der gezahlte Preis zu einem nicht unerheblichen Teil fĂŒr die Frachtkosten und nicht nur fĂŒr den Warenwert aufgewendet werden muss.
Von den Fachleuten wird immer noch der Eindruck erweckt, dass diese Versorgungssituation fĂŒr viele ĂŒberraschend gekommen ist und nur temporĂ€r anhĂ€lt.
Heute ist der Zug fĂŒr Aktionen zur Entspannung der Versorgungssituation bei Mineralölprodukten weitgehend abgefahren.
FĂŒr die Fachexperten dĂŒrfte diese Situation aber nicht ĂŒberraschend gekommen sein. Dennoch hat es in der Fachpresse und den Zeitungen in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder beruhigende Kommentare von"kompetenter Seite" ĂŒber wieder schwĂ€chere Rohölpreisen mit Notierungen von ca. 25 $/b zum Jahresende gegeben.
Hiervon haben sich sicherlich auch viele Verbraucher leiten lassen. Sie haben in Spekulation auf wieder fallenden Notierungen sich bei HeizölkĂ€ufen im FrĂŒhjahr/Sommer aussergewöhnlich stark zurĂŒckgehalten und nicht gekauft.
Nun, da die Bevorratung der privaten Haushalte sehr niedrig ist, wird ein Heizölkauf auch bei höheren Preisen nicht mehr zu vermeiden sein.
SpĂ€testens im August, mit den ersten verstĂ€rkten z. T. panikartigen KĂ€ufen auf nationaler und internationaler Ebene, wurde die prĂ€kĂ€re Versorgungslage fĂŒr jeden sichtbar und ĂŒber den höheren Heizölpreis auch fĂŒhlbar.
Der Autofaher kannte das GefĂŒhl ja bereits, den ansteigenden Benzinpreisen ohnmĂ€chtigt ausgeliefert zu sein.
Sowohl charttechnische Analyen, Analysen nach Elliottott als auch fundamentale GrĂŒnde hatten bereits frĂŒhzeitig auf die Gefahr einer angespannte Versorgungslage im Winter hingedeutet.
Hierzu einige Fakten zu Situation:
-Die Rohöl- und ProduktbestÀnde sind in den vergangenen Monaten bis aktuell auf ein weltweit niedriges historisches Niveau abgesunken.
- die international verfĂŒgbaren RaffineriekapazitĂ€ten werden seit Wochen bereits maximal genutzt. Eine Mehrproduktion an Produkten ĂŒber das aktuelle Niveau hinaus kann somit nicht stattfinden. Was bleibt, ist nur eine Verschiebung der aus dem Raffinerieproduktionsprozess gewonnen QualitĂ€ten, wie verstĂ€rkte Heizölproduktion zu Lasten von Benzin und DK. Das wird in den nĂ€chsten Wochen zu einer marginalen Mehrproduktion an Heizöl fĂŒhren.
Bei dem aktuellen ProduktnachfrageĂŒberhang hat die Ă-lindustrie erhebliche Schwierigkeiten, den fĂŒr den Winter benötigten Bestandsaufbau bei Heizöl durchzufĂŒhren.
Sollten neben den grössten seit 10 Jahren anstehenden Maintainancearbeiten in den USA im Oktober noch Raffineriestörungen eintreten (damit muss immer gerechnet werden), wird sich die Versorgungslage weiter verschÀrfen.
Jede KaufzurĂŒckhaltung der Verbraucher, um ggf. spĂ€ter einen gĂŒnstigeren Preis fĂŒr das Heizöl zu zahlen, wird sich rĂ€chen, da das"logistische Versorgungsfenster" fĂŒr die Heizöllieferungen in die Haushalte bis zum Winterbeginn immer kleiner wird.
Wenn der erste Frost kommt, gibt es trotz der bereits heute"hohen Preise" kein Halten mehr.
Jeder, der Heizöl benötigt, will sofort beliefert werden. Da es jedoch nur eine begrenzte Logistik gibt (TKW/Schiffe können max. nur 24 Std/Tag eingesetzt werden) werden Heizölbestellungen nur"gestreckt" ausgeliefert werden können.
