- Meldungen am Morgen - ---- ELLI ----, 24.07.2002, 10:08
Meldungen am Morgen
~ Sowohl die deutschen Import- als auch die Erzeugerpreise sind im Juni Mai gesunken (um 1,3% bzw.
0,1% gg. Vm.). Die Importpreise lagen damit um 5,2% und die Erzeugerpreise um 1,1% unter ihrem
Vorjahresniveau, was bei letztgenannten das niedrigste Niveau seit drei Jahren ist. Die Deflationstendenz
auf den Verbraucherpreis-Vorstufen hält also an. Grund für den jüngsten Preisrückgang waren fallende
Ã-lpreise (-6,9% gg. Vm.) und die Aufwertung des Euro.
~ Der französische Notenbankchef Trichet bezeichnet die gegenwärtigen Entwicklungen
an den internationalen Börsen als Übertreibung. Zum europäischen
Wirtschaftswachstum sagte Trichet, es wachse moderat, aber mit steigendem
Tempo.
~ In Schweden ist die Arbeitslosenquote im Juni auf 4,0% gestiegen (Mai: 3,4%).
Während der Zuwachs bei der Arbeitslosenzahl mit
einem saisonal bedingten Plus von 37.000 im Rahmen der Erwartungen lag, fiel der Anstieg der
Beschäftigung mit 170.000 erstaunlich hoch aus. In den kommenden Monaten könnten Entlassungen im
Telekommunikationssektor den Arbeitsmarkt belasten, mit leicht über 4% dürfte die Arbeitslosenquote im
Schnitt von 2002 aber sehr niedrig bleiben.
~ Einer Meinungsumfrage zufolge ist die Mehrheit der Briten weiter gegen die
Einführung des Euro. Zurzeit würden etwa 61 Prozent der Befragten gegen die
Einführung der Gemeinschaftswährung stimmen und 25 Prozent dafür. Sollte
die Regierung einen Beitritt empfehlen, würden immer noch 48 Prozent dagegen
und 37 Prozent dafür stimmen.
~ Mr. Bean *g* (Chefvolkswirt der Bank von England): Die globalen Aktienkursverluste
haben Auswirkung auf die Zinsentscheidungen der Bank von England. Dadurch
sei eine schnelle Leitzinserhöhung in diesem Jahr unwahrscheinlich geworden.
~ Die Investmentbanken Citigroup und JP Morgan Chase haben nach Ermittlungen
des US-Kongresses den insolventen Energiehändler Enron bei dessen Bilanzmanipulationen
unterstützt.
~ Der japanische Handelsbilanzüberschuss stieg im Juni saisonbereinigt um 23% gg. Vm., im
Vorahresvergleich hielt der Aufwärtstrend damit im vierten Monat in Folge an. Dies ist ein weiteres
Zeichen für eine allmähliche konjunkturelle Belebung in Japan, die jedoch allein von außenwirtschaftlicher
Seite getragen wird. Die Binnennachfrage bleibt angesichts für japanische Verhältnisse rekordhoher
Arbeitslosigkeit sowie ungelöster Strukturprobleme (v.a. Not leidende Kredite im Finanzsektor) nach wie
vor schwach.
~ Trotz der jüngsten Korrekturbewegung zeigen sich japanische Offizielle besorgt
über die Stärke des Yen. Sie versuchen weiterhin, die Landeswährung durch
verbale Attacken zu schwächen. Nach Meinung von Mizoguchi beobachte das
Finanzministerium die Entwicklungen an den Devisenmärkten genau. Eine Stabilisierung
an den Märkten sei wünschenswert. Die reale Wirtschaftskraft der
USA sei weiterhin robust.
~ Notenbankgouverneur Hayami zeigt sich besorgt über die möglichen Auswirkungen
der schwachen US-Aktienmärkte. Das wirtschaftliche Fundament in Japan
sei noch brüchig.
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