- Meldungen am Morgen - ---- ELLI ----, 17.07.2002, 11:39
Meldungen am Morgen
~ In Italien sind die endgültigen Verbraucherpreise für Juni mit einem Anstieg von 0,1% gg. Vm. und 2,2%
gg. Vj. wie erwartet ausgefallen. Die heutige Veröffentlichung der endgültigen EU12-Verbraucherpreise für
Juni dürften zwar mit einem Anstieg von1,8% gg. Vj. höher ausfallen als bisher von Eurostat geschätzt
(1,7%), aber dies bestätigt trotzdem, daß der Preisdruck in Euroland nachläßt.
~ In Großbritannien sind die Einzelhandelspreise (ohne Hypothekendarlehen) im Juni um 1,5% gg. Vj.
gestiegen und somit leicht besser ausgefallen als erwartet. Außerdem liegen sie jetzt auf dem niedrigsten
Niveau seit 1975.
~ Premierminister Blair betont, dass die USA noch keine Entscheidung über einen
Militäreinsatz im Irak getroffen hätten.
~ Der französische Notenbank- Chef Jean-Claude Trichet muss sich überraschend jetzt doch wegen eines
Finanzskandals bei der Bank Credit Lyonnais vor Gericht verantworten. Dies wurde gestern von der
Staatsanwaltschaft bestätigt. Seit April 2000 wird gegen ihn in einer Finanzaffäre ermittelt. Trichet galt
bisher als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge von EZB-Präsident Wim Duisenberg. Der
Finanzskandal aber kann für ihn zum Stolperstein werden.
~ Der neue polnische Finanzminister hat sich zum ersten Mal seit seiner Nominierung offiziell zur
Wirtschaftspolitik geäußert. Überraschenderweise hat er eine „Disziplinhaltung“ bei den öffentlichen
Finanzen (Haushaltsdefizit in 2003 nicht höher als in diesem Jahr) versprochen. Sein Hauptaugenmerk wird
er auf die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit (im Mai 17,2%) richten. Um dieses Ziel zu erreichen dürfte er
u.a. auf eine Reorganisation der Unternehmensverschuldung (Umstrukturierung und Steuervorteile) setzen.
~ Die drei Koalitionsparteien in der Türkei haben sich auf vorgezogene Neuwahlen
am 3. November geeinigt, um eine Eskalation der politischen Krise abzuwenden.
~ Die US Industrieproduktion ist im Mai mit einem Anstieg von 0,8% gg. Vm. höher ausgefallen als erwartet.
Dies beruht auf eine höhere Produktion von Autos und Gebrauchsgüter, und führte dazu, daß die
Kapazitätsauslastung ein Niveau von 76,1% erreichte.
~ Die US-Wirtschaft hat die jüngsten Bilanzskandale und die herben Kursverluste an
den Aktienmärkten nach Einschätzung von Notenbankchef Greenspan relativ gut
verkraftet. Er betont aber zugleich, es würde wohl noch einige Zeit dauern, bis
die Wunden völlig geheilt seien. Für die Fed stehe fest, dass die derzeitige lockere
Geldpolitik erst aufgegeben werde, wenn die US-Konjunktur endgültig über den
Berg sei. Die Aktienmärkte reagierten zunächst enttäuscht auf die Rede, die
Renten freundlich, der Dollar dagegen kaum.
~ Das US-Präsidialamt erklärt, keinen Einfluss auf die tägliche Entwicklung des US-Aktienmarktes
genommen zu haben. Die Finanzmarkt-Arbeitsgruppe des Präsidenten
(„Plunge-Protection-Team“) hätte sich in jüngster Zeit nicht getroffen.
~ Die zweitgrößte US-Bank J.P.Morgan Chase hat Spekulationen zurückgewiesen,
aufgrund der ungünstigen Marktentwicklung sowie der Kreditausfälle von WorldCom
und Enron unter ernsten Liquiditätsproblemen zu leiden.
~ Die Bank von Japan hat ihre Prognose für Japan zum fünften Mal in Folge nach oben revidiert. Sie
begründet diese Verbesserung durch eine gestiegene Produktion, verbesserte Unternehmensergebnisse
und einem steigenden Wirtschaftsvertrauen. Jedoch ist der Konjunkturausblick mit großen Unsicherheiten
behaftet. Die Aufwertung des Yens könnte dem Exportsektor schaden, und die hohe Volatilität,
insbesondere auf den Aktienmärkten, könnte das Wirtschaftsvertrauen in den kommenden Monaten
wieder unter Druck setzen.
~ Mizoguchi (MoF) glaubt nicht, dass der Dollar mittelfristig schwach bleiben wird.
~ Die Bank von Japan hat den fünften Monat in Folge ihre Konjunktureinschätzung
nach oben gestuft. Risiken gingen allerdings von der globalen Aktienschwäche
und dem schwachen Dollar aus.
~ Das australische Verbrauchervertrauen ist im Juli um 2,7% gg. Vm. gefallen. Dies ist sowohl auf die
Schwäche der Aktienmärkte als auch an die wieder ansteigende Arbeitslosigkeit zurückzuführen.
~ Eine australische Zeitschrift berichtet, dass nordostasiatische Zentralbanken mas-siv
Dollar-Reserven abgestoßen und damit dem Euro über die Parität verholfen
hätten.
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