D.h. eine prompte Nachfrage wird auf auf ein begrenztes Angebot treffen. Jeder hier im Board kann sich selbts ausmalen, was das bedeutet.
Das einzige Regulativ fĂŒr Heizöllieferungen wird der Preis sein.
An eine Mengenkontingentierung mag ich jetzt noch nicht denken wollen - obwohl ganz auszuschliessen ist auch dieses nicht.
Das Dilemma der OPEC
Das Dilemma der OPEC ist es, dass sie an der Lage der Produktversorgung gar nichts machen kann und auch nicht dafĂŒr verantwortlich ist.
Der Engpass der Produktversorgung ist massgeblich dem Verbraucherverhalten im FrĂŒhjahr/Sommer 2000 zuzuschreiben, als in einer Art KĂ€uferstreik aufgrund vermeindlich hoher Produktenpreise kaum HeizölkĂ€ufe erfolgten, so dass die Raffinerien aufgrund temporĂ€rer hoher Bestandsituation und unwirtschaftlicher Raffinerieproduktion, bei gleichzeitig begrenzter LagerkapazitĂ€t, RaffinerieeinsatzkĂŒrzungen durchfĂŒhren mussten.
Die so ausgefallenne Produkmengen konnten anschliessend auch bei Nutzung der max. RaffineriekapazitÀt bis heute nicht mehr ausgeglichen werden.
Die temporÀr nicht produzierte Heizölmenge fehlt nun als Verkaufsmenge, um die demnÀchst anstehende Nachfrage bedienen zu können.
Die nicht produzierte Mengen hĂ€tten ja bereits im FrĂŒhjahr/Sommer 2000 in den Heizöltanken der Verbraucher liegen mĂŒssen.
Wenn man bedenkt, dass das Preisniveau im FrĂŒhjahr gegenĂŒber den jetzigen Preisen viel niedriger war, ist das besonders Ă€rgerlich.
Der heutige Preis setzt sich aus zuÀtzlichen atypischen Sonderkosten zusammen.
1. Der erhöhte Warenwert auf Dollarbasis
2. Der erhöhte DM Preis aufgrund des gefallenen Euros
vs. US$
3. Einen erhöhten Logistikaufschlag in Form von höheren Frachtkosten aufgrund enger LogistikverfĂŒgbarkeiten.
Das ist der Preis der Verbraucher fĂŒr seine Spekulation, Heizöl nicht im FrĂŒhjahr/Sommer gekauft zu haben. Jetzt muss er kaufen.
Was kann die OPEC tun?
Wenig - ohne sich nicht selbst zu schaden.
Denn wir haben es nicht mit einer Rohölverkappung, sondern mit einer Produktverknappung im Markt zu tun und das Bottleneck ist die RaffineriekapazitÀt.
Hier kann die OPEC aber keine Hilfestellung geben.
Das Dilemma der OPEC bleibt.
Die USA/EU drÀngen aus politischer Sicht auf eine Ausweitung der Rohölfördermenge. Es bleibt abzuwarten wie die OPEC mit diesem Druck der VerbraucherlÀnder umgehen wird. Ich nehme an sehr relaxt.
Warum soll die OPEC denn auch eine ĂŒbertriebene Ausweitung der Rohölfördermenge beschliessen, die den VerbraucherlĂ€ndern nichts nutzt, da ein Mehr an Röhöl bei begrenzter RaffineriekapazitĂ€t kein Mehr an Produkt erzeugt und der OPEC nur schaden kann, da die zusĂ€tzliche Fördermenge keiner haben will, soweit sie die max. mögliche RaffineriekapazitĂ€t ĂŒberschreitet.
Jede zusĂ€tzlich ĂŒber die RaffineriekapazitĂ€t hinaus geförderte Rohölmenge verursacht nur zusĂ€tzliche Kosten z. B Lagermiete (fĂŒr OPEC und Raffinerien), Finanzierungskosten (zumindest bei den Raffinerien - fĂŒr OPEC neutral) mit der Gefahr, da niemand Röhöl zusĂ€tzlich Rohöl nachfragen wird, dass die Preise fallen werden. Das wĂ€re ja Wahnsinn! Wer will das finanzielle Risiko bei einem Kauf von Rohöl denn tragen? Die Raffinerien sicher nicht. Das wĂŒrde aber bedeuten, dass das Rohöl in den FörderlĂ€nder bleiben muss. Was soll dann der ganze Spuk?
