- Grundsatzfrage zu Gold... - No_Fear, 16.07.2002, 23:11
- Ich nehme mal an, 300 mal 20 = 6000 Dollar - Turon, 17.07.2002, 05:14
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... - Amanito, 17.07.2002, 08:09
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... - Diogenes, 17.07.2002, 09:14
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... - No_Fear, 17.07.2002, 09:37
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... - Diogenes, 17.07.2002, 10:35
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... - No_Fear, 17.07.2002, 12:50
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... - Aldibroker, 17.07.2002, 15:01
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... - No_Fear, 17.07.2002, 17:35
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... / eben, du sagt es..... - --- ELLI ---, 17.07.2002, 17:52
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... - No_Fear, 17.07.2002, 17:35
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... - Aldibroker, 17.07.2002, 15:01
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... - No_Fear, 17.07.2002, 12:50
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... - Diogenes, 17.07.2002, 10:35
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... - No_Fear, 17.07.2002, 09:37
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... - Toplevel, 17.07.2002, 10:17
- Re: Grundsatzfrage zu Gold... - Diogenes, 17.07.2002, 10:40
- Re: interessante Grundsatzfrage... - tas, 17.07.2002, 15:18
Re: interessante Grundsatzfrage...
hi,
im prinzip gebe ich dir recht. physisches gold ist ein ziemlich langweiliger markt mit müden trends, wenn man von den gelegentlichen ruckhaften bewegungen mal absieht. aber seit über 2 jahren eine der alternativen, relativ risikoloser 10-15 % per anno. der vergleich mit amazon hinkt sicher, ein smax- oder mdax-wert wie deutz, conti oder fuchs (aber plus dividendenrendite!) wäre passender:-)
goldminen sind nix anderes als ein enger"neuer markt" mit hohem hebel in beide richtungen - siehe in den 80ern. alles wiederholt sich...
aber gold ist auch ein"mythos" - und da ist was dran (weils genug leute gibt, die diesen mythos am leben halten. und ihm dadurch, wie allen mythen erst"leben" geben).
bei intensiverem studium der märkte läßt sich feststellen, daß der goldpreis zusammenhänge mit nutzbarem vorlauf zu vielen anderen märkten aufweist - jedoch NICHT umgekehrt! man kann also aus dem goldpreis schlüsse auf die zukünftige bewegung anderer märkte ziehen. nicht jedoch aus anderen märkten auf den goldpreis, jedenfalls nicht mit nutzbarem vorlauf. das ist schon ein"spezielles phänomen" (aber ohne"mythische bedeutung", einfach nur menschliches massenverhalten). gold ist in gewisser weise ein"anker der anderen märkte". den man evtl. deshalb auch momentan stabil halten möchte:-)
edelmetalle sind für viele eine"glaubensfrage" - weil wenig dynamik viel sicherheit, ruhe und beständigkeit (= werthaltigkeit?) verspricht. ob sie's hält, sei mal dahingestellt, wenn man lange zeiträume betrachtet...
leider längst im altpapier: ende der 80er (nach 1987!) gabs mal ein buch"der große zusammenbruch von 1990". mit genau denselben thesen, die momentan wieder fröhliche urständ feiern - wer"dran geglaubt" hat, hat erkennbar zugunsten der"maximaler sicherheit" eine unmenge chance, bewegung und zuwachs verpaßt (vorsicht, umsicht und vernunft vorausgesetzt!!!). vieles wiederholt sich alle 30 jahre (eine anleger-generation), also auch die enttäuschte oder ängstliche abwendung von einem"glauben an die aktie" (reichtum) hin zu einem glauben an irgendwas andres (elend?):-)
bzw. schlägt die euphorie des"traums vom schnellen geld mit aktien" in die angst vor dem"allumfassenden untergang der werte" um, weltuntergang, geldcrash, zusammenbruch aller systeme. kehrseiten der gleichen medaille. vice versa explodierende edelmetallpreise. in jedem fall sind dies aber eigentlich"nur subjektive glaubensfragen"...
