- Artikel zum Goldstandard - ---- ELLI ----, 17.07.2002, 15:34
- Das ist ein Fall für DOTTORE! owT - Hirscherl, 17.07.2002, 20:19
- Re: Banales Stück, das ist die Botschaft: - dottore, 18.07.2002, 12:32
- Re: Banales Stück, das ist die Botschaft: - Euklid, 18.07.2002, 14:22
- Re: Banales Stück, das ist die Botschaft: - dottore, 18.07.2002, 12:32
- Das ist ein Fall für DOTTORE! owT - Hirscherl, 17.07.2002, 20:19
Re: Banales Stück, das ist die Botschaft:
>Hi,
>1. Hast Du einen GS, stabilisiert sich alles immer mehr. Idealfall: leichtes, infla- und deflafreies Wachstum. Parität Gold: Geld 1: 1 (je nach Deckung).
>2. Verlässt Du den GS, kannst Du jede Menge Schulden machen (Staat wg. Krieg), ohne noch aufs Gold zu schauen. Die Schulden werden Geld (Kaufkraft). Parität Gold: Geld = 1: 10 (ohne als solche erklärt zu sein).
>3. Die jede Menge Schulden sind jetzt Forderungen im Publikum. Forderungen 10 zielen auf Gold 1.
>4. Gehst Du zum GS zurück, hast Du zwei Möglichkeiten:
>Entweder Gold aufwerten, dann neue Parität Gold: Geld (Forderungen) = 10: 10. Forderungen massiv abgewertet.
>Oder zur alten Parität, dann zielen die Forderungen letztlich auf die 1 Gold (es gilt ja wieder die alte 1: 1-Parität). Es fehlen also 9 Gold.
>5. Die Forderungen (echt 10) werden als goldgleich angesehen (fiktiv 10). Werden also immens aufgewertet.
>6. Du fängst Dir als logische Konsequenz eine fette Krise ein, weil die Gläubiger auf den 10 bestehen, die unerfüllbar sind.
>7. Schuldner in auswegloser Lage. Preisverfall, Konkurse, Krise, Massenarbeitslosigkeit, Umsturz, schließlich Krieg.
>Die 29er Nummer war nicht durch den Goldstandard als solchen verursacht, sondern durch die Rückkehr zu diesem in der alten Parität, siehe das Desaster, das sich GB schon 1926 damit eingehandelt hatte (Generalstreik).
>Was Cassel usw. sahen, war auf 1000 Meilen gegen den Wind zu sehen.
>Rest von Mundell (Lob von Bretton Woods in Urform), feste WKs, Sehnsucht nach etwas"Festem" überhaupt, ist das übliche Quirlen von Leuten, die sich mit einem"positive outlook" für den Nobel-Scheck bedanken müssen.
>Kann alles nicht hinhauen, weil der Anker fehlt: Irgendeine Parität zu irgendetwas.
>Definierst Du Währung in anderer Währung - worin ist diese andere definiert? Währungen, die auf"Geld" basieren, das selbst ein immer weiter hinausgeschobenes, untilgbares Undefinierbares ist, sind automatisch auf der Zinseszins-Reise und verenden in sich selbst.
>Zum Schluss bei rätselhafterweise gleichen Wechselkursen, weil sich schließlich alle diese Forderungs-(Kredit-auf-Kredit-)Ketten parallel schalten müssen. Allen Banken gehts am Ende gleich, allen Firmen, allen Mitarbeitern, allen Staaten.
>Das Kredit- und Schuldenphänomen gilt immer und überall. Ob Fristen oder Zinsen in Dollar, Euro oder Yen denominiert sind, ist Hemd wie Hose und Schuh. Ob in Taler oder Gulden, in Denaren oder Drachmen - always same shit.
>Nochmal zum Gold:
>Du kannst heute entweder Gold gegen Forderungen aufwerten (mögliche Preise wurden genannt) oder die Forderungen abwerten (Schuldenschnitt).
>Im ersten Fall hast Du - in Gold gemessen - eine Hyperinflation (über Nacht, wenn innerhalb einer Sekunde Gold erst für 300 Dollar / oz. Waren kaufen kann, dann für 30.000 Dollar).
>Im zweiten Fall hast Du immer eine Mega-Deflation: die Forderungen sind geschnippelt und die darauf aufbaubaren Forderungen (new credits, fresh money) entsprechend zusammengestutzt.
>Für solche"Erkenntnis" halte ich auch eine Nobelpreis-Rede. Aus dem Stegreif.
>Gruß!
Und wie wäre die drastische Aufwertung bei dann verbotenem privaten Gold das nur per Staat mit x% Abschlag verkauft werden dürfte? Über x kann man dann mit Sozialklausel diskutieren und gesetzlich in Form gießen.
Einzug über Bank natürlich vorausgesetzt.
Der Staat bilanziert neu und druckt die Geldscheine die dann per Notenbank als Staatschuldentilgung eingesetzt wird um die Zinslasten aus dem Haushalt zu nehmen.
Klaro daß auf der einen Seite der Bundesbankbilanz dann nur noch Schrott und Versprechen stehen.
Das wäre dann aber die letzte Hausse und wer das nicht kapiert dem kann man dann nicht mehr helfen.
Dazu genügt die Größe des Gehirns eines Neandertalers und anschließend könnte man es noch halbieren.
Gruß EUKLID
PS Ich bin überzeugt daß diese Bilanzmanipulation in der Stunde der Wahrheit angewendet wird um den Karren noch ein paar Nummern weiter zu schieben.
Immerhin macht es Spaß und vor allem die Psychologie wenn dann das Haus in Quadrillionen und das Brot in Milliarden gerechnet wird.
Dann endlich können wir die Lappen aus der Brusttasche ziehen und höchste Trinkgelder verteilen;-)
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