Es ist nur zu verstĂ€ndlich, dass Venezuela den gegenwĂ€rtigen Rohölpreis auch von ĂŒber 30 $/b als fair bezeichnet.
Was solls.
Teuer ist das Ă-l doch nur in Relation zu den Preisen der letzten Jahre.
Im Vergleich zu den Ă-lpreisen seit der Ă-lkrise in den 70 er Jahren ist Rohöl bis heute eher billig geblieben.
Die Forderungen der USA /EU die Rohölfördermengen auszuweiten, um die Produktpreise zu senken geht an der Wirklichkeit vorbei und ist ausschlieĂlich politisch hinterlegt. (Angst vor dem Verbraucher als Mob)
Die o b. eigentlichen Ursachen die zu der jetzigen Situation gefĂŒhrt haben, werden bewusst nicht kommuniziert.
Wie soll man dem armen Verbraucher es denn auch begreiflich machen, dass er selbst mit zu der jetzigen Situation beigetragen hat.
Es ist immer besser sich auf die Seite der Massen zu stellen und andere fĂŒr die Situation verantwortlich zu machen. Als Schuldiger an dieser Situation werden allzu leicht aus Sicht der Verbraucher die OPEC, Ă-lkonzerne, Spekulanten ausgemacht.
Verkehrte Welt oder? Die Presse wird es schon richten.
Es ist nur zu verstĂ€ndlich, dass einige OPEC Mitglieder wie Venezuela oder Iran, die bereits ihre max. FörderkapazitĂ€t erreicht haben,immer wieder betonen, dass ausreichend Rohöl im Markt verfĂŒgbar ist. Nur wer neigt als Verbraucher bei den aktuellen hohen Preisen diesen Argumenten zu folgen. Jeder denkt erst mal an sich.
An der angespannten Versorgungslage bei ProduktverfĂŒgbarkeiten wird sich bis Mitte des nĂ€chsten Jahres kaum etwas Ă€ndern.
Mit Ende des Winters 2000/2001 stehen Verkappungen bei Benzin an, denn ein Bestandsaufbau bei Benzin fĂŒr die Fahrsaison im nĂ€chsten Sommer kann bei Maximierung der Heizölproduktion bis in das nĂ€chste FrĂŒhjahr kaum rechtzeitig stattfinden.
So schliesst sich der Kreis.
Eine Besserung der Versorgungslage ist in den nÀchsten Monaten kaum in Sicht.
Wir werden uns noch wundern, wie schnell wir uns an ein Preisniveau auch von ĂŒber 30 $/b in den nĂ€chsten Monaten gewöhnen werden und zu unserer Ăberraschung 30 $/b als billig ansehen werden - spĂ€tetstens wenn wir Notierungen von 40 $/b und auch mehr gesehen haben.
P S: (Die OPEC hat heute eine Ausweitung der Fördermenge um 800.000 b/d beschlossen).
Warten wir mal die nĂ€chsten Tage ab, wie der Markt diese Entscheidung ĂŒber die Preisentwicklung beurteilt.
Von einer nennenwerten AbschwÀchung der Notierungen ist trotz des Opec Beschlusses einer Ausweitung der Fördermenge um 800.000 b/d kaum auszugehen. Eher werden die Rohölpreise weiter ansteigen.
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Zur INFO
Innerdeutsche Heizölnotierungen Auszug aus einer Ăbersicht aus der FAZ v. 09.09.2000
Heizölpreise in Deutschland:
Angebotspreise von 3000 l frei Verwendertank, alles je 100 l, einschl. 16 % Mehrwertsteuer, EBV und IWO am 07.08.2000 (in Klammern die Zahlen der Vorwoche).
Berlin........105,30-106,70...(97,10-100,50).