träume, glaube, hoffnung oder ängste sind niemals gute berater, vor allem wenn sie auch noch negativ gepolt sind. sollte man trotzdem nicht unterschätzen. kuckt man sich die"depression" der 30er jahre an - reine psychologie. nach einer euphorischen phase nach 1914-18 folgten zweifel, angst, mißtrauen, dann dramatischer rückzug. in der folge panikartige flucht aus märkten, aktien, banken. jedes system bricht zusammen, wenn aus angst, enttäuschung oder panik alle gleichzeitig dasselbe tun. nämlich sich zurückziehen. egal ob märkte, sozialsysteme oder der örtliche bauunternehmer.
die folge war dann in den 30ern"depression" im tatsächlich psychologischen sinn - bis hin zum massenelend. bei gleichzeitig prallvollen lagerhäusern, intakten vorhandenen produktionskapazitäten und ausreichender menge an arbeitskräften. ein elendes verhungert mitten in völlig intakten systemen. das phänomen einer massenhaften angstlähmung OHNE jeden realwirtschaftlichen hintergrund. kann unter gewissen bedingungen natürlich wieder passieren - WENN genügend leute DRAN GLAUBEN. und sich genau entsprechend (depressiv) verhalten:-)
nix andres als eine self-fulfilling prophecy - bring eine ausreichend große menge leute dazu, an den großen crash zu glauben und sie werden (ausschließlich durch ihr verhalten!) den großen crash auch herbeiführen. eine bank funktioniert einwandfrei, solange sie vertrauen genießt - fast völlig egal was sie treibt. ziehen aber alle auf einmal ihr kapital (vertrauen) ab, bricht sie sofort schlagartig zusammen. genauso wie jede firma, jede börse, jeder markt, jedes system. jeder staat. und jede fußballmannschaft:-)
drum wird auch teilweise soviel gehetzt gegen die bösen"manipulatoren" und"bösen lügner" - die doch nur versuchen, den ast zu stabilisieren, auf dem letztendlich eben doch ALLE zusammen sitzen. ausgerechnet die"weisen untergangspropheten" tragen aktiv dazu bei, exakt das herbeizuführen, was sie selbst am allermeisten befürchten: allgemeines elend. wie es in einem posting hier steht: vielleicht steigt gold auf 6000 $ - und ein brot kostet 300 $. und das ganz ohne wurst und käse:-)
wenigstens hat man dann noch eins: RECHT BEHALTEN mit dem negativen, pessimistischen und depressiven weltbild. zwar gehts dann allen schlecht, aber man hats wenigstens schon vorher gewußt und sich damit rumgeplagt. auch wenns im endeffekt nix nutzt. weil selbst mitten in der schlimmsten krise die optimisten wie immer (!) die weitaus besseren karten haben. so ungerecht ist das leben immer - das müßte mal geändert werden, am bestens staatlicherseits...:-)
einer der bau-unternehmer hier hats für mich kürzlich auf den punkt gebracht: was bin ich froh, kaum material eingekauft zu haben (stattdessen gold?), da säße ich jetzt dumm da. GENAUSO haben haben aber seine auftraggeber vorher AUCH GEDACHT. und goldkauforders statt bauaufträge vergeben. und seine lieferanten tuns JETZT wohl auch so. alle mächtig schlau und am ende alle zusammen mitten in der pleite zwischen goldenen bergen... eine wunderschöne massenpsychologische abwärtsspirale, am ende steht gold bei 6000 $ - und man hat wieder nix davon:-)
mit"börse und wirtschaft" hat das alles eigentlich recht wenig zu tun, schon garnicht mit elliottwaves. wie der name schon sagt, geht das von wellenbewegungen aus und nicht von ängstlicher flatlinerei. echtes"vermögen" und reale"macht" haben weder mit geld noch mit gold zu tun. vermögen ist ohnehin nur das"was man vermag" und macht das"was man macht".
