- Warum der Euro weiter fällt? - RolandLeuschel, 10.09.2000, 18:59
- Wer auf den Staat vertraut, hat auf Sand gebaut (owT) - Diogenes, 10.09.2000, 21:04
Warum der Euro weiter fällt?
Jetzt werden uns schon Verhaltensweisen von Ländern vorgegeben, die erst in die EU wollen. Polens Geremek meint wenn Spanien ohne Volksabstimmung in die EU aufgenommen wurde dann muß dies auch für Polen gelten. Lieber Herr Geremek mit einem Satz ohne nationalistische Tönung:"Wir bedauern zutiefst, daß Polen sich nicht mit Spanien vergleichen kann". Man kann auch Lollo nicht mit dem Aschenputtel vergleichen. Bitte vergleichen Sie Ihre Wirtschaftsdaten mit denen von Spanien und machen sie dann ihren Mund auf wenn sie dies gründlich überlegt haben. Es steht ihnen auch nicht zu von außen über Volksabstimmungen in anderen Ländern zu bestimmen. Wenn zukünftig in der EU per Mehrheitsbeschluß kein Veto eines einzelnen Landes mehr möglich ist, dann sind alle Schleusen geöffnet. Wer dann noch ein größerer Zahlmeister wird, dürfte schon heute feststehen. Unter der EZB wird es keinen eindeutigen Adressaten für Beschwerden mehr geben. Dieses Regime ist quasi anonym. Dies ist der Hintergedanke bei den meisten europäischen Politikern. Die nationalen Politiker bleiben in Amt und Würden können aber nicht mehr haftbar gemacht werden. Der Bürger soll irgendwo bei einem kompetenzlosen Parlamentarier oder einem italienischen Notenbankgouverneur vorstellig werden wenn ihm die Entwicklung des Geldwertes nicht paßt.
Und nun zu den Versprechungen und Wahrheiten
Versprechung 1: Wir brauchen die Währungsunion weil der hohe DM-Kurs gegen Dollar unseren Export behindert oder bedroht.
Wahrheit 1: Um die DM weich zu klopfen hätten wir doch wohl keine Währungsunion gebraucht. Man hätte doch bei der Bundesbank nur ein paar Scheinchen drucken brauchen und in Verkehr zu bringen, dann wäre die DM alleine schwächer geworden. Man hätte sich dann für die Scheinchen sogar noch was kaufen können. Um diese auszugeben hätten wir doch keine Währungsunion gebraucht. Das hätten wir doch wohl noch alleine geschafft, oder? Die Wahrheit ist, daß der Euro von 1,18 bis auf 0,87 zurückgegangen ist. Zugegeben das wäre unter Umständen auch der DM passiert aber nicht in dieser gigantisch kurzen Zeit von ca. 20 Monaten. Die Verlustrate beträgt ja über 1% je Monat.
Versprechung 2: Der Kauf von Fremdwährungen aus Angst vor dem Euro ist nicht sinnvoll.
Wahrheit 2: Es könnten Dutzende von Fernsehbeweisen geliefert werden. Hauptsächlich von diesem Volkswirtschaftsexperten Norbert Walter, daß dies nicht sinnvoll sei. Es gibt nur zwei Varianten bei diesem Menschen. 1. Möglichkeit: Er hat die Gabe sich zu verstellen und hat sich schon die Taschen vollgemacht mit Fremdwährungen. Damit hätte er fantastische Gewinne realisiert und der Obergauner. Möglichkeit 2: Er ist zwar Professor (mit der Leberwurst kann er das nicht erreicht haben, dazu ist er noch zu jung) aber er kann jedoch nicht viel Ahnung haben, wenn man so extrem daneben liegt.
Versprechung 3: Der Euro bleibt stabil. Kein Mitgliedsland darf mehr Schulden machen.
Wahrheit 3: Italien erhielt sofort eine Ausnahmegenehmigung. Andere Länder werden folgen.
Versprechung 4: Euro-Kredite einschließlich Hypotheken werden nicht teurer.
Wahrheit 4: Wegen erheblicher Inflationsrisiken (hauptsächlich in Irland, Spanien und Italien) mußten die Zinsen schon mehrfach erhöhten werden und werden vermutlich noch weiter erhöht. Die Hypothekenzinsen sind schon kräftig gestiegen.
Zukünftiges Szenario: Wir werden noch weitere politische Traumtänzereien erleben und zwar so lang bis die Leute auf der Straße stehen. Das was diese Leute in kurzer Zeit realisieren wollen ist nämlich ein Programm für 50 Jahre, sie wollen es aber in zehn Jahren schon erreichen.
RL
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