Frankfurt.....104,40-106,90...(98,10-103,80
MĂŒnchen.......114,60-118,20...(109,00-114,70)
Eine Verteuerung von 5 -7 DM/100 l vs. der Vorwoche bedeutet bei einem Heizölkauf von 3000 l zusÀtzliche Heizölkosten von ca. 150-210 DM. innerhalb nur einer Woche.
Das Geld fĂŒr die zusĂ€tzliche Heizölrechnungen wird in einer"Art Steuer" fĂŒr den Verbraucher an die Opec abgefĂŒhrt und fehlt somit fĂŒr zusĂ€tzliche Ausgaben in Deutschland.
Da zunĂ€chst die Hausbesitzer und spĂ€ter auch die Mieter die zusĂ€tzlichen Heizölkosten von der Sparrate begleichen mĂŒssen, fehlt dieses Geld auch fĂŒr evtl. eingeplante Sparformen in Form von AktienkĂ€ufen in den nĂ€chsten Monaten.
Was wird dann aus der von manchen Experten noch beschworenen Aktienralley in den kommenden Monaten? Wo soll das Geld denn herkommen?
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--ErgÀnzend zu der allgemeinen Lage im Energiemarkt nachfolgend mein Posting vom 25.6.2000, das auch heute immer noch aktuell ist.
Vergleich Gasoilpreise Ende Juni vs. heute.
Allein von Ende Juni bis heute ist der in London an der IPE notierte Gasoilpreis (Heizölpreis) von
ca. 240 $/t auf aktuell ĂŒber 320 $/t angestiegen
= 30 %. Der Anstieg des US $ in VerhÀltnis zum EURO ist bei den Heizölpreisen in Deutschland noch zusÀtzlich einzurechnen.
Es ist manchmal sehr schwer trotz zunehmender Warnhinweise rechtzeitig die richtigen Entscheidungen zu treffen.
FĂŒr die Besucher dieses Boards ist die sich verschĂ€rfende Situation auf dem Ă-lsektor seit langem kein unbekanntes Thema mehr, so dass ich davon ausgehe, dass niemand so richtig auf dem"falschen Fuss" erwischt wurde.
Die Eingesparten Heizkosten können dann demnĂ€chst fĂŒr die sicher noch anstehenden Putentscheidungen eingesetzt werden. Dennoch auch hier ist das timing wichtig, damit anschliessend mehr ĂŒbrig bleibt als man eingesetzt hat.
In diesem Sinne wĂŒnsche ich allen Besuchern noch ein schönes Wochenende
Gruss K C
Posting v. 25.06.2000
Geschrieben von KEEP-COOL am 25. Juni 2000 20:40:31:
Als Antwort auf: Inwieweit kontrollieren die Amerikaner den Ă-lpreis? geschrieben von Luschi am 25. Juni 2000 12:03:35:
Es geht bei den Amerikanern nicht darum, ab welchem Rohölpreis aus lieben Amerikanern böse Amerikaner werden. Was die Amerikaner momentan
durchleben, ist ein GefĂŒhl der nationalen Ohnmacht.
Zudem sind die Reaktionen aufgrund der bevorstehenden Wahlen politisch gefÀrbt.
Der US Autofahrer zahlt momentan fĂŒr eien Liter Benzin umgerechnet nur ca. die HĂ€lfte von dem, was wir in der Bundesrepublik zahlen. Das heiĂt, daĂ
der Benzinpreis von den US BĂŒrgern nur in Relation zu den Preisen der vergangenen Jahre als hoch empfunden wird. Der US BĂŒrger empfindet, Ă€hnlich
wie der deutsche Autofahrer, daĂ die Schmerzgerenze beim Benzinpreis erreicht ist (Benzinpreisschallmauer 2,00 DM/l in Deutschland). Was heiĂt aber
hoher Benzinpreis?
Ich bin der Ansicht, daà der Rohölpreis eher billig ist.
Niemand hat sich in den vergangenen Jahren ĂŒber die niedrigen Rohölpreise beklagt. Es war so schön auf der Autofahrerwolke zu schweben, obwohl wir
insgeheim wuĂten, daĂ dieser Zustand eigentlich nicht tragbar ist. (Recht auch anderer Nationen den mobilen Verkehr fĂŒr sich zu entdecken, CO2,
Unwirtschaftlichkeit alternativer Energieerzeugung usw.)