genauso wie zins keine erfindung des teufels ist sondern das entgelt für eine dienstleistung - die schlicht in der übernahme unternehmerischen risikos und zurverfügungstellung von kapital (zur mehrung) für dritte besteht. alles andere ist bloß neid - wohl weils auf gold eben keine zinsen gibt:-)
der rötliche schimmer bei vielen goldmünzen - das ist das blut aus jahrhunderten, was am"guten golde" klebt. laß dir nicht erzählen, es wäre nur der kupferanteil:-)
nüchtern betrachtet - in einer datenbank mal den"mittelkurs" (durchschnitt tageskurse) der letzten 25 jahre ausrechnen: gold 338.- $ und dax 2011 punkte, sicherheit hat ihren preis und nur sicherheit bringt langfristig garnix ein, quod erat demonstrandum.
oder die hochs und tiefs im gleichen zeitraum ansehn: gold tief ca. 100.- und hoch gut 850.-, dax tief rund 400 und hoch ca. 8100. schwuppdizität käfer gegen porsche, von kurzfristigen volatilitäten oder investitionen in mittelfristige trends in beide richtungen mal ganz abgesehen.
wer"die aktie jetzt (!!!) kritisch sieht", hat die aktie im grunde nie kapiert. als risikopapier nämlich, das sich in wellen auf UND AB bewegt und deshalb für"ängstliche statiker" völlig ungeeignet ist. drum kauft man z.b. gold nur dann, wenn alle welt im höhepunkt von aktien- oder anderer euphorie schwelgt, und aktien nur dann, wenn sie keiner haben will und der untergang des abendlandes bevorsteht. momentan sind wir grad auf dem weg vom einen zum andren. und genau den vielgeschmähten greenspans, berneckers und ähnlichen ist es bisher zu verdanken (!), daß statt einem bösartigen für alle folgenschweren crash eine halbwegs geregelte baisse stattfindet, an der die shorties zwar nett aber gemächlich verdienen können. der ballon also nicht destruktiv zum schaden vieler (und zum nutzen weniger!!!) platzt sondern schön langsam die luft rausgeht. und alle, die am markt eigentlich nix verloren haben, sich mit der zeit neue gurus (und neuen frust) suchen können. während die crash-propheten doch nur die"lust am eigenen untergang" zum schaden aller und zum nutzen weniger (schadenfreude) schüren und ansonsten ihre depressionen in der neidgesellschaft pflegen und verbreiten. wenigstens alle paar jahrzehnte haben sie dann auch mal recht - in der übrigen zeit verdienen allerdings die anderen (nichtdepressiven und nichtängstlichen) sich eine goldene nase nach der andren...
das gleiche gilt für die"neuen kriegsängste": das"ende der nachkriegszeit" haben 1989 viele euphorisch gefeiert - und dabei glatt vergessen, daß nach menschlicher historie das ende der nachkriegszeit immer der beginn der vorkriegszeit ist. leben hat nunmal auch manchmal mit kampf zu tun - und am ende des lebens sind immer alle tot:-)
aber zum eigentlich wichtigsten thema:
> Mal ehrlich wer kauft den heutzutage noch Goldschmuck--> wohl nur alte Weiber und Zuhälter! Wer heutzutage noch mit einer Goldkette rumläuft wird genauso verächtlich angeschaut wie einer der weiße Sportsocken zu einem Anzug trägt.
>Gold ist zum Prolometall verkommen.
... thanx for compliments:-)
aber speziell in zeiten wie diesen sind optimistische machos mit proll-charme und goldketten bei alten UND JUNGEN damen offensichtlich gefragter als depressive yuppie-weich-eier mit 6000-$-maßanzügen oder sorgenschwere reichsbedenkenträger mit goldbarren unterm arsch statt am handgelenk:-)))
vergnügte grüsse, tas (ohne sportsocken heute)
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