Die Höhe des Rohölpreises zwischen 10-20 $/b meinten wir, sei angemessen. Es gab daher keinen AnlaĂ sich darĂŒber zu beklagen.
Dabei vergessen wir zu leicht, daà sich der Rohölpreis gemessen an der Inflationsrate der letzten 15-20 Jahre de facto verbilligt hat und somit auch
ein Rohölpreis von 30 $/B als billig angesehen werden kann.
Zumal die OPEC gemessen an der Verkaufserlösen der Produkte den geringsten Anteil erhÀlt. Der höchste Anteil am Verkaufserlös geht zumindest in
Deutschland ĂŒber die Mineralölsteuer, Ă-kosteuer und Mehrwertsteuer an den Staat.
Die VerhÀltnisse in den USA sind mir nicht gelÀufig.
Ein derariges Abschröpfen des Autofahrer in den VerbraucherlÀndern durch die Regierungen via Steuern muà doch zwangslÀufig bei den Opec Staaten zu
dem SchluĂ fĂŒhren, daĂ der Preis fĂŒr einen barrel Ă-l zu billig ist.
Die Ă-kosteuer lĂ€Ăt grĂŒĂen.
Die Frage ob die OPEC mehr Rohöl fördern soll oder sogar muà möchte ich um eine Frage ergÀnzen.
Was ist denn wenn die OPEC nicht fördern kann.
Der IRAK z. B. unterliegt bei seinen Rohölexporten formal zwar noch dem UN BeschluĂ, der von einer eingeschrĂ€nkter Liefermenge ausgeht. De facto
hat der letzte UN BeschluĂ im Juni dem IRAK bis auf Weiteres erlaubt uneingeschrĂ€nkt Rohölexporte durchzufĂŒhren. Weshalb wohl?
Der von vielen Experten erwartete weltweite Kunjunkturaufschwung zieht eine wachsende Energienachfrage nach sich. Tritt der Konjunkturaufschwung
tatsÀchlich ein, so werden die Rohölpreise weiter fest bis ansteigend tendieren.
Zudem sprechen wir beim Ă-L von einem Gut, bei dem es absehbar ist, daĂ die Vorkommen irgendwann zuneige gehen. Zwischen ca 2010-2015 soll der
Förderpeak erreicht werden.
Die aktuelle Stimmunglslage der US BĂŒrger aufgrund der aktuellen Benzinpreise hat m.E, noch nicht ihren Höhepunkt erreicht.
Die aktuelle Rohölpreisentwicklung ist weniger durch die RöhlverfĂŒgbarkeit, als vielmehr durch die niedrige ProduktverfĂŒgbarkeit in den USA
gekennzeichnet.
Die Gasoline und Heatingoil BestÀnde bewegen sich nahe historischen Lows.
Ich erachte die Stimmungslage beim Gasolinepreis noch als harmlos.
Aber wehe wenn der Winter kommt. Ab Mitte August rechne ich mit sukzessiv ansteigenden Gasoilpreisen.
Die HeizölbestÀnde sind aufgrund der vermeintlich teuren Heizölpreise niedrig, da der Verbraucher noch nicht kauft.
Wer will im Winter aber schon frieren.
Warum soll der Rohölpreis also hoch sein.
Das aktuelle Rohlöpreisniveau betrachte ich aufgrund des o. b. Szenarios nicht als teuer sondern billig. Das High beim Rohölpreis in diesem Jahr liegt aus
meiner Sicht noch vor uns.
Warum sollen es lt. Elliottwellenanalyse nicht 40 $/b sein.
Auch das ist noch billig - jedoch wird ein derartiger Preis von vielen Verbrauchern aufgrund des doch schnellen Anstiegs innerhalb von dann fast
2 Jahren von ursprĂŒnglich 10 $/b auch als sehr schmerzhaft empfunden.
Es fehlt bei einer teuren Heizöleinkellerung fĂŒr den Winter schlicht das Geld fĂŒr AktienkĂ€ufe - dafĂŒr wird es aber warm und das ist doch auch etwas.
Ich wĂŒnsche allen Boardbesuchern noch ein schönes Restwochenende
K C
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